> > > Ins Licht - Die Orgeln im Dom zu Bremen: Stephan Leuthold, Orgel
Samstag, 23. September 2023

Ins Licht - Die Orgeln im Dom zu Bremen - Stephan Leuthold, Orgel

Fünf Orgeln in einem Gotteshaus


Label/Verlag: Querstand
Detailinformationen zum besprochenen Titel


Der Bremer Domorganist am Werk.

Selbst in großen Metropolen können wenige Kathedralen aus nicht weniger als fünf selbstständigen Orgeln auswählen. Der Bremer Dom St. Petri gehört zu diesen Kirchen, und die Individualität der fünf Orgeln kommt auf der vorliegenden, auch vom Aufnahmeklang vorzüglichen Produktion bestens zur Geltung. Die einmanualige Wegscheider-Orgel (2002) im Hochchor bietet, hier vorgestellt durch Muffacts Toccata octava aus dem Apparatus musico-organisticus, ganz andere Klangdimensionen als die ebenfalls einmanualige Silbermann-Orgel (1732/33, 1993 restauriert durch Wegscheider), die wir mit Musik von Bach, Krebs und Händel hören können. In der Ostkrypta steht die zweimanualige Klop-Orgel (1991) auschließlich mit Holzpfeifen, die in ihrer mitteltönigen Stimmung für die Musik Frescobaldis bestens geeignet ist. 1966 entstand die von der Firma Vulpen gebaute sogenannte Bachorgel für die Ostwand des Nordschiffes, die durch drei Manuale sowie diverse Koppeln einen großen Reichtum an Farben, nicht zuletzt in den Bläserrregistern aufbieten kann.

Am bekanntesten ist der Bremer Dom jedoch für die 1894 erbaute Sauer-Orgel, die ab 1993 restauriert wurde und heute vier Manuale und insgesamt 98 Register besitzt. Die Orgel ist bestens bekannt als ‚Regerorgel‘, hier hören wir die Choralphantasie über ‚Wachet auf, ruft uns die Stimme‘ und, quasi als Bonus, eine moderne Transkrition des ‚Clair de lune‘ aus Debussys Suite bergamasque. Domorganist Stephan Leuthold weiß die Orgeln in ihrer Individualität vorzüglich zum Klingen zu bringen, und in allen Fällen außer jenem der Sauer-Orgel wird der Kirchenraum als Klangraum in seiner Eigenart hörbar einbezogen. Das Reger-Werk an der Sauer-Orgel bietet zwar zahlreiche faszinierende Klangfarben, doch gehört die Wiedergabe zu den eher das Detail denn die Gesamtarchitektur der Komposition betonenden Interpretationen; vor allem aber ist die Klarheit der Musik nicht durch den eingefangenen Raumklang gespiegelt (die ‚Großakustik‘ des Kirchenschiffs ist notorisch nicht unproblematisch).


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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:



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    Ins Licht - Die Orgeln im Dom zu Bremen: Stephan Leuthold, Orgel

Label:
Anzahl Medien:
Querstand
1
Medium:
EAN:
CD
4025796021066

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Bach, Johann Sebastian
Buxtehude, Dietrich
Debussy, Claude
Frescobaldi, Girolamo
Händel, Georg Friedrich
Krebs, Johann Ludwig
Muffat, Georg
Reger, Max


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Querstand

Mit viel Liebe zum Detail bringt das querstand-Label dem interessierten Hörer die Vielfalt und Schönheit der klassischen Musik auf wenig ausgetretenen Pfaden näher. Das Label hat sich seit 1994 durch die Produktion hochwertiger klassischer CDs einen ausgezeichneten Ruf erworben. Über 500 Produktionen werden weltweit vertrieben, wobei ein Augenmerk auf Orgelmusik liegt. Die Gesamteinspielung der Orgelwerke von Johann Ludwig Krebs (bisher 11 CDs) und des Kantaten- und Orchesterwerkes des berühmten Bachschülers bilden ein Glanzlicht des Labels, dem mit der Serie ?Die Orgeln von Gottfried Silbermann? (8 CDs) ein weiteres zur Seite gestellt wurde (Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik 2003). Auch im kammermusikalischen und sinfonischen Bereich wurden zahlreiche CDs veröffentlicht, etwa mit dem Gewandhausorchester Leipzig. Mit der Aufnahme des Passionsoratoriums ?Der Tod Jesu? von Carl Heinrich Graun mit dem MDR Rundfunkchor und dem MDR Sinfonieorchester unter Howard Arman gewann das Label 2005 einen ECHO Klassik-Award. Im Jahre 2013 erhielt die 9-CD-Box mit allen Sinfonien Anton Bruckners, eingespielt von Herbert Blomstedt mit dem Gewandhausorchester Leipzig, den ICMA (International Classical Music Award). Mit Verlagssitz im Thüringischen Altenburg kann querstand von der einzigartigen Vielfalt der mitteldeutschen Musiklandschaft profitieren, die sich auch im Verlagsprogramm niederschlägt. Neben den vielseitigen Einflüssen der fantastischen Orgellandschaft der Region, ist es auch die Nähe zur Musikstadt Leipzig mit ihrer wunderbaren Tradition und facettenreichen Szene, auf die das Label besonderes Augenmerk richtet.


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