
Beethoven: Septet & Eroica - Claire Huangci, Chaarts Chamber Artists
Transkribierte Transparenz
Label/Verlag: Berlin Classics
Detailinformationen zum besprochenen Titel
Claire Huangci und das Ensemble CHAARTS spielen Beethoven.
Tonträger gab es zur Zeit Beethovens bekanntlich noch keine, auch die Konzertlandschaft war längst nicht so dicht wie heute. Die Lösung, um Partituren Musikliebhabern auch in kleiner Besetzung und/oder den eigenen vier Wänden aktiv spielbar zugänglich zu machen: Transkriptionen. Von vielen Werken der damaligen Zeit existieren solche Arrangements, teilweise von den Komponisten selbst, von Zeitgenossen oder auch der Nachwelt angefertigt. Beethovens Symphonien sind mehrfach Gegenstand solcher Bearbeitungen geworden, bekannt geworden sind vor allem die Klavierfassungen Franz Liszts. Mit diesen wiederum hat sich auch die amerikanische Pianistin Claire Huangci schon auseinandergesetzt und u.a. Beethovens „Sechste“ bei ihrem Label Berlin Classics mit glänzendem Resultat eingespielt. Ihre breit gefächerte musikalische Neugier und Entdeckungsfreude setzt sie auf diesem – wiederum Beethoven gewidmeten – Album fort, eine echte Rarität aus der kammermusikalisch arrangierten Schatzkammer ist darauf zu hören.
Neue Gewichtung
Verantwortlich für die Transkription der „Eroica“ zeichnet Ferdinand Ries (1784-1838) – und damit einer, der wusste, wie es geht: Als hoch geschätzter Schüler Beethovens, dem er das Werk selbst am Klavier vorgespielt hatte, war er denkbar nah an der Arbeitsweise des Meisters dran. Huangci musiziert gemeinsam mit dem Schweizer Ensemble CHAARTS (kurz für: Chamber Artists), verbunden mit einer zusätzlichen Besonderheit: Basierend auf der Idee des mitwirkenden Kontrabassisten Lars Schaper, wurde die Besetzung von Ries´ Klavierquartett-Fassung um dieses Instrument und damit um klangliche Möglichkeiten erweitert. Von Anfang an erlebt man präsentes, lebendiges Musizieren, Huangcis klar artikulierendes Spiel und die präzise Intonation der Instrumentalisten sorgen für ein äußerst transparentes Klangbild. Sowohl dank der Ausführenden als auch der satztechnischen Eigenheiten treten Stimmen deutlich zu Tage, die man im Original weniger wahrnimmt und erhalten dadurch ein spannendes neues Gewicht. Rhythmisch zupackend und mit griffigen Tempi gestaltet sind der Kopfsatz, das „Scherzo“ und das „Finale“. Im Trauermarsch entsteht eine angespannte, emotional eindringliche Atmosphäre.
Kammermusikalisch kompetent
In der herkömmlichen Besetzung ist das Septett Es-Dur op. 20 zu hören. Auch hier punktet CHAARTS mit schlanker, luftiger Phrasierung und kammermusikalisch kompetent aufeinander hörender Interaktion. Weitsichtig gespannt sind die Kantilenen des „Adagio cantabile“, spielfreudige Raffinesse klingt im Variationssatz durch, geistreichen Esprit hat das „Scherzo“. Das quirlige „Presto“ ist ein turbulenter instrumentaler Schlagabtausch. Das Booklet fasst sich kurz, aber informativ.
Interpretation: Klangqualität: Repertoirewert: Booklet: |
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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:
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Beethoven: Septet & Eroica: Claire Huangci, Chaarts Chamber Artists |
|||
Label: Anzahl Medien: |
Berlin Classics 1 |
Medium:
EAN: |
CD
885470029351 |
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Beethoven, Ludwig van |
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Berlin Classics Berlin Classics (BC) ist das Klassik-Label der Edel Germany GmbH. Es ist das Forum für zahlreiche bedeutende historische Aufnahmen, wichtige Beiträge der musikalischen Zentren Leipzig, Dresden und Berlin sowie maßgebliche Neuproduktionen mit etablierten und aufstrebenden jungen Klassik-Künstlern. Dazu zählen etablierte Stars, wie z.B. die Klarinettistin Sharon Kam, die Pianisten Ragna Schirmer, Sebastian Knauer, Matthias Kirschnereit, Anna Gourari und Lars Vogt, die Sopranistin Christiane Karg oder auch die Ensembles Concerto Köln, Pera Ensemble, sowie der Dresdner Kreuzchor und das Vocal Concert Dresden. Mehrfach wurden Produktionen mit einem Echo-Preis ausgezeichnet. Im Katalog von Berlin Classics befinden sich Aufnahmen mit Kurt Masur, Herbert Blomstedt, Kurt Sanderling, Franz Konwitschny, Hermann Abendroth, Günther Ramin, Peter Schreier, Ludwig Güttler, Dietrich Fischer-Dieskau, die Staatskapellen Dresden und Berlin, das Gewandhausorchester Leipzig, die Dresdner Philharmonie, die Rundfunkchöre Leipzig und Berlin, der Dresdner Kreuzchor und der Thomanerchor Leipzig. Sukzesssive wird dieses historische Repertoire für den interessierten Hörer auf CD wieder zugänglich gemacht, wobei die künstlerisch hochrangigen Analogaufnamen mit größter Sorgfalt unter Anwendung der Sonic Solutions NoNoise-Technik bearbeitet werden, um sie an digitalen Klangstandard anzugleichen. Mehr Info... |
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