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Dienstag, 28. November 2023

Poppe: Rundfunk - Ensemble Mosaik

Hello again


Label/Verlag: WERGO
Detailinformationen zum besprochenen Titel


Ennos Komposition ist ein Festival elektronischer Klänge.

Enno Poppe zählt zu den prominenten Komponisten der Neuen Musik. Mit seiner Komposition 'Rundfunk für neun Synthesizer' setzt er sich mit der Tradition auseinander, die auf den Klangmöglichkeiten des Instrumentariums der elektronischen Musik der letzten 60 Jahre beruht. Poppe beschäftigt sich hier mit dem Moogsynthesizer, der in der reduzierten Form des Minimoog vor rund 50 Jahren die Musikwelt revolutionierte. Musiker wie Bob Marley, The Beatles, Pink Floyd, Kraftwerk, Chick Corea haben mit dem berühmten Synthesizer gearbeitet. Als Weiterentwicklung kam die FM-Synthese, mit dem der DX 7 von Yamaha die Musikwelt maßgeblich beeinflusste. Auf vielen Einspielungen elektronischer Musik von Karlheinz Stockhausen ist er zu hören. Und letztendlich gibt es noch die Hammondorgel mit ihrer mechanischen elektronischen Klangerzeugung, die schon in der 1930er Jahren erfunden wurde.

All dies reflektiert Poppe in den drei Sätzen seiner Komposition. Das Besondere ist, dass er keine historischen Instrumente verwendet, die ja leicht zu beschaffen wären, sondern deren Klang mit 9 Computern und 9 Keyboards neu konstruiert hat. Poppe erzeugt so eine zwischengeschaltete Reflexionsebene, wobei der Computer neue Spielweisen ermöglicht. Er versteht seine Komposition als Huldigung an das Medium Rundfunk, das die elektronische Klangerzeugung eminent beeinflusst hat. Die Uraufführung fand bei den Donaueschinger Musiktagen 2018 des Südwestrundfunks statt. Das Ensemble Mosaik setzt die komplexe Partitur überzeugend in Klang um. Ob aber der heutige Hörer die intendierte Metaebene des Klangs zu erkennen vermag, ist fragwürdig.


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    Poppe: Rundfunk: Ensemble Mosaik

Label:
Anzahl Medien:
WERGO
1
Medium:
EAN:
CD
4010228738827

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Poppe, Enno


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WERGO

Als 1962 die erste Veröffentlichung des Labels WERGO erschien - Schönbergs "Pierrot lunaire" mit der Domaine musicale unter Pierre Boulez -, war dies ein Wagnis, dessen Ausgang nicht abzusehen war. Werner Goldschmidt, ein Kunsthistoriker, Sammler und Enthusiast im besten Sinne, war es, der - gemeinsam mit dem Musikwissenschaftler Helmut Kirchmayer - den Grundstein zu dem Label legte, das seit inzwischen 50 Jahren zu den führenden Labels mit Musik unserer Zeit zählt.
Noch immer hält WERGO am Anspruch, unter den Goldschmidt seine "studioreihe neue musik" gestellt hatte, fest: die hörende wie lesende Beschäftigung mit der neuen Musik anzuregen und in Produktionen herausragender InterpretInnen und von FachautorInnen verfassten ausführlichen Werkkommentaren zu dokumentieren.
Auf mehr als 30 Schallplatten kam die Reihe mit roter und schwarzer Schrift auf weißem Cover, dann wurde die Unternehmung zu groß für einen Einzelnen. Seit 1967 engagierte sich der Musikverlag Schott zunehmend für das Label, 1970 schließlich nahm Schott das Label ganz in seine Obhut. Seither wurden mehr als 600 Produktionen veröffentlicht, die ungezählte Preise erhalten haben und ein bedeutendes Archiv der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts darstellen.
Kaum einer der arrivierten zeitgenössischen Komponisten fehlt im Katalog. Ergänzt wird dieser Katalog seit 1986 durch die inzwischen auf über 80 Porträt-CDs angewachsene "Edition Zeitgenössische Musik" des Deutschen Musikrats, die mit Werken junger deutscher KomponistInnen bekannt macht. Neben dieser Zusammenarbeit bestehen Kooperationen mit dem Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe ("Edition ZKM") und dem Studio für Akustische Kunst des Westdeutschen Rundfunks ("Ars Acustica"). Im Bereich "Weltmusik" kooperiert WERGO eng mit dem Berliner Haus der Kulturen der Welt und der Abteilung Musik des Ethnologischen Museums Berlin. Die "Jewish Music Series" stellt die vielfältigen Musiktraditionen der jüdischen Bevölkerungen der Kontinente in ihrer ganzen Bandbreite vor. Zahlreiche Veröffentlichungen mit Computermusik sind in der Reihe "Digital Music Digital" erschienen. Neue Editionen wie die legendäre "Contemporary Sound Series" des Komponisten Earle Brown oder die des Ensembles musikFabrik kamen in den vergangenen Jahren hinzu.
Die Diversifizierung, die das Programm von WERGO seit seiner Gründung erfahren hat, ist der Weitung des zeitgenössischen musikalischen Bewusstseins ebenso geschuldet wie sie zu dieser stets beitrug - eine Aufgabe, der sich WERGO auch in Zukunft verpflichtet fühlt.


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