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Montag, 2. Oktober 2023

Karl Böhm dirigiert - Werke von Richard Strauss

In der Schachtel gekramt


Label/Verlag: Membran
Detailinformationen zum besprochenen Titel


Auftakt ins Strauss-Jahr mit einer bunten Zusammenstellung historischer Aufnahmen, zum Teil in klanglich fragwürdigen Übertragungen. Musikalisch allerdings sind diese Tondokumente großenteils von hohem Wert.

Rechtzeitig vor Beginn des Strauss-Jahrs 2014 (150. Geburtstag und 65. Todestag) bringt Documents eine Billig-Box mit vier Opern auf dem Markt, unter Strauss‘ langlebigstem Leib- und Magendirigent Karl Böhm (1894–1981). Bis weit in die Stereoära lebte Böhm und lief so anderen Dirigenten, die mindestens ebenso wichtig für Strauss waren (Ernst von Schuch, Fritz Busch, Clemens Krauss, um nur einige zu nennen), rein rezeptionstechnisch ohne Schwierigkeiten den Rang ab. Von Böhm gibt es diverse Studio-Aufnahmen von Opern (darunter mindestens eine bislang nie auf CD vorgelegte 'Ariadne auf Naxos'), dazu mehrere Dutzend Mitschnitte aus fast vierzig Schaffensjahren. Zu den ersten hiervon zählt eine legendäre 'Ariadne auf Naxos' zu Strauss‘ 80. Geburtstag 1944, und es ist mehr als merkwürdig, dass die vorliegende Edition auf diese wichtige Aufführung verzichtet. Ebenso fehlt die Münchner 'Elektra' von 1955, eine 'Salome' (es gäbe Mitschnitte von 1970 und 1972 aus Hamburg bzw. Wien), die von Böhm uraufgeführte und ihm gewidmete 'Daphne' (Mitschnitte aus Wien von 1944 und 1964) sowie, ganz zentral für Strauss‘ Schaffen, 'Die Frau ohne Schatten' (abermals u.a. Wien 1955 oder 1977). Der Grund für diesen Verzicht ist offenbar folgender: Zum einen werden nur Aufnahmen geboten, die urheberrechtsfrei sind. Zum anderen aber scheinen sich die Editoren nicht um Vollständigkeit, Repräsentativität oder ähnliches geschert zu haben, sondern haben einfach gegriffen, was sie in ihrer LP- oder Tonband- (oder gar CD-)Schachtel zur weiteren Verwendung fanden. Die Aufmachung der Edition ist gleichermaßen schlampig: kein Booklet, keine genauen Aufführungsdaten (dabei handelt es sich in drei Fällen um Mitschnitte), zahlreiche sachliche Fehler in dem ganze zehn Sätze umfassenden Erläuterungstext auf der Boxrückseite.

'Der Rosenkavalier'

