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Dienstag, 28. November 2023

Kurt Atterberg: Aladin - Staatstheater Braunschweig, Jonas Alber

Schwedische Wunderlampe


Label/Verlag: cpo
Detailinformationen zum besprochenen Titel


Kurt Atterbergs Oper 'Aladin' verzaubert im spätromantischen Stil.

„Aladin und die Wunderlampe“ zählt zu den bekanntesten Märchen aus „Tausendundeine Nacht“. Häufig wurde es für Bühne und Kino adaptiert: ob als kindgerechter Disney-Zeichentrickfilm, Broadway-Musical oder als Opernschwergewicht für Erwachsene. Eine von ihnen stammt von dem Schweden Kurt Atterberg, Jahrgang 1887. Seine nahe an der Geschichte bleibende Version „Aladin“ feierte 1941 in Stockholm Premiere. Nachhaltigen Erfolg hatte sie nicht, der stellte sich erst kurze Zeit später bei der deutschen Erstaufführung in Chemnitz ein. Die Begeisterung des hiesigen Publikums für die spätromantische, aus der Zeit fallende Märchenoper war ein neuerlicher Beweis für Atterbergs künstlerische Verbundenheit mit Deutschland, die seit 1911 bestand. Sie verfestigte sich 1917, als der Autodidakt - er musste auf väterliches Drängen Elektrotechnik studieren – mit der ersten seiner insgesamt neun Sinfonien als Dirigent bei den Berliner Philharmonikern debütierte und er pflegte sie auch während des Nationalsozialismus‘. Dadurch geriet Atterberg nach dem Krieg in der Heimat ins Abseits, während in der Bundesrepublik sein konservativ-melodiöser Stil nach 1945 als überholt galt.

2017 wagte das Braunschweiger Staatstheater eine Neubewertung des Stücks und setzte „Aladin“ im Zuge seiner imponierenden Raritätenpflege während der Ära Philip Kochheims auf den Spielplan. Jetzt ist der klangtechnisch einwandfreie Mitschnitt bei cpo erschienen. Der Dirigent Jonas Alber rückt mit dem Staatsorchester Braunschweig die Stärken von Atterbergs Partitur ins rechte Licht: die üppige Instrumentation, die exotisch schillernden Harmonien und die süffigen Melodiebögen.

Die dankbaren Gesangspartien sind mit hauseigenen Ensemblemitgliedern durchweg überzeugend besetzt. Der südkoreanische Tenor Michael Ha singt den Aladin voller Inbrunst, geht dabei aber manchmal bis an seine Grenzen. In Solen Mainguené steht ihm eine zarte, helltimbrierte Prinzessin Laila zur Seite, in Selçuk Hakan Tıraşoğlu ein bassmächtiger guter Geist. Der Bariton Oleksandr Pushniak als fieser Großwesir steuert markante Dramatik bei und der Chor zeigt sich in all seinen umfangreichen Aufgaben bestens disponiert. Die Aufnahme, ausgestattet mit einem ausgesprochen informativen Booklet, das Atterbergs Biographie ausführlich beleuchtet, schließt eine Repertoirelücke und ist musikalisch ein klarer Gewinn.

Interpretation:
Klangqualität:
Repertoirewert: 
Booklet:





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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:



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    Kurt Atterberg: Aladin: Staatstheater Braunschweig, Jonas Alber

Label:
Anzahl Medien:
cpo
2
Medium:
EAN:

CD
761203516124


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Atterberg, Kurt Magnus


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cpo

Wohl kaum ein zweites Label hat in letzter Zeit soviel internationale Aufmerksamkeit erregt wie cpo. Die Fachwelt rühmt einhellig eine überzeugende Repertoirekonzeption, die auf hohem künstlerischen Niveau verwirklicht wird und in den Booklets eine geradezu beispielhafte Dokumentation erfährt. Der Höhepunkt dieser allgemeinen Anerkennung war sicherlich die Verleihung des "Cannes Classical Award" für das beste Label (weltweit!) auf der MIDEM im Januar 1995 und gerade wurde cpo der niedersächsische Musikpreis 2003 in "Würdigung der schöpferischen Leistungen" zuerkannt.
Besonders stolz macht uns dabei, daß cpo - 1986 gegründet - in Rekordzeit in die Spitze vorgestoßen ist. Das Geheimnis dieses Erfolges ist einfach erklärt, wenn auch schwierig umzusetzen: cpo sucht niemals den Kampf mit den Branchenriesen, sondern füllt mit Geschick die Nischen, die von den Großen nicht besetzt werden, weil sie dort keine Geschäfte wittern. Und aus mancher Nische wurde nach einhelliger Ansicht der Fachwelt mittlerweile ein wahres Schmuckkästchen.
Am Anfang einer Repertoire-Entscheidung steht bei uns noch ganz altmodisch das Partituren-lesen, denn nicht alles, was noch unentdeckt ist, muß auch auf die Silberscheibe gebannt werden. Andererseits gibt es - von der Renaissance bis zur Moderne - noch sehr viele wahre musikalische Schätze zu heben, die oft näher liegen, als man meint. Unsere großen Werk-Editionen von Pfitzner, Korngold, Hindemith oder Pettersson sind nicht umsonst gerühmt worden. In diesem Sinne werden wir fortfahren.
Letztendlich ist unser künstlerisches Credo ganz einfach: Wir machen die CDs, die wir schon immer selbst haben wollten. Seien Sie herzlich zu dieser abenteuerlichen Entdeckungsfahrt eingeladen!


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