
Berliner Philharmoniker - 125 Jahre - Eine Jubiläumsfeier
Berliner Philharmoniker zum Sattsehen
Label/Verlag: EuroArts
Detailinformationen zum besprochenen Titel
Exzellente Interpretationen an großartigen Konzertorten - wer die einzelnen DVDs noch nicht hat, sollte sich diese Serie unbedingt leisten!
Pünktlich zum Jubiläumsjahr 2007 bringen die nun 125 Jahre alten Berliner Philharmoniker zusammen mit EuroArts ein fünfteiliges DVD-Set heraus, das die Europakonzerte 2001, 2002 und 2004, sowie das Neujahrskonzert 2001 und das Waldbühnen Konzert 2003 umfasst. Man erwarte also keine historischen Aufnahmen mit Karajan, Furtwängler oder Celebidache. Stattdessen bekommt man eine Auswahl der Dirigenten geboten, die das Orchester in jüngster Zeit maßgeblich geprägt haben: Mariss Jansons, Daniel Barenboim, Claudio Abbado, Seiji Ozawa und Sir Simon Rattle. Die geschichtliche Perspektive findet man dann im ebenso informativen wie ansprechend gestalteten Booklet vertreten. Für viele Philharmoniker-Fans sind diese Mitschnitte nicht neu, sie waren – und sind zum Teil noch – einzeln erhältlich.
Diese vorliegende Zusammenschau bietet sich jedoch an als Einstieg für Zuhörer, die, etwa angeregt durch das 125. Jubiläum, sich einmal verstärkt auch visuell in häuslicher Atmosphäre mit den Berlinern auseinandersetzen möchten. Und man kann sich auch nicht satt sehen. Zuerst einmal an den Konzertorten. Die Aufführungsorte der traditionell am 1.Mai – dem Gründungstag der Philharmoniker – stattfindenden Europakonzerte sind jedes Jahr spektakulär: 2001 war es die Hagia Eirene Kirche von Istanbul, 2002 das Teatro Massimo in Palermo und 2004 die olympischen Herodesanlagen in Athen, mit Freiluftbühne (demgegenüber stellte das Kabelwerk Oberspree, Ort des Konzerts 2007, einen eher industrieromantischen Akzent). Als Bonusmaterial gibt es auf jeder DVD ein Portrait des jeweiligen Ortes und der Stadt.
Satt sehen kann man sich auch nicht an den Dirigenten, die jeder mit dem ihm eigenen Stil den Klang prägen: 2001 Mariss Jansons mit Berlioz’ Symphonie fantastique als Hauptwerk, 2002 Claudio Abbado mit Dvořáks 9. Sinfonie und 2004 Sir Simon Rattle mit Daniel Barenboim am Flügel, die Brahms’ Klavierkonzert Nr.1 interpretieren. Man hört und sieht, dass zwischen diesen Dirigenten und dem Orchester eine besondere, von tiefster Wertschätzung geprägte Beziehung herrscht, die es braucht, um zu so ausgezeichneten Ergebnissen zu kommen. Allen voran das Gershwin Konzert auf der Berliner Waldbühne von 2003, mit Seiji Ozawa am Pult und Marcus Roberts als Pianist des Gershwin Konzerts in F und der Rhapsody in Blue: der blinde Musiker hat beide Stücke selber arrangiert und begeistert das Publikum mit bemerkenswerten Soli. Sogar zwischen den Sätzen wird applaudiert, und das zu Recht. Man kann Seiji Ozawa, der im Interview (Bonusmaterial!) preisgibt, dass er schon seit 1997 eine Zusammenarbeit mit Marcus Roberts angestrebt hatte, in jedem Moment ansehen, wie viel Spaß auch ihm dieses Konzert auf der Waldbühne macht.
Die große Neuigkeit des Athener Europakonzerts 2004: Barenboim und Rattle musizieren erstmals zusammen und machen für das Publikum augen- und ohrenscheinlich, dass Konkurrenz auf diesem hohen professionellen Niveau nicht mehr zeitgemäß ist. Scheinbar spontan entwickeln beide Künstler einen brahmsschen Klangzauber, der auch nicht von hin und wieder verschwimmenden Akzenten des Klaviers getrübt wird. Der hochkonzentrierten Energie speziell des langsamen Satzes kann man sich als Zuhörer einfach nicht entziehen. Die DVD-Hülle ist wie ein Tryptychon gestaltet, bloß mit fünf Teilen. Aufgestellt ergibt sich auf den Rückseiten eine Art Wandschau mit Aufnahmen der Philharmonie, eine schöne Idee.