'Der Rosenkavalier' war 1911 an der Semperoper Dresden uraufgeführt worden – und spätestens 1927 sind Aufführungen der Oper unter Böhm nachweisbar. In Dresden dirigierte er das Werk erstmals 1934, in Wien 1938. Die in dieser Box vorgelegte Dresdner Studioproduktion aus dem Jahre 1958 liegt bei der Deutschen Grammophon in Stereo vor, eine Einspielung, die stets im Schatten von Karajans 1956 entstandener Londoner Hochglanzproduktion (und auch Erich Kleibers Wiener Einspielung von 1954) stand, vor allem wegen der nicht sonderlich phonogenen Marschallin Marianne Schech). Schech, Erste Sopranistin an der Bayerischen Staatsoper München, hatte bei Strauss‘ Trauerfeier 1949 im Schlussterzett aus dem 'Rosenkavalier' mitgewirkt, die Partie seit 1939 in Düsseldorf, Amsterdam und Strasbourg, vor allem aber immer wieder in München gesungen. Ursprünglich hatte Leonie Rysanek den Part für die Einspielung übernehmen sollen (mit ihr gibt es einen Querschnitt von 1955 bei Electrola, außerdem einen Mitschnitt aus Wien von 1971 unter Josef Krips), doch fiel sie aus und Schech musste übernehmen (leider nicht Lisa della Casa, die zu dieser Zeit exklusiv an Decca gebunden war und daher nicht zur Verfügung stand). Neben Schech haben wir aber ein absolut traumhaftes junges Liebespaar, Irmgard Seefried und Rita Streich. Seefried beweist – gerade im direkten Vergleich zu Christa Ludwig bei Karajan –, dass musikalisch ein echter Sopran-Octavian viel besser funktioniert als ein Mezzo, die beiden Stimmen im zweiten Akt sowie im Finale ideal verschmelzen. Als Ochs auf Lerchenau bietet Böhm Kurt Böhme auf, einen Vollblutkomödianten, dem vielleicht ein wenig der wienerische Tonfall fehlt, der aber im (weitgehend ungekürzten) großen Monolog im ersten Akt bestens brillieren kann. Fritz Busch hatte Böhme an die Semperoper geholt, unter Böhm bzw. Clemens Krauss wirkte er in den Uraufführungen von 'Die schweigsame Frau' und 'Arabella' mit. Schließlich Dietrich Fischer-Dieskau als Faninal – eine luxuriösere (wenn auch völlig unösterreichische) Besetzung der Partie hat es wohl kaum je gegeben. Doch allen voran die ‚Wunderharfe‘ Staatskapelle Dresden unter Böhm, der weitaus treffendere Tempi findet als Karajan zwei Jahre zuvor – bei ihm klingt vieles frischer, lebendiger, theatermäßiger als in der Londoner Produktion. Nur die Schech als Marschallin: oft schrill (bedingt durch die bereits angesprochene, auch in ihrer 'Tannhäuser'-Venus zu hörende, Unphonogenität), kaum so jung wie von Strauss und Hofmannsthal gefordert (so klingen auch Maria Reining unter Kleiber und Elisabeth Schwarzkopf unter Karajan nicht) – doch immerhin, wie alle Sänger der Einspielung, mit absolut vorbildlicher Aussprache; selbst in komplexeren Ensembles versteht man zumeist fast jedes Wort. Böhm verzichtet auf einen großen Namen für den Part des Italienischen Tenors (der mit dem jugoslawischen Tenor Rudolf Francl dennoch dramaturgisch ausgesprochen überzeugend besetzt ist), dafür tragen Gerhard Unger, Sieglinde Wagner, Ilona Steingruber, Fred Teschler und Harald Neukirch durch Cameo-Appearences zu einem wunderbar überzeugenden Gesamtergebnis bei, das dramatisch stringenter als bei Karajan und in der Stereofassung dramaturgisch stimmiger als bei Kleiber daherkommt.

Es ist erstaunlich, mit welch unverschämtem Klang man die grandiose DG-Aufnahme hier vorlegt – die Überspielung von LP ist im Klang immer wieder geradezu brüchig, porös, im Mezzoforte und darüber der gesamte Klang unscharf und verzerrt, in den höheren Frequenzen vermeint man eine Triangel mitklingeln hören; ganz abgesehen davon, dass das Orchesterklang im Original deutlich tiefenstrukturierter ist. Ich erinnere mich an die LPs selbst – niemals hatten sie einen derart miserablen Klang wie die hier vorliegende Übertragung, es sei denn die Schallplatte war extrem verdreckt und staubig. Drei CDs ein absoluter Reinfall – hier sind die DG-‚Originals‘ dringend angeraten.

'Arabella'

1933 übernahm Böhm die musikalische Leitung der Sächsischen Staatsoper. Hierzu musste er mit den Nazis kollaborieren – Fritz Busch, Uraufführungsdirigent von 'Die ägyptische Helena' und 'Intermezzo' und Widmungsträger der 'Arabella', war wegen seiner Freundschaft zu jüdischen Kreisen am 7. März abgesetzt worden. 'Arabella' ist in seiner Eigenheit als im Grunde ahistorisch (musikalisch wie vom Sujet her scheint es klar in die Zeit vor 1918 zu gehören) durchaus problematisch, wichtig ist, dass es nicht zu einem larmoyanten Nachtrauern einer vergangenen Zeit gerät; das heißt ein zupackender Zugriff, straffe Tempi gerade bei den lyrischeren Momenten sind sinnvoll (so wie es Böhm so vorbildlich in seinem 1958er-'Rosenkavalier' umgesetzt hat) – dies ist aus meiner Sicht ein wesentlicher Nachteil der Mitschnitte der 'Arabella' unter Joseph Keilberth, dass er eben deutlich weniger straff die Zügel in der Hand hält.

