
Die Geheimnisse der Harmonie - eine Hörbiografie - Chor & Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Howard Arman
Tatort Thomaskirche
Label/Verlag: BR-Klassik
Detailinformationen zum besprochenen Titel
Udo Wachtveitl ermittelt weiter im musikalischen Milieu.
Als „der liebe Gott der Musik“ wird Johann Sebastian Bach gern ehrfürchtig bezeichnet. Was die bahnbrechende schöpferische Leistung seines Œuvres und was ihn als Mensch und Musiker ausmachte, erzählt diese Hörbiografie aus der beliebten, mittlerweile auf elf Folgen angewachsenen BRKlassik-Reihe unter dem Titel „Die Geheimnisse der Harmonie“. Als musikalischer „Chef-Ermittler“ vom Dienst agiert in Analogie zu seiner „Tatort“-Rolle im Fernsehen einmal mehr Erzähler Udo Wachtveitl mit lebendiger, einfühlsamer Sprachgestik. Die Sprechrolle des Komponisten übernimmt sein prominenter Schauspiel-Kollege Albrecht Schuch, mit Shenja Lachner und Florian von Manteuffel sind weitere bewährte Kräfte der Serie am Start.
Richtige Balance
Autor Jörg Handstein ist erwartungsgemäß auch diesmal wieder ein hervorragendes Manuskript gelungen, das genau die richtige Balance aus kurzweilig aufbereiteter Information und Musik findet – das Ganze wie immer kompetent recherchiert und anhand von Quellentexten lückenlos musikwissenschaftlich belastbar. Weiteres besonderes, unveränderliches Kennzeichen der Serie: Sowohl Kenner als auch Neuentdecker werden hier angesprochen. Die Geschichte beginnt sozusagen schon vor der Geschichte: Der einleitende Abschnitt ist den Vorfahren und dem Wirken des Vaters, Johann Ambrosius Bach, gewidmet. Präzise werden im weiteren Verlauf die verschlungenen Reisewege des jungen Johann Sebastian und seine Entwicklung zur weit über seine Zeit hinaus alles überragenden kompositorischen Meisterschaft nachgezeichnet.
Im thematischen Kontext
Sorgfältig im thematischen Kontext ausgewählte Werkausschnitte dürfen natürlich nicht fehlen, unter den Ausführenden finden sich so illustre Namen wie Glenn Gould, John Eliot Gardiner mit dem Monteverdi Choir und den English Baroque Soloists, Musica Antiqua Köln oder Trevor Pinnock. Dass Bachs musikalischer Kosmos buchstäblich weltumspannend ist, zeigen die Aufnahmen mit dem renommierten Bach Collegium Japan unter seinem Leiter Masaaki Suzuki. Vermittelt wird dabei nicht nur ein repräsentativer Querschnitt durch das Schaffen Bachs, sondern auch durch die zeitgenössische Musiklandschaft. Das Booklet wartet mit historisch veranschaulichenden Illustrationen, einer umfassenden Zeittafel und einer detaillierten Liste aller Musikbeispiele auf. Die letzte von insgesamt vier CDs enthält nach gewohntem Muster Aufnahmen vollständiger Werke, in diesem Fall die Motette „Singet dem Herrn ein neues Lied“ BWV 225 und den Live-Mitschnitt der Orchestersuite Nr. 1 C-Dur BWV 1066 – hochwertige Einspielungen mit den hauseigenen Edel-Klangkörpern Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der originalklangkundigen Leitung von Giovanni Antonini und dem Chor des Bayerischen Rundfunks, einstudiert von Howard Arman.
