
Händel, Georg Friedrich: Johannes-Passion - La Capella Ducale, Musica Fiata, Roland Wilson
Händel oder so
Label/Verlag: cpo
Detailinformationen zum besprochenen Titel
Ob die vorliegende Johannes-Passion aus Händels früher Zeit stammt oder von einem Zeitgenossen, wiegt angesichts der hochkarätigen Interpretation gering.
Als deutschsprachigen Komponisten kennt man Georg Friedrich Händel eher weniger, etwa als Komponist der neun deutschen Arien. Der Duktus mancher Teile der wohl 1704 aufgeführten Johannes-Passion widerspricht Händel teilweise beträchtlich, doch darf man annehmen, dass sich der junge Komponist musikalisch rapide entwickelte.
Die Neueinspielung mit der Capella Ducale und Musica Fiata unter Roland Wilson wartet mit frischen Tempi und kraftvoller Charakterisierung auf, die etwa in der Hungaroton-Einspielung unter Pál Németh einem eher lyrischen Duktus Platz macht. Beide Interpretationen haben ihren Wert, und die Kölner Neueinspielung aus dem Jahr bezwingt nicht nur durch den energetischen Puls der Musik, sondern auch durch den vorzüglichen Evangelisten Hans Jörg Mammels. Charles Brett als Pilatus mag unter Németh verzierungssicherer sein als Alexander Schneider unter Wilson, doch sonst sind die Solisten zumeist gleichauf.
Als weit mehr als einen Bonus bietet die Neuveröffentlichung Händels frühe Choralkantate 'Ach Herr, mich armen Sünder' und, die einzelnen Passionsteile eröffnend, zwei Choräle von Johann Crüger. Doch vor allem durch die chorische Kraft und den dramatischen Puls überzeugt Wilsons neue Lesart der Repertoire-Raritäten, die alles andere als leicht aufzuführen sind.
Dieser Beitrag hat Ihnen gefallen? Empfehlen Sie ihn weiter!
Ihre Meinung? Kommentieren Sie diesen Artikel
Jetzt einloggen, um zu kommentieren.
Sind Sie bei klassik.com noch nicht als Nutzer angemeldet, können Sie sich hier registrieren.
Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:
![]() Cover vergrößern |
Händel, Georg Friedrich: Johannes-Passion: La Capella Ducale, Musica Fiata, Roland Wilson |
|||
Label: Anzahl Medien: Veröffentlichung: |
cpo 1 26.03.2018 |
Medium:
EAN: |
CD
761203517329 |
![]() Cover vergössern |
Händel, Georg Friedrich |
![]() Cover vergössern |
|
![]() Cover vergössern |
cpo Wohl kaum ein zweites Label hat in letzter Zeit soviel internationale Aufmerksamkeit erregt wie cpo. Die Fachwelt rühmt einhellig eine überzeugende Repertoirekonzeption, die auf hohem künstlerischen Niveau verwirklicht wird und in den Booklets eine geradezu beispielhafte Dokumentation erfährt. Der Höhepunkt dieser allgemeinen Anerkennung war sicherlich die Verleihung des "Cannes Classical Award" für das beste Label (weltweit!) auf der MIDEM im Januar 1995 und gerade wurde cpo der niedersächsische Musikpreis 2003 in "Würdigung der schöpferischen Leistungen" zuerkannt.
Mehr Info... |
![]() Cover vergössern |
Jetzt kaufen bei... |
Weitere Besprechungen zum Label/Verlag cpo:
-
Großes Violinkonzert – großartig interpretiert: Ewelina Nowicka und das Polish National Radio Symphony unter Zygmunt Rychert meistern (unbekannte) Violinwerke von Ludomir Różycki. Weiter...
(Dr. Kai Marius Schabram, )
-
Lohnende Neuauflage: Hochwertige Liszt-Aufnahmen von Michael Korstick, gesammelt in einer neuen Edition. Weiter...
(Oliver Bernhardt, )
-
"Mannheimer goût" mit enormem Eigenwert: David Castro-Balbi und das Württembergische Kammerorchester Heilbronn unter Kevin Griffiths überzeugen auf ganzer Linie mit Werken von Johann Stamitz. Weiter...
(Dr. Kai Marius Schabram, )
Weitere CD-Besprechungen von Dr. Jürgen Schaarwächter:
-
Es dreht sich nur um einen: Der Klaviertriokomponist Camille Saint-Saëns als Schöpfer und Nachschöpfer. Weiter...
(Dr. Jürgen Schaarwächter, )
-
Kein überzeugendes Plädoyer: Dem Constanze Quartett mangelt es an rhetorischer Überzeugungskraft, um drei Streichquartette Emilie Mayers zu einem besonderen Erlebnis zu machen. Weiter...
(Dr. Jürgen Schaarwächter, )
-
Pionierleistungen: Bedeutsame Dokumente der Havergal-Brian-Diskografie. Weiter...
(Dr. Jürgen Schaarwächter, )
Weitere Kritiken interessanter Labels:
-
Großes Violinkonzert – großartig interpretiert: Ewelina Nowicka und das Polish National Radio Symphony unter Zygmunt Rychert meistern (unbekannte) Violinwerke von Ludomir Różycki. Weiter...
(Dr. Kai Marius Schabram, )
-
Mehr Fantasie als Ordnung: Federico Colli fasziniert und irritiert mit Klavierwerken W. A. Mozarts. Weiter...
(Dr. Kai Marius Schabram, )
-
Lohnende Neuauflage: Hochwertige Liszt-Aufnahmen von Michael Korstick, gesammelt in einer neuen Edition. Weiter...
(Oliver Bernhardt, )
Portrait

"Bei der großen Musik ist es eine Frage auf Leben und Tod."
Der Pianist Herbert Schuch im Gespräch mit klassik.com.
Sponsored Links
- Opernreisen und Musikreisen bei klassikreisen.de
- Konzertpublikum
- Musikunterricht
- klassik.com Radio
- Urlaub im Schwarzwald
- Neue Musikzeitung
- StageKit - Websites für Musiker, Veranstalter und Konzertagenturen
Hinweis:
Mit Namen oder Initialen gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers,
nicht aber unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
Die Bewertung der klassik.com-Autoren:
Überragend
Sehr gut
Gut
Durchschnittlich
Unterdurchschnittlich