Den Mitschnitt von den Salzburger Festspielen vom 12. August 1947 legte die Deutsche Grammophon 1994 auf CD vor (zuvor war er auf CD schon seit 1990 bei Melodram lieferbar). Die Titelrolle singt Maria Reining, die schon bald nach der Uraufführung die Arabella gesungen hatte und 1940 in der Wiener Erstaufführung die Daphne (ihre berühmteste Partie aber war die Marschallin). Ihre Partner sind Lisa della Casa als Zdenka – die berühmte ‚Arabellissima‘ späterer Jahre sowie Hans Hotter, der in den Uraufführungen von Friedenstag, Capriccio und Die Liebe der Danae mitwirkte, als Mandryka. Was als erstes an dieser Aufführung (trotz des gelegentlich inferioren Orchesters, als das sich die Wiener Philharmoniker hier präsentieren) auffällt, ist die ungeheure Frische der Interpretation, von Solisten wie Dirigent; das Live-Erlebnis tut der Interpretation deutlich gut; dazu besitzt sie einen unzweifelhaft Wiener Touch, der die dramaturgische Wahrhaftigkeit unterstützt. Allerdings ist das Timbre von Reining und della Casa derart ähnlich, dass man ohne genauere Kenntnis des Werks die Orientierung verlieren könnte. Andererseits bedeutet dies auch, dass man sofort glaubt, dass es sich um Schwestern handelt (so besetzt man heute auch gelegentlich die Schwestern in 'Così fan tutte'); Rosette Anday als Mutter Adelaide und Georg Hann als Vater Graf Waldner runden die Familienkonstellation ab. Insgesamt kann man fast sagen, dass trotz aller Qualität della Casa Reining fast die Schau stiehlt (so ist sie eine deutlich bessere Exponentin der Rolle als Hilde Güden unter Solti). Hotter auf dem Zenit seines Könnens (man beachte seine vorbildliche Phrasierung) erweist sich als eloquenter, musikalisch reichhaltiger Interpret, auf dem Dietrich Fischer-Dieskau eindeutig seine Vokalproduktion modulierte (man höre seine Auftrittsszene im direkten Vergleich zu Fischer-Dieskau; die Ähnlichkeit ist frappant). Doch hört man auch bereits einige der späteren Manieriertheiten in Hotters Stimme (und auch einige Manieriertheiten Fischer-Dieskaus). Luxuriös besetzt auch die kleineren Rollen – Horst Taubmann, der Uraufführungs-Flamand in 'Capriccio', gibt den Matteo, Julius Patzak, Josef Witt und Alfred Poell sind die drei Grafen, die aus Papierfiguren ganz entsprechend Wiener Tradition lebende Menschen machen (hier sei auch auf Walter Berrys Lamoral in dem EMI-Querschnitt von 1954 unter Lovro von Matacic mit Elisabeth Schwarzkopf in der Titelrolle hingewiesen, der aus wenigen Zeilen einen ganzen Charakter formt).

Es ist erstaunlich, dass der Klang dieses deutlich älteren Livemitschnittes deutlich besser transferiert wurde als beim 'Rosenkavalier' – es gibt einige Verzerrungen in den hohen Frequenzen, die Streicher sind immer wieder unscharf abgebildet, doch ist das Gesamtergebnis von großer Unmittelbarkeit und Wahrhaftigkeit – da kann man Karita Mattila, Julia Varady oder Renée Fleming in späteren Produktionen nur im Regal lassen ...

