
Wolf, Ernst Wilhelm: Passionsoratorium - Herfurtner, Dijkhuizen, Poplutz, Borgioni, Kölner Akademie, Michael Alexander Willens
Auf das Wesentliche konzentriert
Label/Verlag: cpo
Detailinformationen zum besprochenen Titel
Der Kölner Akademie gelingt eine intime, auf das Wesentliche konzentrierte Interpretation eines Oratoriums der Empfindsamkeit.
Mit seinem 'Passionsoratorium' schuf Ernst Wilhelm Wolf (1735-1792) kurz nach Bachs Tod ein knappes, auf Essenzielles konzentriertes evangelisches Werk, das aber nur lokal Verbreitung erfuhr. Dies ist nicht zuletzt in der Tatsache begründet, dass das Werk des vornehmlich in Jena tätigen Musikers ungedruckt blieb. Wolfs Komposition verfolgt kein konsequentes Narrativ, sondern reflektiert über Momente aus der Passionsgeschichte; dass andere Kompositionen (nicht nur Grauns 'Der Tod Jesu', sondern auch etwa Vokalwerke Telemanns und Carl Philipp Emanuel Bachs) Wolf beeinflusst haben, ist unüberhörbar.
Michael Alexander Willens und seine Kölner Akademie bilden mit den vier Gesangssolisten Hanna Herfurtner, Marian Dijkhuizen, Georg Poplutz und Mauro Borgioni (von denen drei auch im Chor der Kölner Akademie mitwirken) ein intensives ‚Kollektiv‘, das die emotional eindringlichen, introspektiven Elemente, die die Komposition beherrschen, auf das Vorzüglichste transportieren. Willens findet für alle Aspekte der Musik gerade den rechten Ton, den rechten Puls, die rechte Farbe. Nur drei Arien und ein Duett unterbrechen die Rezitative, Ariosi und Chorbeiträge. Dass Poplutz ein hervorragender Evangelist wäre, vermitteln auch die wenigen Accompagnato-Rezitative des Tenors. Insgesamt geht es aber kaum um die große Geste, sondern vielmehr um die innere Einkehr, die Reflexion im besten Sinne über Gott und die Welt.
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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:
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Wolf, Ernst Wilhelm: Passionsoratorium: Herfurtner, Dijkhuizen, Poplutz, Borgioni, Kölner Akademie, Michael Alexander Willens |
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Label: Anzahl Medien: Veröffentlichung: |
cpo 1 26.03.2018 |
Medium:
EAN: |
CD
761203799923 |
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Wolf, Ernst Wilhelm |
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cpo Wohl kaum ein zweites Label hat in letzter Zeit soviel internationale Aufmerksamkeit erregt wie cpo. Die Fachwelt rühmt einhellig eine überzeugende Repertoirekonzeption, die auf hohem künstlerischen Niveau verwirklicht wird und in den Booklets eine geradezu beispielhafte Dokumentation erfährt. Der Höhepunkt dieser allgemeinen Anerkennung war sicherlich die Verleihung des "Cannes Classical Award" für das beste Label (weltweit!) auf der MIDEM im Januar 1995 und gerade wurde cpo der niedersächsische Musikpreis 2003 in "Würdigung der schöpferischen Leistungen" zuerkannt.
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