
Korngold: Piano Trio, String Sextett - Spectrum Concerts Berlin
Emotional und auf Klang berechnet
Label/Verlag: Naxos
Detailinformationen zum besprochenen Titel
Kammermusik des jungen Korngold in prächtigen Farben der Wiener Secession.
Lange vor seinem immensen Erfolg mit der symbolistischen Oper ‚Die tote Stadt‘ und seinen Hollywood-Filmpartituren schuf Erich Wolfgang Korngold in Wien durchaus traditionelle Kammermusik, darunter als Zwölfjähriger das Klaviertrio D-Dur op. 1 (1909-10), das etwa dem Schaffen Joseph Marx‘ nicht fern steht, und als Teenager das Streichsextett D-Dur op. 10 (1914-16), zwei Werke, die durch renommierte Ensembles der Zeit aus der Taufe gehoben wurden.
Das Klaviertrio ist mehr oder minder dekadente Musik des Endes des ‚langen 19. Jahrhunderts‘, hier mit besonderer ‚Weanerischer‘ Verve vorgetragen, wenn auch Eldar Nebolsin am Klavier im Kopfsatz des Trios nicht durchgängig den intendierten Klangfarbenreichtum durchzuhalten vermag (vielleicht wäre es wie in früheren Einspielungen doch sinnvoll gewesen, nicht alle Wiederholungen zu spielen). Ernsthafter ist das Herangehen der Musiker der Spectrum Concerts Berlin (darunter der renommierten Cellisten Jens Peter Maintz und Thorleif Thedéén) beim Streichsextett, das überbordende Farbexplosionen zugunsten ‚echten‘ kammermusikalischen Denkens zurückstellt. Hier kündigt sich auch schon der symbolistisch-expressionistische Komponist Korngold an, wenn auch in gewisser Weise noch auf der Suche nach sich selbst. Andere Interpretationen des Sextetts (etwa durch das Doric String Quartet) vertrauen weniger auf die Emphase der Wiener Secession als vielmehr auf die Qualitäten der Musik selbst und gelangen dadurch zu in sich noch schlüssigeren Darbietungen. Was das emotionale Engagement der Spectrum Concerts nicht im mindesten schmälern soll.
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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:
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Korngold: Piano Trio, String Sextett: Spectrum Concerts Berlin |
|||
Label: Anzahl Medien: |
Naxos 1 |
Medium:
EAN: |
CD
747313400874 |
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Korngold, Erich Wolfgang |
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Naxos Als der Unternehmer Klaus Heymann 1982 für seine Frau, die Geigerin Takako Nishizaki in Hongkong das Plattenlabel Marco Polo gründete, war dies der Beginn einer beispiellosen Erfolgsgeschichte. Fünf Jahre später rief Heymann das Label NAXOS ins Leben, das in der Klassikwelt längst zur festen Größe geworden ist und es bis heute versteht, hohe Qualität zu günstigen Preisen anzubieten. Der einzigartige und sich ständig erweiternde Katalog des Labels umfasst mittlerweile über 8.000 CDs mit mehr als 130.000 Titeln - von Kostbarkeiten der Alten Musik über sämtliche berühmten "Klassiker" bis hin zu Schlüsselwerken des 21. Jahrhunderts. Dabei wird der Klassik-Neuling ebenso fündig wie der Klassikliebhaber oder -sammler. International bekannte Künstler wie das Kodály Quartet, die Geigerin Tianwa Yang, der Pianist Eldar Nebolsin und die Dirigenten Marin Alsop, Antoni Wit, Leonard Slatkin und Jun Märkl werden von NAXOS betreut. Darüber hinaus setzt NAXOS modernste Aufnahmetechniken ein, um höchste Klangqualität bei seinen Produktionen zu erreichen und ist Vorreiter in der Produktion von hochauflösenden Blu-ray Audios - Grund genug für das renommierte britische Fachmagazin "Gramophone", NAXOS zum "Label of the Year" 2005 zu küren. Auch im digitalen Bereich nimmt NAXOS eine Vorreiterrolle ein: Bereits seit 2004 bietet das Label mit der NAXOS MUSIC LIBRARY ein eigenes Streamingportal mit inzwischen über 1 Million Titel an und unterhält mit ClassicsOnline zudem einen eigenen Download-Shop. Mehr Info... |
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