'Die schweigsame Frau'

'Die schweigsame Frau' ist jenes berühmte Werk, in dem Richard Strauss trotz drohender Repressionen von Seiten der Nazis an seinem Textdichter Stefan Zweig festhielt. Zweig selbst bat Strauss, als dieser auch nach der 'Schweigsamen Frau' an diesem festhalten wollte, aus Gründen von Strauss‘ eigener Sicherheit (er hatte eine halbjüdische Tochter) hiervon abzusehen. Melodram hatten zu LP-Zeiten den Mitschnitt von den Salzburger Festspielen vom 8. August 1959 erstmals veröffentlicht, 1994 erschien er ebenfalls bei der Deutschen Grammophon auf CD. Bis heute ist es zumeist üblich, die Oper teilweise drastisch zu kürzen, obschon weder der dramatische Fluss noch die musikalische Invention dies erfordern würde (einzig Marek Janowskis Dresdner Studioproduktion von 1976/7 ist eine löbliche Ausnahme).

Natürlich sind vokale Leistungen anno 1959 heute kaum mehr zu erreichen (man vergleich mit der cpo-Produktion aus Chemnitz aus dem Jahre 2012), und so ist – gerade wenn man nicht Wert auf die gesamte Partitur legt (hier ist Janowski ein absolutes Muss) – der Griff zu alten Mitschnitten sehr empfehlenswert. Wieder haben wir hier ein nicht ganz präzis aufspielendes Wiener Philharmonisches Orchester, wieder haben wir extrem luxuriös besetzte Nebenrollen (Pierrette Alarie, Hetty Plümacher [nicht Henriette, wie auf der Besetzungsliste der CDs], Karl Dönch, Alois Pernstorfer), mit Georgine von Milinkovic eine profilierte Haushälterin (1971 sang Martha Mödl die Partie an der Bayerischen Staatsoper, 1993 in der BR-Rundfunkproduktion Reinhild Runkel), wieder Hans Hotter, diesmal in der Hauptrolle des Sir Morosus, deutlich gealtert klingend im Vergleich zu seinem Mandryka. Gerne wird der Part alternden Bassisten anvertraut, und das nicht ganz zu Unrecht, ist doch der Konflikt zwischen Alter und Jugend doch zentrales Thema der Oper. Viel charaktervoller, dramatisch und dramaturgisch überzeugender klingen da Kurt Böhme (Buenos Aires 1961 oder München 1971) oder auch Franz Hawlata (Chemnitz 2012). Dafür aber bietet dieser Mitschnitt auch Fritz Wunderlich als Henry Morosus – vielleicht die Idealbesetzung dieser Partie, obschon es auch sonst hervorragende Exponenten der Rolle gibt (Donald Grobe, Eberhard Büchner, Deon van der Walt): Herrlich etwa die große Szene gegen Ende der Oper (beginnend ‚Teurer Ohm‘). Und neben Wunderlich ist Hermann Prey zu hören, der sich neben seinem persönlichen Freund immer besonders intensiv in seine Partien einbrachte; so auch hier – als Barbier knüpft er an seine Riesenerfolge als Rossinis Barbier von Sevilla oder als Mozarts Figaro an, und überflügelt diese Interpretationen vielleicht sogar noch, weil ihm das Deutsche naturgemäß leichter über die Lippen geht als das Italienische. Zwar hat Barry McDaniel die Partie eleganter gesungen, Wolfgang Schöne sie vielleicht schärfer charakterisiert, doch Preys Wirbelwind-Gestus ist unübertroffen. Schließlich Hilde Güden als Aminta: Sie ist für ihre Verhältnisse in Bestform, ist textverständlich, musikalisch auf den Punkt, das bei ihr so schnell hausbacken wirkende etwas Nasale in der Stimme ist nur minimal zu hören; nur ist sie auch hier phrasierungstechnisch ihren Partnern nicht ganz gleichwertig – Aspirierungen, ein nicht ganz freies Aussingen beeinträchtigen ihre Darbietung, da ist Ingeborg Hallstein als Wunderlichs Partnerin in Buenos Aires deutlich überzeugender (offenbar gibt es auch noch eine Münchner TV-Produktion von 1960 mit Hallstein und Wunderlich, hier mit Hotter als abermals eher abgesungen klingendem Sir Morosus). So haben wir hier leider einen nicht rundum überzeugenden Live-Mitschnitt mit einem überragenden Wunderlich und Prey in akzeptablem Klang, der aber längst nicht so gut eingefangen ist wie bei „Arabella“ zwölf Jahre zuvor.

