
Beethoven: Complete works for fortepiano and violoncello - Nicolas Altstaedt, Alexander Lonquich
Neue Sichten auf moderne Interpretationen
Label/Verlag: Alpha Classics
Detailinformationen zum besprochenen Titel
Alexander Lonquich und Nicolas Altstaedt steuern einen durchaus eigenständigen Beitrag zum Beethovenjahr bei.
Die vorliegende Doppel-CD mit den fünf Sonaten und den drei Variationswerken für Hammerklavier und Violoncello war bereits im Sommer 2019 ‚im Kasten‘, so dass sie rechtzeitig zum Beethoven-Jahr auf den Markt gebracht werden konnte. Ganz streng genommen haben wir hier nicht sämtliche Werke Beethovens für Fortepiano und Violoncello – die selten eingespielte Cellofassung der Hornsonate F-Dur op. 17 fehlt.
Alexander Lonquich (Conrad-Graf-Hammerflügel ca. 1826/27) und Nicolas Altstaedt (Giovanni-Battista-Guadagnini-Cello 1749, klassischer Bogen von Luis Emilio Rodriguez) liefern feinsinnige Wiedergaben, wenn auch manche Rubati vielleicht etwas zu raumgreifend sind; die A-Dur-Sonate op. 69 wird mit einem Partamento eröffnet. Manche Phrasierung mag auch schon etwas ‚romantisch‘ konzipiert sein – die Qual der allzu guten ‚historischen Informiertheit‘. Vielleicht sind Jos van Immerseel und Anner Bylsma, Boyan Vodenitcharov und Rainer Zipperling oder Costantino Mastroprimiano und Marco Testori noch stärker mit historischen Spieltechniken verwachsen, was nicht heißen soll, dass ihre Interpretationen in kleinen Details auch diskussionsfähig sein könnten. Lonquich/Altstaedt verleugnen ihre Herkunft von der ‚modernen‘ Wiedergabe nicht und bemühen sich (ganz anders doch als Melnikov/Queyras) um eine Art Vereinigung aller sich ihnen bietenden Möglichkeiten. Gerade für Interpretationen auf modernem Instrumentarium eröffnen sie so neue Facetten und Sichtweisen und steuern im Beethoven-Jahr eine eigene Farbe bei.
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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:
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Beethoven: Complete works for fortepiano and violoncello: Nicolas Altstaedt, Alexander Lonquich |
|||
Label: Anzahl Medien: |
Alpha Classics 2 |
Medium:
EAN: |
CD
3760014195778 |
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Beethoven, Ludwig van |
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Alpha Classics "Haute-Couture-Label", "Orchidee im Brachland der Klassikbranche" oder schlicht "Wunder", das sind die Titel mit denen das französische Label ALPHA von der Fachpresse hierzulande bedacht wird. In der Tat ist die Erfolgsgeschichte des Labels ein kleines Wunder. Honoriert wurde hiermit die Pionierlust und Entdeckerfreude des Gründers Jean-Paul Combet und die außerordentliche Qualität seiner Künstler und Ensembles (z.B. Vincent Dumestre, Marco Beasley, Christina Pluhar u.v.a.), aber auch die auffallend schöne, geschmackvolle Präsentation der Serie "ut pictura musica" mit ihren inzwischen mehr als 200 Titeln. Das schwarze Front-Layout und die Grundierung mit venezianischem Papier im Innern sind mittlerweile genauso zum Markenzeichen geworden wie die ausgesprochen stimmungsvollen Fotografien der Aufnahmesitzungen durch den Fotografen Robin Davies. Das Programm umfasst die Zeitspanne von der mittelalterlichen Notre Dame-Schule bis hin zur klassischen Moderne, doch ist nach wie vor ein deutlicher Schwerpunkt auf Alte Musik zu erkennen. Innerhalb des Labels möchte die zweite, auch "Weiße Reihe" genannte, Serie "Les Chants de la terre" die ältesten Quellen musikalischen Ausdrucks erkunden. Mit Virtuosität und Spielfreude widmet man sich hier dem Beziehungsfeld von schriftlich überlieferten und mündlich weitergegebenen Musiktraditionen, um alte Melodien zu neuem Leben zu erwecken. Trotz akribischer musikwissenschaftlicher Recherche geht es hier nicht um eindimensionale, akademisch trockene Werktreue, sondern um lebendigen Umgang mit altem Material. Mehr Info... |
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