> > > Johann Gottlieb Graun: Torna vincitor: Amanda Forsythe, Opera Prima, Cristiano Contadin
Mittwoch, 29. März 2023

Johann Gottlieb Graun: Torna vincitor - Amanda Forsythe, Opera Prima, Cristiano Contadin

Empfindsame Gambe


Label/Verlag: cpo
Detailinformationen zum besprochenen Titel


Johann Gottlieb Graun liebte die Gambe.

Edlen Gesang und flottes Gambenspiel gibt’s auf einer Neuerscheinung des Labels CPO. Die CD kombiniert zwei Kantaten ('O Dio, Fileno & Già la Sera') Johann Gottlieb Grauns mit dessen a-Moll-Gambenkonzert. Als Orchester agiert das 9-köpfige Ensemble Opera Prima. Aufnahmetechnisch gibt es ein paar lästige Übersteuerungen zu verkraften. Die Brüder Graun stammen aus Wahrenbrück (Sachsen): August Friedrich (*1698/99-1765), schaffte es auf die Dresdener Kreuzschule, wurde später Merseburgs Domkantor. Johann Gottlieb (*1703-1771), der ihm ab 1713 dorthin folgte, hatte größeren Erfolg, war Geiger, bedachte die Gambe, das Instrument der reichen Herren, mit zahlreichen Kompositionen, hatte zunächst bei Pisendel, später bei Tartini Lektionen. Carl Heinrich (*1704-1759) gelangte wie Johann Gottlieb 1732 in Dienst des preußischen Kronprinzen Friedrich in Ruppin.

Wie spritzig Gambenmusik sein kann, erlebt der Hörer im Gambenkonzert, das Cristiano Contadin mit Verve und virtuosem Geschick darbietet. Der letzte Satz ist eine Hommage an das Leben, kantig sind die Rhythmen. Zu hören ist die Ähnlichkeit zur Empfindsamkeit eines Carl Phillipp Emanuel Bach. Dumpfe, herbe Sonorität charakterisiert die Musik. Contadin beherrscht sein Instrument mühelos und technisch überlegen. Das 'Adagio' beruhigt die Sphäre in heiter-ariosem C-Dur. Sogar eine charmante kleine Kadenz rundet den Satz elegant ab. Die Klammer zum Gambenkonzert sind die beiden Kantaten, die die amerikanische Sopranistin Amanda Forsythe mit Furor vorträgt.


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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:



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    Johann Gottlieb Graun: Torna vincitor: Amanda Forsythe, Opera Prima, Cristiano Contadin

Label:
Anzahl Medien:
cpo
1
Medium:
EAN:
CD
761203528424

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Graun, Johann Gottlieb


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cpo

Wohl kaum ein zweites Label hat in letzter Zeit soviel internationale Aufmerksamkeit erregt wie cpo. Die Fachwelt rühmt einhellig eine überzeugende Repertoirekonzeption, die auf hohem künstlerischen Niveau verwirklicht wird und in den Booklets eine geradezu beispielhafte Dokumentation erfährt. Der Höhepunkt dieser allgemeinen Anerkennung war sicherlich die Verleihung des "Cannes Classical Award" für das beste Label (weltweit!) auf der MIDEM im Januar 1995 und gerade wurde cpo der niedersächsische Musikpreis 2003 in "Würdigung der schöpferischen Leistungen" zuerkannt.
Besonders stolz macht uns dabei, daß cpo - 1986 gegründet - in Rekordzeit in die Spitze vorgestoßen ist. Das Geheimnis dieses Erfolges ist einfach erklärt, wenn auch schwierig umzusetzen: cpo sucht niemals den Kampf mit den Branchenriesen, sondern füllt mit Geschick die Nischen, die von den Großen nicht besetzt werden, weil sie dort keine Geschäfte wittern. Und aus mancher Nische wurde nach einhelliger Ansicht der Fachwelt mittlerweile ein wahres Schmuckkästchen.
Am Anfang einer Repertoire-Entscheidung steht bei uns noch ganz altmodisch das Partituren-lesen, denn nicht alles, was noch unentdeckt ist, muß auch auf die Silberscheibe gebannt werden. Andererseits gibt es - von der Renaissance bis zur Moderne - noch sehr viele wahre musikalische Schätze zu heben, die oft näher liegen, als man meint. Unsere großen Werk-Editionen von Pfitzner, Korngold, Hindemith oder Pettersson sind nicht umsonst gerühmt worden. In diesem Sinne werden wir fortfahren.
Letztendlich ist unser künstlerisches Credo ganz einfach: Wir machen die CDs, die wir schon immer selbst haben wollten. Seien Sie herzlich zu dieser abenteuerlichen Entdeckungsfahrt eingeladen!


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