'Capriccio'

Nach dem Krieg erlebte Böhm eine zweite Strauss-Blütezeit in Wien, und aus dieser Wiener Zeit stammen drei der hier vorgelegten Mitschnitte. Mir bislang unbekannt war der Wiener Mitschnitt von 'Capriccio', Strauss‘ letzter Oper, vom 19. Juni 1960, zuvor u.a. bei Melodram erhältlich und klangtechnisch nur geringfügig verbessert. So haben wir hier leider aufnahmetechnisch mindere Ware vorliegen, doch es lohnt sich, der hochkarätigen Besetzung nachzuspüren (weniger dem Orchester der Wiener Staatsoper, das abermals überraschend hemdsärmelig klingt, weit von dem ihm eigenen Ruhm entfernt). Elisabeth Schwarzkopf als Gräfin – das gab es natürlich schon 1957/8 in London im Studio unter Wolfgang Sawallisch, doch hat die Produktion (nicht zuletzt durch die Studioatmosphäre bedingt) einen etwas synthetischen Charakter. So ist Schwarzkopf denn auch der wichtigste positive Eindruck dieses Mitschnitts – lebendiger, pointierter, weniger auf den Klang bedacht als im Studio, ganz der Szene zugewandt. Leider sind die Leistungen um sie herum nicht ganz überzeugend. Vor allem Paul Schöffler, ein knorriger Bariton in der Partie des Theaterdirektors La Roche, bleibt hinter Hotter (unter Sawallisch), aber auch Karl Ridderbusch in Böhms Münchner Studioproduktion von 1971 deutlich zurück. Hermann Uhde scheint in der Partie des Grafen nicht ganz glücklich – ihm fehlt die Leichtigkeit in der Stimme, eine vokale Leichtfertigkeit; das Duett der Geschwister gegen Mitte der Oper gerät so zum tiefgründigen Dialog denn zur leichten Konversation. Die beiden Liebhaber der Gräfin sind hier mit Anton Dermota und Walter Berry besetzt. Dermota verfällt in manchen Momenten in zu extreme Emotion und verlässt dadurch den Charakter des Werkes; hierdurch wird auch Berrys Interpretation beeinträchtigt, dem es so deutlich schwerfällt, den Parlandocharakter seiner Partie voll auszuspielen (entsprechend wohler fühlt er sich im Wiener Mitschnitt von 1964 neben Lisa della Casa und Waldemar Kmentt, leider ebenfalls mit einem nicht ganz überzeugenden La Roche). Christel Goltz, berühmt für ihre Salome und Elektra, gibt hier die Mezzosopran-Partie der Schauspielerin Clairon – eine überraschend, aber überzeugende Besetzung – auch wenn auch sie gelegentlich intonatorisch nicht ganz überzeugt. Wie damals in Wien üblich, sind auch manche Nebenrollen höchst prominent besetzt – als italienisches Sängerduo haben Erika Köth und Giuseppe Zampieri kurze Auftritte. Zampieri bietet herrlichen italienischen Schmelz, hinter ihm steht Köth sowohl von der Lautstärke als auch dem Stilgefühlt etwas zurück. So haben wir hier eine ausgesprochen gemischtes Vergnügen – dem ich in jedem Fall Böhms Studioproduktion mit Gundula Janowitz, Peter Schreier, Hermann Prey, Dietrich Fischer-Dieskau, Karl Ridderbusch und Karl Christian Kohn als Haushofmeister den Vorzug gebe.

