
Transforming Viola - Diyang Mei, Viola
Von Bach bis Britten
Label/Verlag: Genuin
Detailinformationen zum besprochenen Titel
Das Debüt-Album 'Transforming Viola' des ARD-Preisträgers Diyang Mei lässt keine Wünsche offen.
Mit dem Gewinn des 1. Preises (mit Publikumspreis) beim ARD-Wettbewerb 2018 in der Kategorie Viola solo hat sich der chinesische Musiker Diyang Mei (*1994) in die erste Liga der Interpreten seines allzu häufig stiefmütterlich behandelten Instruments katapultiert. In seinem knapp gehaltenen CD-Debüt beim Leipziger Label Genuin widmet sich der mittlerweile als Solo-Bratschist der Münchner Philharmoniker engagierte Künstler souverän den Gattungsschwestern Chaconne und Passacaglia. Eingespielt hat er Werke von J.S. Bach, Biber, Hindemith, Britten und Ligeti.
Klassisch volltönend und sehr rund gestaltet er Bachs Chaconne aus der Partita Nr. 2 d-Moll, die in der Violafassung nach g-Moll transkribiert ist. Verblüffend intonationsrein und schlüssig in der Phrasierung fügt er die Variationen, die die erste Viertelstunde seiner Debütplatte ausmachen, aneinander. Tempo und Gestus trifft er genau. Da bleiben keine Wünsche offen und der Hörer bekommt Lust auf das ungekürzte Werk, das Mei sicher ebenso mühelos draufhätte. Im nächsten Stück geht der Interpret musikgeschichtlich noch einmal einen Schritt zurück: Bibers Passacaglia c-Moll beschließt dessen Zyklus seiner Rosenkranz-Sonaten, die 1678-87 entstanden. Hier herrscht das klerikal-barocke Weltbild in Tönen vor: Auch damit überzeugt Meis schlichte, aber jederzeit klar durchhörbare Vortragsweise.
Der lebendige musikalische Zirkelschlag führt über Paul Hindemiths IV. Satz der Viola-Sonate, Brittens 'Ciaccona' aus der 2. Cellosuite op. 80 bis hin zur 'Chaconne chromatique' (aus der Violasonate) des österreich-ungarischen Meisters György Ligeti. Dessen scharfzüngige Musik setzt der Interpret genial in Szene.
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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:
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Transforming Viola: Diyang Mei, Viola |
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Label: Anzahl Medien: |
Genuin 1 |
Medium:
EAN: |
CD
4260036256666 |
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Genuin Im Jahr 2002 standen die jungen Tonmeister von GENUIN vor einer wichtigen Entscheidung: Sollte man sich weiterhin lediglich auf das Aufnehmen und Produzieren konzentrieren, oder auf die zahlreichen Nachfragen und positiven Rückmeldungen von Musikern und Fachzeitschriften eingehen und ein eigenes Label ins Leben rufen? In einer Zeit, in der praktisch alle großen Klassik-Label ihre Produktion eingestellt oder zumindest stark gedrosselt hatten, fiel die Entscheidung nicht leicht aber sie fiel einstimmig aus: zugunsten einer offiziellen Vertriebsplattform für die GENUIN-Aufnahmen. Und der Erfolg hat nicht lange auf sich warten lassen. Das Label GENUIN hat sich in seinem zwölfjährigen Bestehen zu einem Geheimtipp unter Musikern und Musikliebhabern entwickelt. Schon vor dem Leipzig-Debüt im Oktober 2004, einem Antrittskonzert im Robert-Schumann-Haus mit Paul Badura-Skoda, wurden die CDs in den deutschlandweiten Vertrieb gebracht und von Fachpresse und Musikerwelt hochgelobt. Inzwischen werden GENUIN-CDs in den meisten Ländern Europas sowie in Japan, Süd-Korea, Hongkong und den USA vertrieben. Das Erfolgsrezept von GENUIN: Die gesamte Produktion, also die Beratung der Künstler bei Aufnahmeraum und Repertoire, die Vorbereitung und Durchführung der Aufnahme selbst, der Schnitt mit allen notwendigen Korrekturen, generelle Entscheidungen beim Cover- und Bookletentwurf bis hin zur fertigen Veröffentlichung liegen in der Hand der Tonmeister. Nur so haben die Musiker den größtmöglichen Entfaltungsspielraum bei der Einspielung und Gestaltung ihrer CDs. Und gleichzeitig kann bis zuletzt eine gleichbleibend hohe Qualität garantiert werden. GENUIN bietet auch abseits ausgetretener Pfade etablierten Künstlern genauso wie der Nachwuchsgeneration die Möglichkeit, Musik nach eigenen Vorstellungen zu verwirklichen. Das macht sich positiv bemerkbar für die Hörer der mittlerweile mehr als 300 GENUIN-CDs mit Interpreten wie Paul Badura-Skoda, Nicolas Altstaedt oder der Dresdner Philharmonie. Mehr Info... |
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