Interpretation: Klangqualität: Repertoirewert: Booklet |
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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:
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Die Geheimnisse der Harmonie - eine Hörbiografie: Chor & Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Howard Arman |
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Label: Anzahl Medien: Veröffentlichung: Aufnahmejahr: |
BR-Klassik 4 24.03.2023 2023 |
Medium:
EAN: BestellNr.: Booklet |
CD
4035719009361 900936 |
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Bach, Johann Sebastian |
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"JOHANN SEBASTIAN BACH – DIE GEHEIMNISSE DER HARMONIE EINE HÖRBIOGRAFIE VON JÖRG HANDSTEIN Man muss nicht jeden Komponisten mögen – aber an J. S. Bach kommt keiner vorbei. Nun widmet sich die erfolgreiche Serie der BR-KLASSIK-Hörbiografien diesem Zentralgestirn der Musikgeschichte. Sein spärlich dokumentiertes Leben lässt Romanen viel Raum für die Phantasie. Gut erzählt, bieten jedoch auch die authentischen Quellen eine fesselnde Geschichte. „Hat jemals ein Tonkünstler die verstecktesten Geheimnisse der Harmonie in die künstlichste Ausübung gebracht; so war es gewiß unser Bach.“ (aus dem 1754 von C.P.E Bach veröffentlichten Nekrolog) Sohn eines Stadtpfeifers, Organist, Konzertmeister, Kapellmeister, dann 27 Jahre Thomaskantor in Leipzig. Zweimal verheiratet, 20 Kinder. Wirkungsraum Thüringen und Sachsen. Verglichen mit der spektakulären Biografie Händels (BR-KLASSIK 900911) wirkt dieser Lebenslauf eher unauffällig. Aber auch Bachs Biografie verschafft einen faszinierenden Einblick in eine uns sehr ferne und fremde Zeit. Da sind die stolzen, aufstrebenden Städte, und da sind die prächtigen Höfe. Beschränkte Stadtväter und musikliebende, aber unberechenbare Fürsten. Schon etwas altbackene Kirchenmusik und die angesagte Instrumentalmusik aus Frankreich und Italien. Bach bewegt sich souverän im Spannungsfeld dieser gegensätzlichen Welten und erschafft dabei eine Musik, die an Kunstfertigkeit, Tiefe und Ausdruckskraft die all seiner Zeitgenossen übertrifft. In Leipzig will er die Kirchenmusik auf ein völlig neues Niveau heben, auf Augenhöhe mit der Theologie, vielschichtig und direkt zu den Gläubigen sprechend. Doch nach wenigen Jahren schwindet sein Elan. Von Natur aus eigensinnig und kompromisslos, wird er jetzt unruhig und unzufrieden, reibt sich auf im Kampf mit den kleinlichen Behörden. Er macht wieder viel weltliche Musik, sucht den Kontakt zum Dresdner Hof und zieht sich schließlich in seine ganz eigene Welt zurück, um die letzten „Geheimnisse der Harmonie“ zu ergründen. So bietet Bachs Leben bei aller Bescheidenheit doch eine große, anrührende und bisweilen erschütternde Geschichte. Die Hörbiografie kommt dem Protagonisten so nahe, wie es die Quellen erlauben, und auch sein Umfeld – Fürsten, Kirchenmänner und Stadträte, Freunde und Widersacher – erwacht zum Leben. Auch die oft kuriose Alltagswelt des 18. Jahrhunderts wird ausgeleuchtet: die nicht immer erbaulichen Gottesdienste, die schlimmen Verkehrsmittel, das üppige Tafeln und Trinken, die Schrecken einer Augenoperation. Im Mittelpunkt aber steht die Musik. „Nicht Bach, sondern Meer sollte er heißen“, soll Beethoven gesagt haben, „wegen seines unendlichen unausschöpfbaren Reichthums von Toncombinationen und Harmonien.