
Golden Age of Light Music - British Cinema & Theatre Cinema Volume 2
Als im Kino noch georgelt wurde
Label/Verlag: Guild
Detailinformationen zum besprochenen Titel
Die Einspielungen sind allesamt bestens remastered und selbst die Aufnahmen aus den 1920er Jahren lassen keinerlei Tiefe vermissen.
Schon die erste Filmvorführung der Brüder Lumière 1895 wurde mit Musik untermalt. Das war gewissermaßen die Geburtsstunde der Filmmusik. Zunächst war es der einsame Pianist, der geflissentlich die bewegten Bilder auf der großen Leinwand mit allerlei klassischem Repertoire begleitete. Dann leisteten sich größere Filmtheater einen Kinoorganisten. Schließlich erwuchsen daraus regelrechte Kinoorchester, die selbst beim Anbruch der Tonfilmära noch rührig waren und nun dem Kinopublikum mit Live-Musik die Zeit verschönerte. Goldene Zeiten waren das. ‚Guild’ erinnert daran mit der inzwischen zweiten Folge britischer Kino- und Theaterorchester in ihrer äußerst erfolgreichen Edition ‚The Golden Age of Light Music’. Es ist also nicht in erster Linie Musik aus Filmen, wenngleich ein paar Nummern durchaus aus Kinoproduktionen stammen, sondern ein breit gefächertes Repertoire an Arrangements bekannter und beliebter Stücke jener Zeit.
Die Aufnahmen stammen aus den Jahren 1927 bis 1939, einer Zeit des Umbruchs, denn man ging nach und nach dazu über, die Orchester wieder durch einen Kinoorganisten zu ersetzen. Diese Folge mit Interpretationen durch britische Kino- und Theaterorchester ist insofern interessant, als es einige Nummern enthält, in denen Kinoorgel und Orchester eine Synthese eingehen. Für unsere heutigen Ohren mag das manchmal durchaus eigentümlich klingen, wenn der elektrisch wabernde Kinoorgel-Sound mit dem Streicherschmelz duettiert. Zumindest sind dies Dokumente für die Geschichte der Klangästhetik, so kurios sie beim ersten Hören auch erscheinen mögen. Es hat schon Seltenheitswert, Edward Elgars ‚Salut d’Amour’ einmal in einer Fassung für Theaterorchester und Theaterorgel zu hören. Höhepunkte dieser CD sind sicherlich das ‚March Review Medley’ mit dem London Palladium Orchestra unter der Leitung von Richard Crean, bei dem auf sieben Minute Länge so viel Marschmelodien wie man sich nur denken kann untergebracht sind, oder Ausschnitte aus der Musik zu ‚Aunt Sally’ mit dem Gaumont British Studio Orchestra unter Louis Levy in einer Aufnahme von 1934. Die Einspielungen sind allesamt bestens remastered und selbst die Aufnahmen aus den 1920er Jahren lassen keinerlei Tiefe vermissen. Wie immer steuerte David Ades ein profundes Booklet bei.
Interpretation: Klangqualität: Repertoirewert: Booklet: |
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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:
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Golden Age of Light Music: British Cinema & Theatre Cinema Volume 2 |
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Label: Anzahl Medien: Veröffentlichung: Spielzeit: |
Guild 1 23.08.2006 76:33 |
Medium:
EAN: BestellNr.: |
CD
795754512229 GLCD 5122 |
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Bucalossi, Ernest |
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Guild Guild entstand in den frühen Achtzigerjahren auf Initiative des berühmten englischen Chorleiters Barry Rose, der den St Paul's Cathedral Choir in London leitete. Der Name hat nichts mit der nahe gelegenen Londoner Guild Hall zu tun, sondern kommt von Barry Roses erstem Chor, dem Guildford Cathedral Choir. Das frühere Logo (ein grosses G) entstand indem Barry Rose kurzerhand eine Teetasse umstülpte und mit einem Bleistift ihrem Rand bis zum Henkel entlang fuhr. Seit 2002 hat die Firma als Guild GmbH ihren Sitz in der Schweiz, in Ramsen bei Stein am Rhein. Mehr Info... |
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