> > > Milan Mihajlovic: Orchestral works: Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt, Howard Griffiths
Montag, 25. September 2023

Milan Mihajlovic: Orchestral works - Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt, Howard Griffiths

Serbische Orchesterklänge


Label/Verlag: cpo
Detailinformationen zum besprochenen Titel


Ob postmodern, ob eklektisch – das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt unter Howard Groffiths erkundet die Orchestermusik Milan Mihajlovics interpretatorisch auf das Vorzüglichste.

Das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt an der Oder hat sich regelmäßig mit unbekannterer Orchestermusik befasst. Zu den Projekten des Jahres 2018 unter dem damaligen Chefdirigenten Howard Griffiths zählte auch eine Einspielung von fünf Kompositionen des serbischen Komponisten Milan Mihajlović (geb. 1945, nicht zu verwechseln mit dem Münchner Künstler gleichen Namens). Als Musikdozent war Mihajlović in Belgrad und Novi Sad tätig und trat 2010 in den Ruhestand.

Eklektisch, postmodern

Die vorliegende CD bietet eine Schau aus dreißig Jahren, wobei nur 'Memento' (1993) für großes Orchester gesetzt ist. Von diesem großen Orchester ahnt man zunächst nichts – wie aus dem Nichts öffnet sich langsam aus einzelnen Klangelementen ein melancholischer Gesang. Die tonal gebundene Musik gewinnt an Momentum, um zunächst wieder zu verschwinden; doch in der Folge erlebt der Hörer eine stetige Steigerung der Spannung und Dichte, um dann elegisch zu verklingen. Die Komposition erweist sich als reich an Klangfarben, und auch wenn sie als postmodern bezeichnet wird, wäre auch eklektisch kein unpassender Begriff für Texturen, die zumeist mehr nach innen denn nach außen zeigen. Das Brandenburger Orchester erweist sich einmal mehr als rundum überzeugender Anwalt für ungewöhnliches Programm, Griffiths und seine Musiker haben hörbar große Freude an der Erkundung der vielfältigen Stimmungen und Texturen. Es gelingt sogar, filmmusikhafte Elemente nicht allzu banal wirken zu lassen, auch wenn die Dünne der Substanz teilweise zu spüren bleibt.

Die anderen vier Kompositionen kommen mit dem Streichorchester aus, das Klavier übernimmt in 'Melanholija' (2014) und 'Fa-mi (Ly)' (2013) koloristische Funktion; in 'Melanholija' spannt sich ein Oboensolo über die tonal stark gebundenen Streicherflächen, in 'Fa-mi(ly)' steht das Klavier stärker im Vordergrund. In den vier 'Bageteles' (1986) treten Solovioline und Cembalo nur gelegentlich hervor. Yoriko Ikeya (Cembalo), Jan Mráček (Violine), Juliana Koch (Oboe) und Robert Starke (Klavier) verbinden sich organisch dem Streicherkorpus, sind auch klanglich gut integriert (nur gelegentlich etwas zu stark in den Vordergrund gehoben). Aufnahmetechnisch hat der Deutschlandfunk Kultur eine vorbildliche Veröffentlichung vorgelegt – leider kann der Booklettext das hohe Niveau der Einspielungen selbst nicht halten.

Interpretation:
Klangqualität:
Repertoirewert: 
Booklet:





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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:



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    Milan Mihajlovic: Orchestral works: Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt, Howard Griffiths

Label:
Anzahl Medien:
cpo
1
Medium:
EAN:

CD
761203529629


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Mihajlovic, Milan
 - Bageteles for violin, string and harpsicord -
 - Bageteles for violin, string and harpsicord -
 - Bageteles for violin, string and harpsicord -
 - Bageteles for violin, string and harpsicord -
 - Melancholy for oboe, strings and piano -
 - Fa-mi(ly) for strings and piano -
 - Elegy for strings -
 - Memento for Orchestra -


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Dirigent(en):Griffiths, Howard
Orchester/Ensemble:Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt


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cpo

Wohl kaum ein zweites Label hat in letzter Zeit soviel internationale Aufmerksamkeit erregt wie cpo. Die Fachwelt rühmt einhellig eine überzeugende Repertoirekonzeption, die auf hohem künstlerischen Niveau verwirklicht wird und in den Booklets eine geradezu beispielhafte Dokumentation erfährt. Der Höhepunkt dieser allgemeinen Anerkennung war sicherlich die Verleihung des "Cannes Classical Award" für das beste Label (weltweit!) auf der MIDEM im Januar 1995 und gerade wurde cpo der niedersächsische Musikpreis 2003 in "Würdigung der schöpferischen Leistungen" zuerkannt.
Besonders stolz macht uns dabei, daß cpo - 1986 gegründet - in Rekordzeit in die Spitze vorgestoßen ist. Das Geheimnis dieses Erfolges ist einfach erklärt, wenn auch schwierig umzusetzen: cpo sucht niemals den Kampf mit den Branchenriesen, sondern füllt mit Geschick die Nischen, die von den Großen nicht besetzt werden, weil sie dort keine Geschäfte wittern. Und aus mancher Nische wurde nach einhelliger Ansicht der Fachwelt mittlerweile ein wahres Schmuckkästchen.
Am Anfang einer Repertoire-Entscheidung steht bei uns noch ganz altmodisch das Partituren-lesen, denn nicht alles, was noch unentdeckt ist, muß auch auf die Silberscheibe gebannt werden. Andererseits gibt es - von der Renaissance bis zur Moderne - noch sehr viele wahre musikalische Schätze zu heben, die oft näher liegen, als man meint. Unsere großen Werk-Editionen von Pfitzner, Korngold, Hindemith oder Pettersson sind nicht umsonst gerühmt worden. In diesem Sinne werden wir fortfahren.
Letztendlich ist unser künstlerisches Credo ganz einfach: Wir machen die CDs, die wir schon immer selbst haben wollten. Seien Sie herzlich zu dieser abenteuerlichen Entdeckungsfahrt eingeladen!


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