
Isang Yun: Violin Concerto III, Chamber Symphony - Sueye Park, Seoul Philharmonic, Osmo Vänskä
Vereinte Kulturen
Label/Verlag: BIS Records
Detailinformationen zum besprochenen Titel
Osmo Vänskä setzt sich in vorzüglicher Weise für Isang Yun ein.
Aus den Jahren 1987 bzw. 1992 stammen die drei Werke von Isang Yun, die das Seoul Philharmonic Orchestra unter Osmo Vänskä eingespielt hat. Das früheste Werk, die Kammersinfonie I, verbindet konzertante und symphonische Texturen in großer Dichte. Man spürt stetig die kammerorchestrale Konzeption (das Werk wurde von der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen in Auftrag gegeben), und die dramaturgisch dichte Konzeption verbindet Tradition und musikalische Gegenwart. Die Wiedergabe durch das Seoul Philharmonic Orchestra reflektiert differenziert die unterschiedlichen Schichten und Perspektiven, die das Werk auszeichnen – nicht zuletzt auch die feinen Klangschattierungen der Holzbläser und Streicher, die in der ostasiatischen Musik so typisch sind. Vänskä hat ein feines Gespür für Puls und Gesamtarchitektur der Musik und erweckt diese zu unmittelbarer Wirkung.
Das Violinkonzert III wurde im Rahmen des Holland Festival unter der Leitung von Hans Vonk aus der Taufe gehoben. Sueye Park bleibt in der Gestaltung des Soloparts weit hinter dieser Uraufführung zurück – Vera Beeths spielt interpretatorisch in einer völlig anderen Liga. Umgekehrt weiß Vänskä den Orchesterpart noch weit feiner und agogisch überzeugender auszuarbeiten; nicht selten weiß er die Solistin mitzureißen, dennoch ist die Wiedergabe insgesamt weniger spannend als der Live-Mitschnitt aus Hilversum.
Intensiv in Expression und Aussage
Als ‚Legende für Orchester‘ bezeichnete Yun ‚Silla‘, sich auf einen Begriff beziehend, der für Yun Heimat und Herkunft, den Ursprung koreanischer Kultur und Moralphilosophie bezeichnete. Das rhythmisch und in den Orchestertexturen komplexe Werk, das seine Uraufführung ein halbes Jahr nach dem Violinkonzert erlebte, ist kaum minder intensiv in Expression und Aussage, gerade der angedeutete ästhetische Hintergrund eröffnet eine Vielzahl an Anknüpfungspunkten und Assoziationen. Gleichzeitig ist der Bezug zu Traditionen und ästhetischen Konzepten, die man in der Musikgeschichte parallel zu Yuns Schaffen begegnen kann, von besonders spannungsvollem Interesse, selbst wenn Yun diese anderen ‚Parallellinien‘ nicht gekannt haben mag.
Wie bei BIS kaum anders zu erwarten, zeichnet sich die Einspielung nicht nur von der Orchesterleistung, sondern auch aufnahmetechnisch durch höchste Qualität aus. Die SACD-Qualität verleiht dem Orchesterklang beeindruckende Transparenz, die Balance tritt nie aufdringlich in den Vordergrund, sondern unterstützt in vorbildlicher Weise die Strukturen, Texturen und Farben der Musik und ihrer Interpretation. Auch der informative Booklettext unterstützt den Wett der Veröffentlichung nachhaltig.
Interpretation: Klangqualität: Repertoirewert: Booklet: |
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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:
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Isang Yun: Violin Concerto III, Chamber Symphony: Sueye Park, Seoul Philharmonic, Osmo Vänskä |
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Label: Anzahl Medien: |
BIS Records 1 |
Medium:
EAN: |
CD SACD
7318599926421 |
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Yun, Isang |
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BIS Records Most record labels begin with a need to fill a niche. When Robert von Bahr founded BIS in 1973, he seems to have found any number of musical niches to fill. The first year's releases included music from the renaissance, Telemann on period instruments, Birgit Nilsson singing Sibelius and works by 29 living composers - Ligeti and Britten as well as Rautavaara and Sallinen - next to Purcell, Mussorgsky and Richard Strauss. A musical chameleon was born, a label that meant different things to different - and usually passionate - devotees. Mehr Info... |
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