
Grigny, Nicolas de - Livre d'Orgue
Eine wichtige Gesamteinspielung
Label/Verlag: VDE-Gallo
Detailinformationen zum besprochenen Titel
Eine der besten Gesamteinspielungen einer der wichtigsten Sammlungen französischer Orgelmusik!
Das ‚Livre d’Orgue‘ von Nicolas de Grigny ist die wichtigste Quelle zum liturgischen Orgelspiel im katholischen Gottesdienst im Frankreich des 17. Jahrhunderts. De Grigny war Schüler des renommierten Pariser Organisten Nicolas Lebègue, wirkte an verschieden Kirchen und schließlich an der Kathedrale als Organist. Er starb 1703 mit 31 Jahren. Sein überliefertes Oeuvre besteht nur aus dem einen, 1699 in Paris gedruckten Orgelbuch; dennoch ist seine Stellung als eine der wichtigsten Figuren der französischen Orgelmusik unbestritten. Das ‚Livre d’Orgue‘ besteht aus einer vollständigen Orgelmesse – Ordinarium und Proprium für Orgel allein komponiert – und einer Folge von Hymnen zum Offizium, die aus mehreren Abschnitten bestehen und so für die alternatim-Praxis geeignet sind, das heißt, dass Orgel und Choralschola abwechselnd die Hymnenverse übernehmen. Die Musik de Grignys ist imposant und kontrapunktisch kunstvoll gearbeitet; die Formen und Setzweisen sind typisch französisch. Die Harmonik ist farbig und abwechslungsreich. Zu de Grignys Bewunderern gehörte offenbar auch Johann Sebastian Bach, der für den eigenen Gebrauch das gesamte Orgelbuch abschrieb.
Ein ideales, grandioses Instrument Die große Orgel der Kirche zum hl. Franz von Sales in Genf wurde 1989 fertiggestellt. Der Orgelbauer Barthélemy Formentelli orientierte sich bei dem großen Instrument mit vier Manualen und 50 Registern an historischen französischen Orgeln und dem Traktat ‚L’Art du Facteur d’Orgues‘ (1766-1778) von Dom Bédos. Das Ergebnis ist ein außerordentlich klangschönes, für französischische Orgelmusik ideal geeignetes und imposantes Werk. Herrliche Zungenstimmen als Seele des gallischen Orgelklangs, strahlende Trompeten, sanfte Flöten ein Tremulant und insgesamt ein mächtiges, aber nicht dickes Plenum vermögen zu beeindrucken.
Eine kompetente Sachwalterin für de Grigny
Marie-Claudine Touyére ist eine kompetente Sachwalterin für die strenge Orgelkunst de Grignys. Ihr verstorbener Mann initiierte den Bau der Orgel in der Genfer Franz von Sales-Kirche; ihre Vertrautheit mit der Orgel ist entsprechend groß. Eine reich differenzierte Registrierung lässt die einmal majestätische, dann wieder intime Musik in rechtem Licht erscheinen. Die kunstvolle Kontrapunktik wird klar durchhörbar, Madame Touyére erfreut mit farbenreichem, virtuosem Spiel. Zu Hilfe kommt ihr das herrliche Instrument, das auf de Grigny zugeschnitten scheint. Wer sich an kernigen Zungen, einem majestätischen Grand Jeu, aparten Cromhornes, profunden Pedalregistern und barocken Effektregistern delektieren will, dem sei diese CD für Orgel-Gourmets ans Herz gelegt. Die Präsentation entspricht gehobenem Standard, Registrierungsangaben fehlen aber.
Eine der besten Gesamteinspielungen einer der wichtigsten Sammlungen französischer Orgelmusik!
Interpretation: Klangqualität: Repertoirewert: Booklet: |
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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:
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Grigny, Nicolas de: Livre d'Orgue |
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Label: Anzahl Medien: Veröffentlichung: Spielzeit: Aufnahmejahr: |
VDE-Gallo 1 15.02.2005 115:15 2001 |
Medium:
EAN: BestellNr.: |
CD
7619918115022 gal501149 |
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Grigny, Nicolas de |
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"De Grigny stammte aus einer Musikerfamilie. Von 1693 bis 1695 war er Organist an der Abteikirche von Saint-Denis, anschließend in Reims Organist der Kathedrale. Dieses Amt hatte er bis zu seinem Tod inne. Sein einziges veröffentlichtes Orgelwerk, das Livre d‘orgue (erschienen in Paris 1699, wieder aufgelegt 1711), ist eine Synthese des polyphonen, traditionellen Stils von Titelouze und der moderneren, stark mit Verzierungen und Diminutionen arbeitenden Kompositionsweise der französischen Organisten nach 1665. J. S. Bach schätzte Grignys Werk so sehr, daß er es sich 1703 in Lüneburg komplett kopierte." |
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