Interpretation: Klangqualität: Repertoirewert: Booklet: Features: Regie: |
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Dieser Beitrag hat Ihnen gefallen? Empfehlen Sie ihn weiter!
Ihre Meinung? Kommentieren Sie diesen Artikel
Jetzt einloggen, um zu kommentieren.
Sind Sie bei klassik.com noch nicht als Nutzer angemeldet, können Sie sich hier registrieren.
Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:
![]() Cover vergrößern |
Berliner Philharmoniker: 125 Jahre - Eine Jubiläumsfeier |
|||
Label: Anzahl Medien: |
EuroArts 5 |
Medium:
EAN: |
DVD
880242000682 |
![]() Cover vergössern |
EuroArts EuroArts Music International ist im Bereich audio-visueller Klassikproduktionen eine der weltweit führenden Produktions- und Distributionsfirmen. Das 1979 gegründete Unternehmen produziert jährlich 10-15 hochwertige Klassik-Programme darunter Konzertaufzeichnungen in aller Welt sowie aufwändige Dokumentationen. Renommierte, preisgekrönte Programme und Events haben EuroArts Music zu einem exzellenten internationalen Ruf verholfen. Eine intensive und langjährige Partnerschaft verbindet EuroArts Music mit führenden Klangkörpern wie den Berliner Philharmonikern, dem Mariinsky Theater Orchester, dem Lucerne Festival Orchestra, der Staatskapelle Berlin, dem Gewandhausorchester Leipzig und vielen anderen. Die alljährlichen Aufzeichnungen des EUROPAKONZERTs, des Waldbühnen- und Silvester-Konzerts der Berliner Philharmoniker sind erfolgreiche und weltweit etablierte Musikprojekte von EuroArts Music. Im August 2005 produzierte und übertrug EuroArts Music live das weltweit beachtete Ramallah-Konzert des West-Eastern Divan Orchestra unter Daniel Barenboim. Im Januar 2006 produzierte EuroArts Music die erste Klassik-Live-Übertragung von Peking nach Europa (u.a. mit Lang Lang). Die weltweit einmaligen Musik-TV-Formate 24hoursBach und 24hoursMozart wurden zu zwei international erfolgreichen Musikevents dieses Unternehmens. In 2012 wurde ein kompletter Prokofiev-Zyklus mit sämtlichen Sinfonien und Klavierkonzerten aufgezeichnet. Seit vielen Jahren verbindet EuroArts Music eine enge Zusammenarbeit mit herausragenden Künstlern wie Daniel Barenboim, Sir Simon Rattle, Valery Gergiev, Claudio Abbado, Martha Argerich, Yuja Wang und András Schiff sowie renommierten Regisseuren Bruno Monsaingeon, Frank Scheffer und Peter Rosen. Das Ergebnis sind Gesamtaufnahmen wie The Beethoven Symphonies (Abbado/Berliner Philharmoniker) und preisgekrönte Dokumentationen wie Claudio Abbado Hearing the Silence oder Multiple Identities Encounters with Daniel Barenboim. 2006 wurde die EuroArts Music Produktion Knowledge is the Beginning mit dem International Emmy Award (Arts Programming) ausgezeichnet. Der Dokumentarfilm wurde 2007 mit weiteren Preisen geehrt, darunter der FIPA D'OR Grand Prize 2007 (Kategorie Performing Arts) sowie als Best Arts Documentary bei dem renommierten 2007 Banff World Television Festival. Innovation und Qualität bildeten von Anfang an die Grundpfeiler der Firma. Zahlreiche internationale Auszeichnungen bestätigen dies, darunter: Oscar® für die Koproduktion von Journey of Hope Grammy Award für Kurt Weills: Rise and Fall of the City of Mahagonny Emmy Award und ECHO Klassik für Knowledge is the Beginning 2 weitere ECHOs für A Surprise in Texas (ECHO Klassik) und Django Reinhardt- Three-fingered Lighnting (ECHO Jazz) Peabody Award für Blue Note A Story of Modern Jazz National Education Award (USA) für Sir Peter Ustinov: Celebrating Haydn
Sowie folgende Nominierungen:
Emmy Award für Robbie Robertson Rocky und Grammy Award für Blue Note A Story of Modern Jazz
Der Katalog von EuroArts Music umfasst rund 1.800 Musikprogramme, darunter gehören neben EuroArts Eigenproduktionen auch Programme von zahlreichen unabhängigen Produktionsfirmen. Viele eigene Produktionen werden weltweit auf dem eigenen Label EuroArts als DVD und Blu-ray, sowie als digitales Produkt vermarktet. Seit 2016 werden die physischen Produkte durch Warner Music vertrieben. Mehr Info... |
![]() Cover vergössern |
Jetzt kaufen bei... |
Weitere Besprechungen zum Label/Verlag EuroArts:
-
In Gala-Form: Einen stimmungsvollen Sommerabend aus dem Wolkenturm bringt diese DVD nach Hause. Weiter...