Interpretation:
Klangqualität:
Repertoirewert: 




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    Karl Böhm dirigiert: Werke von Richard Strauss

Label:
Anzahl Medien:
Veröffentlichung:
Membran
10
15.11.2013
Medium:
EAN:
BestellNr.:
CD
4053796001306
600130

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"Zwischen keinem bedeutenden Komponisten und einem Dirigenten von Weltrang hat es im 20. Jahrhundert eine engere Beziehung gegeben als zwischen Richard Strauss und Karl Böhm. Rundfunk und Schallplatte haben die festlichen Premieren und Studioaufnahmen dokumentiert, die Böhm dirigiert hat und die in dieser Anniversary Edition zum 150. Geburtstag des Komponisten erstmals zusammengefasst werden. In Dresden leitete Böhm, damals Direktor der berühmten Semper-Oper, die Uraufführungen der „Schweigsamen Frau“ und der ihm gewidmeten „Daphne“, in Salzburg 1947 die denkwürdige Nachkriegspremiere von „Arabella“ und in Wien während der Festwochen zur Eröffnung des wieder aufgebauten Opernhauses „Die Frau ohne Schatten“. Zeitgenossen beschreiben die Beziehung Strauss - Böhm als familiär und geradezu intim. Der passionierte Kartenspieler Strauss soll allerdings einmal auch zu Böhm gesagt haben: „Was verkehre ich eigentlich mit Ihnen? Sie spielen ja nicht einmal Skat!“ Dafür spielt Böhm auf der „Himmelsharfe“, wie Richard Wagner die Kapelle der Dresdner Oper einst nannte, und mit den Wiener Philharmonikern. Beide gelten als die besten Orchester der Welt, wenn es um die Aufführung der Werke von Richard Strauss geht. Die 10 CDs dieser Box beweisen es auf beeindruckende Art. Karl Böhm Strauss: Die Opern in Gesamtaufnahmen DER ROSENKAVALIER (Dresden, 1958) DIE SCHWEIGSAME FRAU (Salzburg, 1959), ARABELLA (Salzburg, 1947) und CAPRICCIO (Wien, 1960)"


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Membran

Die Hamburger Vertriebs- und Entertainment Gruppe

Membran, ursprünglich als Tonträger-Einzelhandelskette mit über 30 Shops 1968 gegründet, ist ein internationaler etablierter und Industrie-unabhängiger Musikvertrieb. 2010 richtet Membran seine Strategien neu aus und expandiert zur Membran Entertainment Gruppe.

Ansässig in der Medienstadt Hamburg, konnte Membran seit der Gründung 1968 seine Services beständig ausbauen: Vom Musikvertrieb mit A&R Management, Konzeption und Produktion über das Lizenz- und Rechte-Management von Musik- und Filmtiteln, über Buchverlag und Buchhandel, zum Digitalvertrieb und als Vertriebspartner vieler internationaler Labels: der independent Vertrieb ist mit seinen Katalogen und Produktionen weltweit tätig.

Über 40 Mitarbeiter entwickeln ständig neue Medienprodukte, Einzel und Sammel-Editionen aus einem mittlerweile über 10.000 Artikel umfassenden aktiven Katalog. Für die Auswertung über die gesamte Bandbreite an Medienformaten kann das Unternehmen auf einen Lizenz- und Rechte Pool mit über 250.000 Titeln zurückgreifen.

Produkte und Kataloge eigener sowie renommierter Label wie Ars Musici, NCA, Nuova Era, Documents, Classico, Motema oder Must Have Jazz erreichen die Endkunden weltweit direkt oder über internationale Handelspartner.

Die Labels aus dem Hause Membran bieten Produktionen in allen Musikrichtungen und Preisklassen. Man findet Jazz, Klassik, Pop, Rock, HipHop und Schlager und ein breites Spektrum an Genre-Kopplungen sowie ausgesuchte Buchprodukte und Sammel-Editionen.

Vor allem spezialisiert ist Membran im Klassikbereich und hat mit Labels wie NCA - New Classical Adventure und Nuova Era in diesem Segment eine führende Rolle. Es werden hochwertige und seltene Werke geboten, und neue Talente etabliert.

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