> > > W.A.Mozart: Klavierkonzerte KV 482, 488: Jean-Efflam Bavouzet, Manchester Camerata, Gabor Takacs-Nagy
Freitag, 22. September 2023

W.A.Mozart: Klavierkonzerte KV 482, 488 - Jean-Efflam Bavouzet, Manchester Camerata, Gabor Takacs-Nagy

Neue Facetten des Kanons


Label/Verlag: Chandos
Detailinformationen zum besprochenen Titel


Jean-Efflam Bavouzet und die Manchester Camerata unter Gabor Takacs-Nagy beleben Mozarts Klavierkonzerte KV 482 und 488.

Die vorliegende CD, welche 2021 beim Label Chandos erschienen ist, bildet das sechste Volume der Gesamtaufnahme Mozart’scher Klavierkonzerte mit Jean-Efflam Bavouzet und der Manchester Camerata unter Gabor Takacs-Nagy. Die Einspielung wirft zunächst eine altbekannte Frage auf: Warum noch eine Aufnahme der Konzerte angesichts einer bereits so reichen Diskographie?

Die Antwort mag ebenfalls vertraut klingen, ist aber keineswegs selbstverständlich: Wenn man auf einem so hohen Niveau spielt, wie die Akteure dieser CD, dann können aus dem kanonischen, vermeintlich allzu bekannten Repertoire vollkommen neue Facetten zum Vorschein kommen, die wieder einmal verdeutlichen, dass man mit derart gehaltvollen Werken niemals interpretatorisch fertig sein kann.

Bavouzet macht seine Sache als Kenner der Materie mehr als ordentlich – sein Klavierklang ist strahlend-kräftig, niemals sentimental; seine gestalterischen Absichten durchweg transparent wie spannungsreich. Das alles zeugt von einem einfühlsamen und intelligenten Spiel der schwierigen Konzerte, die sich, wenn der Interpret nicht höllisch aufpasst, auf so eigenartig unergründliche Weise schnell distanzieren und dann zu unbelebten Objekten werden.

Bisweilen neigt Takacs-Nagy mit seinem Orchester bei manchen Wendungen zur Übertreibung – er scheint darum bemüht zu sein, das Orchester nicht bloß als Akkompagnisten, sondern als gleichberechtigten Dialogpartner darzustellen, was grundsätzlich auch nicht verkehrt ist. Doch schießen hie und da manche interpretatorischen Gesten etwas über das Ziel hinaus.

Gelegentlich, wie im Adagio von KV 488, erscheint Bavouzet vielleicht etwas glatt; das hat man bei Brendel und Anda schon tiefgründiger gehört. An diesen Stellen kompensiert wiederum das engagierte Orchester, so dass am Ende eine schöne synergetische Gesamtleistung hervorgeht, die man empfehlen kann.


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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:



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    W.A.Mozart: Klavierkonzerte KV 482, 488: Jean-Efflam Bavouzet, Manchester Camerata, Gabor Takacs-Nagy

Label:
Anzahl Medien:
Chandos
1
Medium:
EAN:
CD
095115216620

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Mozart, Wolfgang Amadeus


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Chandos

Chandos Records was founded in 1979 by Brian Couzens and quickly established itself as one of the world's leading classical labels. Prior to forming the label, Brian Couzens, along with his son Ralph, worked for 8 years running a mobile recording unit recording for major labels (including RCA, Polydor, CFP, etc.) with many of the world's leading artists.
The company has championed rare and neglected repertoire, filling in many gaps in the record catalogues. Initially focussing on British composers (Alwyn, Bax, Bliss, Dyso, Moeran, Rubbra, Walton etc), it subsequently embraced a much wider field. Chandos' diverse catalogue contains over 2000 titles, from early music to contemporary, with composers from around the world. The company's aim is to present an exciting and varied selection of superbly recorded music to as many people as possible.
The following artists are strongly associated with, or exclusive to, the label: Richard Hickox, Matthias Bamert, I Fagiolini, Neeme Järvi, Louis Lortie, Jean-Efflam Bavouzet, Rumon Gamba, James Ehnes, Sir Charles Mackerras, David Parry, Valeri Polyansky, The Purcell Quartet, Gennady Rozhdestvensky, Howard Shelley, Simon Standage, Yan Pascal Tortelier, Vernon Handley, the BBC Philharmonic, BBC National Orchestra of Wales, the City of London Sinfonia and Collegium Muscium 90.
Chandos is universally acclaimed for the excellence of its sound quality and has always been at the forefront of technical innovation. In 1978, Chandos was one of the first to record in 16bit/44.1kHz PCM digital, as well as being one of the first to edit a digital recording completely in the digital domain (Holst: the Planet ? SNO/Gibson). In 1983, Chandos was one of the first to produce and release Compact Discs into the marketplace ? a revolution in the recorded music industry.
Today, Chandos has kept up with technology by recording mostly in 24bit/96kHz PCM but now also in DSD for producing ?surround sound? SACDs. Chandos releases at least five new recordings a month, together with imaginative re-issues of back-catlogue material.
The company has received countless awards, including several Gramophone Awards, notably the 2001 ?Record of the Year? for Richard Hickox?s recording of the original version of Vaughan Williams? A London Symphony; ?Best Choral Recording of 2003? for its recording of an undiscovered mass by Hummel and the ?Best Orchestral Recording? of 2004 for its set of Bax Symphonies. Other highlights include the American Grammy for Britten?s opera Peter Grimes, and most recently (2008), two further Grammy Awards, one for Hansel and Gretel and the other for Grechaninov?s Passion Week. Jean-Efflam Bavouzet?s debut on Chandos was also awarded Record of the Year by Monde de la Musique this year.
Chandos remains an independent, family run company which produces and markets its recordings from its office in Colchester, England, and is distributed worldwide.


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