(Thomas Gehrig, )
-
Komponisten-Feuerwerk: Das Silvesterkonzert 2017 ist nicht nur gute Werbung für die Berliner Philharmoniker, sondern auch ein schönes Zeugnis von der langen und fruchtbaren Zusammenarbeit mit ihrem Chefdirigenten Sir Simon Rattle. Weiter...
(Daniel Eberhard, )
-
Mutti und Sohn: Diese 'Lucrezia Borgia' aus San Francisco lebt von der Überzeichnung. Das gilt leider auch für die musikalische Seite, die zum Teil sehr ansprechende Leistungen präsentiert, aber nicht rundum zufrieden stellen kann. Weiter...
(Dr. Jürgen Schaarwächter, )
Weitere CD-Besprechungen von :
-
Mozart und mehr : Hier liegt hier ein in sich stimmiger und dabei abwechslungsreicher Set von Live-Mitschnitten vor, dessen Erscheinung das Mozart-Jahr enorm belebt hat und die spannendsten Aufführungen des Klavier-Festival Ruhr 2006 in großartiger Weise würdigt. Weiter...
( , )
-
‘Ich fühle Luft von anderem Planeten’ - Die Wiener Schule: Insgesamt eine kaufenswerte CD auch für ‘Einsteiger’, mit einem schönen Überblick über die Befindlichkeit und Beschaffenheit der Wiener Schule. Weiter...
( , )
-
Copland and the American Sound : Michael Tilson Thomas und das San Francisco Symphony mit einem vielseitigen Copland-Portrait, das Kenner und Laien gleichermaßen ansprechen wird. Weiter...
( , )
Weitere Kritiken interessanter Labels:
-
Seltene Cello-Werke: Bartosz Koziak spielt Musik von Bohuslav Martinu. Weiter...
(Dr. Jan Kampmeier, )
-
Auftakt zu einer Trilogie: 'Christus das Kind' ist eine interessante Ausgrabung, die das Umfeld frühromantischer Oratorienliteratur verdeutlicht bzw. erst ins Blickfeld rückt. Ein 'Aha!'-Effekt stellt sich aber nicht ein. Weiter...
(Benjamin Künzel, )
-
Suggestive Trauergesänge: Glagolitische Riten beeindruckten Igor Kuljerić seit seiner Jugend. In seiner Totenmesse sprengt er damit den Rahmen. Weiter...
(Christiane Franke, )
Jetzt im klassik.com Radio


Portrait

"Bei der großen Musik ist es eine Frage auf Leben und Tod."
Der Pianist Herbert Schuch im Gespräch mit klassik.com.
Sponsored Links
- klassik.com Radio
- Urlaub im Schwarzwald
- Neue Musikzeitung
- StageKit - Websites für Musiker, Veranstalter und Konzertagenturen
Hinweis:
Mit Namen oder Initialen gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers,
nicht aber unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
Die Bewertung der klassik.com-Autoren:
Überragend
Sehr gut
Gut
Durchschnittlich
Unterdurchschnittlich