
Senza Basso - Auf dem Weg zu Bach - Nadja Zwiener, Violine
Für Geigenliebhaber
Label/Verlag: Genuin
Detailinformationen zum besprochenen Titel
Querschnitt durch die Violinliteratur ohne Generalbass vor J.S. Bach: Von Westhoff über Corelli bis zu Biber.
Der seinerzeit in Ostberlin gelegenen Elitemusiker-Kaderschmiede „Musikgymnasium C.-Ph. Emmanuel Bach“ entschlüpft, entfaltet die an der Musikhochschule Hanns-Eisler sowie an der Londoner Guilthall School ausgebildete Geigerin Nadja Zwiener mittlerweile von Leipzig aus ihre weitgefächerte Karriere. Sie musiziert solistisch gern in historischen Kirchen mit halliger Akustik, ist aber auch als Konzertmeisterin vieler Barock-Ensembles national (Gaechinger Cantorey) und international (Garsington Opera: Monteverdi: Orfeo) unterwegs. Ihre aktuelle CD „Senza Basso – Auf dem Weg zu Bach“ (GENUIN) zeichnet den – oft unbekannten – Weg auf, den die Violinliteratur vor Bach beschritt.
In erster Linie ist da J.P. v. Westhoff (1656-1705) zu nennen, dessen sechs zyklische Suiten von 1696 schon Kolja Lessing vor bald 20 Jahren sehr anhörenswert und etwas frischer in den Tempi auf dem Tableau hatte. Ein weiterer wichtiger Name neben dem jüngeren J.G. Pisendel (fein gespielt: Sonata a) war der Böhme Heinrich I.F. Biber (1644-1704): Seine legendären 16 „Mysterien-(Rosenkranz-)Sonaten“ sind eigentlich ein (Scordatur-)Phänomen. Zwiener spielt daraus nur die abschließende 16. Sonate „Passacaglia“: In Normalstimmung! Auch hier erreicht Zwiener nicht ganz die 1990er Deutschlandfunk-Referenzaufnahme von Reinhard Goebel, weil die Platte an manchen Stellen klanglich nicht ganz sauber ist und übersteuert. Die Mikrofone sind einfach gnadenlos und leider zerfasert ihre Interpretation auch etwas. Virtuose Schätzchen von J.J. Vilsmayr (Partita A-Dur) – sehr überzeugend dargeboten – sowie der Italiener Corelli und Torelli (Preludes A, D, e) sind mit noch weiteren Werken mit an Bord. Eine empfehlenswerte CD für Geigen-Liebhaber.
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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:
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Senza Basso - Auf dem Weg zu Bach: Nadja Zwiener, Violine |
|||
Label: Anzahl Medien: |
Genuin 1 |
Medium:
EAN: |
CD
4260036257281 |
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Baltzar, Thomas |
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Genuin Im Jahr 2002 standen die jungen Tonmeister von GENUIN vor einer wichtigen Entscheidung: Sollte man sich weiterhin lediglich auf das Aufnehmen und Produzieren konzentrieren, oder auf die zahlreichen Nachfragen und positiven Rückmeldungen von Musikern und Fachzeitschriften eingehen und ein eigenes Label ins Leben rufen? In einer Zeit, in der praktisch alle großen Klassik-Label ihre Produktion eingestellt oder zumindest stark gedrosselt hatten, fiel die Entscheidung nicht leicht aber sie fiel einstimmig aus: zugunsten einer offiziellen Vertriebsplattform für die GENUIN-Aufnahmen. Und der Erfolg hat nicht lange auf sich warten lassen. Das Label GENUIN hat sich in seinem zwölfjährigen Bestehen zu einem Geheimtipp unter Musikern und Musikliebhabern entwickelt. Schon vor dem Leipzig-Debüt im Oktober 2004, einem Antrittskonzert im Robert-Schumann-Haus mit Paul Badura-Skoda, wurden die CDs in den deutschlandweiten Vertrieb gebracht und von Fachpresse und Musikerwelt hochgelobt. Inzwischen werden GENUIN-CDs in den meisten Ländern Europas sowie in Japan, Süd-Korea, Hongkong und den USA vertrieben. Das Erfolgsrezept von GENUIN: Die gesamte Produktion, also die Beratung der Künstler bei Aufnahmeraum und Repertoire, die Vorbereitung und Durchführung der Aufnahme selbst, der Schnitt mit allen notwendigen Korrekturen, generelle Entscheidungen beim Cover- und Bookletentwurf bis hin zur fertigen Veröffentlichung liegen in der Hand der Tonmeister. Nur so haben die Musiker den größtmöglichen Entfaltungsspielraum bei der Einspielung und Gestaltung ihrer CDs. Und gleichzeitig kann bis zuletzt eine gleichbleibend hohe Qualität garantiert werden. GENUIN bietet auch abseits ausgetretener Pfade etablierten Künstlern genauso wie der Nachwuchsgeneration die Möglichkeit, Musik nach eigenen Vorstellungen zu verwirklichen. Das macht sich positiv bemerkbar für die Hörer der mittlerweile mehr als 300 GENUIN-CDs mit Interpreten wie Paul Badura-Skoda, Nicolas Altstaedt oder der Dresdner Philharmonie. Mehr Info... |
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