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Dienstag, 5. Dezember 2023

Wagner, Richard - Tristan und Isolde

Frischer Wind für Tristan und Isolde


Label/Verlag: Naxos
Detailinformationen zum besprochenen Titel


‘Mild und leise’, singt Isolde, und das ist bei Hedwig Fassbender ein heilender Wunderklang nach drei CDs voller Schmerz.

So klingt Wagner in Schweden. Nicht schlecht. Leif Segerstam leitet das Royal Swedish Opera Orchestra, oder im Original, ‘Kungliga Hovkapellet’. Seit 1773 gibt es das schwedische königliche Opernhaus, und die Hofkapelle, eines der weltältesten Orchester, ist seitdem ein Opernorchester. Mit Wagner begann man 1865, ‘Rienzi’ zuerst, ‘Die Walküre’ folgte und 1909 gab es zum ersten mal ‘Tristan und Isolde’ in Schweden. Leif Segerstam kommt aus Finnland, hatte etliche Jahre die Position des Chefdirigenten an der Stockholmer Oper und dirigiert auf internationalen Podien. Wagners ‘Lohengrin’ und ‘Parsifal’ hat er im Repertoire. Für das Label NAXOS hat er bereits Chöre aus Wagneropern eingespielt und jetzt eine so frisch wie jung klingende Gesamtaufnahme ‘Tristan und Isolde’.   

    
Es geht angenehm forsch zu, man bleibt einfach gerne dran. So möchte man das Werk auch gerne hören, in einer musikalischen Interpretation, die darauf gerichtet ist, spannend und gestisch eine so ungewöhnliche wie besondere Geschichte zu erzählen. Dabei geht es ohne Stars und ohne Allüren. Bis auf die Interpreten der Hauptpartien kommen alle Sängerinnen und Sänger aus Schweden. Da ist die helle Brangäne der Martina Dike, temperamentvoll und engagiert an Isoldes Seite. An Tristans Seite Gunnar Lundberg als Kurvenal, von besonderer Intensität aber vornehmlich im dritten Aufzug. Allen gegenüber, allein und doch am Ende allen zugetan, König Marke. Die dunklen Töne aus Verzweiflung und Verzeihen gibt ihm Lennart Forsén. Gut besetzt die kleineren Partien mit Magnus Kyhle als Melot, Ulrik Qvale als Hirt und junger Seemann sowie John Erik Eleby als Steuermann.

Die Sopranistin Hedwig Fassbender halte ich für eine Ausnahmekünstlerin. Ihre Auftritte sind von besonderer Intensität. Sie vermag es zudem, die Anforderungen einer hochdramatischen Partie mit denen der Gesangskunst zu kombinieren. Um Dramatik zu erzeugen, intensive Situationen zu gestalten bedarf sie keiner Trompetentöne, vor allem nicht jener so gerne als äußerte Form sängerischer Expression verkauften Tremoli. Ein paar kräftigere Töne gestattet sie sich schon, aber die sind eingebettet in eine Rollengestaltung kultivierten Gesanges. Ihre Isolde ist ein Lichtblick.

Kräftig, heldisch und auch weich, ein wenig wacklig auch, der Tenor Wolfgang Millgramm als Tristan. Ergreifend seine Töne aus Wahn, Schmerz und Trauer im dritten Aufzug. Und dann klingt das Drama der Kopferotiker aus. ‘Mild und leise’, singt Isolde, und das ist bei Hedwig Fassbender ein heilender Wunderklang nach drei CDs voller Schmerz.

Interpretation:
Klangqualität:
Repertoirewert: 
Booklet:





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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:



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    Wagner, Richard: Tristan und Isolde

Label:
Anzahl Medien:
Veröffentlichung:
Naxos
3
23.05.2005
Medium:
EAN:

CD
0730099615228


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Naxos

Als der Unternehmer Klaus Heymann 1982 für seine Frau, die Geigerin Takako Nishizaki in Hongkong das Plattenlabel Marco Polo gründete, war dies der Beginn einer beispiellosen Erfolgsgeschichte. Fünf Jahre später rief Heymann das Label NAXOS ins Leben, das in der Klassikwelt längst zur festen Größe geworden ist und es bis heute versteht, hohe Qualität zu günstigen Preisen anzubieten. Der einzigartige und sich ständig erweiternde Katalog des Labels umfasst mittlerweile über 8.000 CDs mit mehr als 130.000 Titeln - von Kostbarkeiten der Alten Musik über sämtliche berühmten "Klassiker" bis hin zu Schlüsselwerken des 21. Jahrhunderts. Dabei wird der Klassik-Neuling ebenso fündig wie der Klassikliebhaber oder -sammler. International bekannte Künstler wie das Kodály Quartet, die Geigerin Tianwa Yang, der Pianist Eldar Nebolsin und die Dirigenten Marin Alsop, Antoni Wit, Leonard Slatkin und Jun Märkl werden von NAXOS betreut. Darüber hinaus setzt NAXOS modernste Aufnahmetechniken ein, um höchste Klangqualität bei seinen Produktionen zu erreichen und ist Vorreiter in der Produktion von hochauflösenden Blu-ray Audios - Grund genug für das renommierte britische Fachmagazin "Gramophone", NAXOS zum "Label of the Year" 2005 zu küren. Auch im digitalen Bereich nimmt NAXOS eine Vorreiterrolle ein: Bereits seit 2004 bietet das Label mit der NAXOS MUSIC LIBRARY ein eigenes Streamingportal mit inzwischen über 1 Million Titel an und unterhält mit ClassicsOnline zudem einen eigenen Download-Shop.


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