
Berkeley, Sir Lennox & Michael - Guitar Works
Vater und Sohn
Label/Verlag: Chandos
Detailinformationen zum besprochenen Titel
Die Verbindung von Sir Lennox (1903-1989) und Michael (*1948) Berkeley besteht nicht nur in ihrer Vater-Sohn-Beziehung, sondern auch darin, dass sie beide für den britischen Gitarristen Julian Bream (*1933) komponiert haben. Und nicht nur sie wurden durch sein Können inspiriert für ihn zu schreiben. Auch einige andere Komponisten, wie zum Beispiel Benjamin Britten und Leo Brouwer, widmeten ihm Werke. Bream und die Familie Berkeley verband seit 1957 eine enge Freundschaft, aus welcher mehrere Kompositionen für ihn entsprungen sind. Lennox komponierte drei Werke für Bream, wozu die Sonatine, Op. 52 Nr. 1 zählt, welche auf der bei Chandos Records erschienenen CD zu hören ist.
Besonderer Pluspunkt dieser gesamten Aufnahme sind die drei Weltersteinspielungen Quatre Pièces pour la guitare, Op. post. von Lennox sowie Impromptu und Sonata in One Movement von Michael Berkeley. Letztere wurde ebenfalls für Bream komponiert. Mit Lament und Worry Beads von Michael sowie Theme and Variations, Op. 77 von Lennox ist das eingespielte Repertoire komplett.
Interpret zeitgenössischer Werke
Gitarrist der Einspielung ist der charismatische Australier Craig Ogden. Er spielt vor allem Werke zeitgenössischer Komponisten und macht immer wieder mit Ersteinspielungen auf sich aufmerksam. So ist diese CD auch nicht seine erste Aufnahme zeitgenössischer Musik. Mit ‘20th Century Guitar Classics’ erspielte er sich eine Grammy-Nominierung. Bereits auf dieser früheren Aufnahme ist die Sonatine zu hören.
Die vorliegende Einspielung zeichnet sich durch eine gelungene Werkauswahl aus. Während die drei Kompositionen von Lennox oft durch ein expressives und lebhaftes Moment geprägt sind, haben Michaels Werke eher einen ruhigen Grundcharakter. Ansprechend an allen Kompositionen sind die zahlreichen lyrischen und sehr melodiösen Passagen. Die Musik ist zwar als modern zu identifizieren, aber sie lebt doch sehr stark auch von gesanglichen Motiven. Diese arbeitet Ogden mit einer differenzierten Artikulation heraus. Ihm gelingt es, seinem Instrument eine unterschiedliche Klangfärbung zu entlocken. Stellenweise ist seine Dynamik ins forte hin zu weit ausgeschöpft wurden.
Dem Interpreten liegen besonders die ruhigen Kompositionen. Im Tempo hingegen hört sich seine Musik zeitweise gezwungen und verwaschen an. Es fehlt die Leichtigkeit, die er bei geringerer Schnelligkeit aufbringt. Beim ersten Hören könnte man meinen, die Musik bereits verstanden zu haben. Doch das wirklich beeindruckende an den Kompositionen und der Interpretation von Ogden ist das Versteckte, was der Hörer suchen muss, wenn er will. Und er wird es für sich finden. Es ist die Vielseitigkeit dieser Musik, die einen immer wieder neue musikalische Figuren erkennen lässt. Die Einspielung ist ganz und gar nicht schwarz-weiß, wie es vielleicht das dezente Cover beim ersten Hören vermuten lassen könnte. Es tauchen immer mehr farbige Elemente, wie auch das rot im Booklet, auf und machen diese CD zu einer Einspielung, bei der man mit häufigerem Hören immer mehr sagen kann, dass sie gelungen ist. Vater und Sohn
Interpretation: Klangqualität: Repertoirewert: Booklet: |
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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:
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Berkeley, Sir Lennox & Michael: Guitar Works |
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Label: Anzahl Medien: Veröffentlichung: |
Chandos 1 22.11.2004 |
Medium:
EAN: |
CD
0095115126127 |
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Berkeley, Michael |
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Chandos Chandos Records was founded in 1979 by Brian Couzens and quickly established itself as one of the world's leading classical labels. Prior to forming the label, Brian Couzens, along with his son Ralph, worked for 8 years running a mobile recording unit recording for major labels (including RCA, Polydor, CFP, etc.) with many of the world's leading artists.
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