“ Die zahlreichen und dicht mit der Erzählung verwobenen Musikbeispiele lassen den Hörer förmlich eintauchen in diese unermessliche Fülle. Udo Wachtveitl ist nicht nur Tatort-Kommissar, sondern auch Musikliebhaber und langjähriger Erzähler der BR-Hörbiografien. Ihm ist die „Struktur hinter Musik“ sehr wichtig, und demgemäß inspirierte ihn Bachs Leben und Schaffen ganz besonders. Neben dem aus Jena gebürtigen und derzeit hochgeschätzten Schauspieler Albrecht Schuch („Im Westen nichts Neues“) als Johann Sebastian Bach glänzen auch herausragende Sprecher des BR in den verschiedensten Rollen. Ein vielstimmiges Hörvergnügen! ERZÄHLER Udo Wachtveitl · BACH Albrecht Schuch ZITATE Folkert Dücker, Adam Gaigl, Anna Greiter, Stefan Hunstein, Shenja Lacher, Florian von Manteuffel, Katja Schild AUTOR Jörg Handstein · REDAKTION UND REGIE Bernhard Neuhoff Musikbeispiele mit Peter Dijkstra, John Eliot Gardiner, Reinhard Goebel, Glenn Gould, Emma Kirkby, Dorothee Mields, Viktoria Mullova, Trevor Pinnock, Sibylla Rubens, Masaaki Suzuki, Café Zimmermann u.v.a. " |
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BR-Klassik BR-KLASSIK, das Label des Bayerischen Rundfunks (BR), veröffentlicht herausragende Live-Konzerte des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks (BRSO), des Chors des Bayerischen Rundfunks, des Münchner Rundfunkorchesters sowie der Konzertreihe musica viva. Dabei ist es ein wesentliches Ziel des Senders, über seine Radio- und TV-Programme hinaus auch digital sowie via CD und DVD allen Musikfreunden weltweit Zugang zu besonderen Aufnahmen zu bieten und auf diese Weise auch jenes Publikum zu erreichen, welches keine Möglichkeit hat, die Konzerte der internationalen Tourneen selbst vor Ort live zu erleben. Neben den jeweiligen Chefdirigenten wie beispielsweise Mariss Jansons oder Sir Simon Rattle finden sich großartige Künstlerpersönlichkeiten wie Daniel Barenboim, Herbert Blomstedt, Bernard Haitink und viele andere mehr. Die Reihe BR-KLASSIK WISSEN liefert unterhaltsame und kurzweilige Hörbiografien von Jörg Handstein mit vielen Hintergrundinformationen und Musikbeispielen auf jeweils 4 CDs, erzählt von Udo Wachtveitl sowie spannende Werkeinführungen in bedeutende Kompositionen der Musikgeschichte. Durch die Reihe BR-KLASSIK ARCHIVE werden historische Aufnahmen des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks wieder verfügbar. Beispielsweise die legendäre Aufführung des Verdi-Requiems unter der Leitung Ricardo Mutis mit Jessye Norman, Agnes Baltsa, José Carreras und Jewgenij Nesterenko und dem Chor des BR im Jahr 1981 oder etwa denkwürdige Konzertabende mit der Pianistin Martha Argerich: 1973 unter Leitung von Eugen Jochum mit Mozarts Klavierkonzert KV 456 sowie zehn Jahre später mit Beethovens Klavierkonzert Nr.1 unter Seiji Ozawa. Mittlerweile umfasst der gesamte Katalog über 200 Aufnahmen und hat bereits mehr als 50 renommierte und internationale Auszeichnungen erhalten, darunter den Preis der Deutschen Schallplattenkritik, den Diapason d’or, den BBC Music Magazine Award und den ICMA. BR-KLASSIK wird weltweit durch NAXOS vertrieben. Selbstverständlich gehören hierzu auch digitale Portale wie Spotify, Apple, amazon u.v.a.. Die Naxos Music Library präsentiert zudem für Universitäten und öffentliche Bibliotheken via Internet einen ständig wachsenden Katalog mit tausenden von Titeln weltweit führender Labels. Studenten, Lehrpersonal und andere Benutzer können sich jederzeit einloggen und in der Bibliothek, im Hörsaal, im Studentenwohnheim, im Büro oder zu Hause das komplette Repertoire abrufen - auch die Aufnahmen von BR-KLASSIK. Mehr Info... |
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Portrait

"Bei der großen Musik ist es eine Frage auf Leben und Tod."
Der Pianist Herbert Schuch im Gespräch mit klassik.com.
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