
Antonin Dvorak: Rusalka - London Philharmonic Orchestra, Glyndebourne Chorus, Robin Ticciati
Unentschlossenes Konzept
Label/Verlag: Opus Arte
Detailinformationen zum besprochenen Titel
Dvořáks 'Rusalka' vom Glyndebourne Festival.
Vom August 2019 datiert diese Aufführung von Dvořáks 'Rusalka', Regie geführt hat Melly Still. Ihr Ansatz geht dramaturgisch allerdings nicht auf: Klar definiert ist zwar gleich zu Beginn das Setting als solches, die Figuren der Schwestern und des Wassermanns werden aber derart überdreht und skurril überzeichnet, dass sie völlig karikiert und nicht mehr ernsthaft in die Geschichte integriert wirken. Überzeugend charakterisiert ist die Hexe Ježibaba, die gleich mit einer ganzen magischen Entourage anrückt. Auch die fremde Fürstin als vornehm aus der allgemeinen Palast-Verwirrung herausragende Erscheinung ist gut getroffen. Rusalkas vermenschlichte Unbeholfenheit in der neuen Umgebung hätte entschiedener herausgearbeitet werden können. Insgesamt wirkt das Konzept, als könne es sich nicht recht entscheiden, ob es modern oder Märchen sein soll – der versuchte Mix aus beidem geht schief. Zumindest das trostlos-karge Ambiente des letzten Akts geht mit dem verhängnisvollen Schluss bildlich konform.
Von ungleich besserer Seite zeigt sich die musikalische Umsetzung. Sally Mathews gibt eine solide Rusalka, exemplarisch im einfühlsam vorgetragenen 'Lied an den Mond'. Evan Leroy Johnson ist ein tenoral warm timbrierter Prinz. Alexander Roslavets (Vodnik) kann nichts für die missglückte Konzeption seiner Figur, singt dafür aber umso besser. Robin Ticciati am Pult des London Philharmonic Orchestra haucht der Partitur märchenhaft inspiriertes Leben ein.
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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:
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Antonin Dvorak: Rusalka: London Philharmonic Orchestra, Glyndebourne Chorus, Robin Ticciati |
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Label: Anzahl Medien: |
Opus Arte 1 |
Medium:
EAN: |
DVD
809478013020 |
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Dvorák, Antonín |
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