
Haubenstock-Ramati, Roman - Konstellationen
Nicht für schwache Nerven
Label/Verlag: Kairos
Detailinformationen zum besprochenen Titel
Hochanspruchsvolle und interpretatorisch exemplarische Darbietungen komplexer Kompositionen.
Von 2010 stammen die hier vorliegenden ORF-Aufnahmen von Werken Roman Haubenstock-Ramatis, jenem bedeutenden Exponenten grafisch notierter Musik. Haubenstock-Ramati ist kein Komponist für den Mainstream, weder Interpreten noch Publikum – wer sich mit seinem Schaffen auseinandersetzen will, braucht ein frisches Hirn und starke Nerven. Schon mit seinem 1948 entstandenen und 1978 revidierten Streichtrio Nr. 1 ('Ricercari') erkundet der damals 29-Jährige zwölftönige Klangwelten, wenn auch nicht immer in ganz strenger Dodekaphonie. Stefan Drees‘ umfangreiche Bookleteinlassungen sind eine vorzügliche Kurzeinführung – und dringend notwendig dazu. 'Multiple 4' (1965) für ein Holz- und ein Blechblasinstrument (hier Oboe und Horn) erkundet die ganze Welt der klanglichen Möglichkeiten dieser Instrumente, während 'Pluriel' (1991) eine Tour de force für Streichquartett ist.
'Morendo – double/echo' (1991) für Tonband, hier in der Fassung von 2002 für Tonband und Bassflöte eingerichtet von Bernhard Lang, scheint ohne die entsprechende Flötenstimme kaum funktionieren zu können, dennoch wäre (vielleicht als Bonus) die Tonband-Fassung letzter Hand auf vorliegender CD willkommen gewesen. Die ganze Produktion durchziehen Auszüge aus der grafischen Komposition 'Konstellationen' (1971) für Ensemble, leider ohne genauere Ausführungen im Booklet dazu, wann welche der 25 zu Grunde liegenden Grafiken herangezogen wurden. Die Musiker des Klangforums Wien entledigen sich ihrer Aufgaben in atemberaubend vorzüglicher Weise.
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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:
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Haubenstock-Ramati, Roman: Konstellationen |
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Label: Anzahl Medien: Veröffentlichung: |
Kairos 1 08.07.2016 |
Medium:
EAN: |
CD
9120040735036 |
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