
Au Suivant! Werke von Ravel, Fauré und Project Chanson - Flex Ensemble
Emotional aufgeladen
Label/Verlag: CAvi-music
Detailinformationen zum besprochenen Titel
Ob zupackend im Tango, pulsierend bei Ravel oder melancholisch bei Fauré: Das Flex Ensemble präsentiert sich als ein Klavierquartett mit großer Affinität zu den verschiedensten Spielarten französischer Musik.
Das Flex Ensemble widmet sich in seiner neuen CD der französischen Musik. Keimzelle und das Album abschließendes Finale ist Gabriel Faurés Klavierquartett op. 15. Das Werk ist das einzige Stück auf der CD, welches originär für diese Instrumentalgruppierung komponiert wurde. Daneben befinden sich Arrangements und Neukompositionen. Insgesamt frönen die Musiker damit ihrer Leidenschaft, neue Ausdruckswege für Musik zu finden, Musik neu zu ergründen, weitere Herausforderungen zu suchen.
Die CD wird eröffnet durch ein Arrangement von Ravels 'Ma Mère l‘Oye' durch Shintaro Sakabe. Sakabe geht von der ursprünglichen Komposition für Klavier aus und arrangiert das Werk neu für das Flex Ensemble. Die Farbigkeit, die die fünf Sätze in Komposition und Arrangement charakterisieren, wird vom Flex Ensemble wie eine Visitenkarte abgegeben. Die Musiker eröffnen mit einem träumerischen, sehr hingebungsvollen, meditativen Ton. Die Musik atmet und pulsiert. Vor allem im zweiten Satz des Werkes kultivieren sie eine auf- und abschwellende Dynamik, die in größeren Bögen ganze Phrasen umschließt, im Detail auch jeden einzelnen Ton prägt. Wenn dann Vogelstimmen dazwischen musiziert werden, wird der Hörer sich gewahr, dass er sich in einem wunderbaren musikalischen Gemälde befindet, dass die Musik ihn ganz gefangen nimmt und umschließt. Die Musiker lassen sich komplett in den Moment fallen, ergeben sich dem Klang, reizen die mögliche Gestaltungsvielfalt aus und nehmen den Hörer so mit. Lebendig und transparent, mit lichten und leichten Tönen, musiziert das Ensemble äußerst gut miteinander. Später im Fauré-Quartett ermöglicht dieses Zusammenspiel den wunderbaren Eindruck, dass eine Melodie, eine Struktur durchfließt durch verschiedene Stimmen, nicht dass vier Musiker gemeinsam ein Werk spielen.
Anfang und Ende
Anfang und Ende des Albums scheinen Höhepunkte zu sein, doch die Kompositionen von fünf Chansons zwischen diesen Polen steigern die Lust, dem Quartett zuzuhören. Nun sind es zeitgenössische Werke, die das Ensemble musiziert, die ihm andere Klänge abverlangen, andere Techniken fordern. Als die Musiker das Projekt der französischen Chansons angingen, fanden sie drei Komponisten und zwei Arrangeure, die teilweise spezielle Chansons als Vorbild und Arbeitsgrundlage nahmen und sich teilweise mit dem Genre an sich auseinandersetzten. Es sind fünf äußerst verschiedene Werke entstanden. Das vielleicht faszinierendste Ergebnis entstammt der Feder Johannes Schöllhorns. Er nimmt Harmonien aus einem Chanson von Claude Le Jeune (1528–1600), setzt davon aber nur Dreiklänge in das Klavier und dazwischen in die Länge gezogene, schwach klingende Akkorde in den Streichern. Hier wird eine Begleitstimme zerdehnt, der eine Melodie fehlt und die durch ihre Lückenhaftigkeit in sich eine enorme Spannung aufbaut. Die Komposition besteht aus ungewohnten Klängen und ermuntert die Musiker zu einer neuen Herangehensweise. Es ist erstaunlich, wie gut sich das Ensemble ebenso in die ‚klassischen‘ Kompositionen wie auch in diese neue Musik fallen lässt und diese für den Hörer zugänglich macht. Es gibt auch Chansons, die mitreißend, in Tangorhythmik pulsierend, die Welt des französischen Chansons beispielsweise eines Jacques Brel aufleben lassen, wie man es erwartet. Ein faszinierendes Album, welches immer wieder mit neuen Eindrücken aufrüttelt und bezaubert.
Interpretation: Klangqualität: Repertoirewert: Booklet |
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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:
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Au Suivant! Werke von Ravel, Fauré und Project Chanson: Flex Ensemble |
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Label: Anzahl Medien: Veröffentlichung: Spielzeit: Aufnahmejahr: |
CAvi-music 1 22.02.2019 62:53 2018 |
Medium:
EAN: BestellNr.: Booklet |
CD
4260085531615 8553161 |
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Fauré, Gabriel |
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"AU SUIVANT! Ravel . Fauré und Chansons für Klavierquartett Unser neues Album (Au suivant! = Next!) stellt französische Musik in drei verschiedenen Genres gegenüber: ein Jugendwerk von Fauré, Charakterstücke von Ravel in einer neuen Bearbeitung für Klavierquartett und eine bunte Mischung zeitgenössischer Interpretationen französischer Chansons von Claude le Jeune bis Georges Brassens. Alles begann mit Fauré Sein c-Moll-Klavierquartett ist eines der ersten Werke, dem wir uns als Ensemble widmeten. Zu diesem wohl bekanntesten Kammermusikwerk Faurés bauten wir sofort eine persönliche tiefe Bindung auf. Die emotional-weittragende Grundstimmung dieses Werkes, seine Klangfarben, die fließende, dabei doch klare Form wie auch die erstaunliche Entstehungsgeschichte, faszinierten uns, und entwickelten unseren eigenen Ensembleklang und das Verständnis für die französische Musik. Einige Jahre später erhielten wir dann ein unerwartetes Geschenk: den ersten Satz von Ravels Ma Mère lOye in einer Fassung für Klavierquartett, von Shintaro Sakabe bearbeitet: Versucht es einfach! Ich glaube, es wird funktionieren! .. Schlussendlich war es aber die Idee eines Chanson-Projekts, die all diese Werke zusammenführte. (Auszug aus dem Booklet-Text des Ensembles) AU SUIVANT! Ravel . Fauré and Chansons for Piano Quartet Our second album (En suivant! = Next!) highlights three different genres of French music: A youthful work by Fauré, written in the late romantic piano quartet tradition, character pieces by Ravel in a new arrangement for piano quartet and an eclectic mix of contemporary interpretations of French Chansons from Claude Le Jeune up to Georges Brassens. It all began with Fauré his C minor Piano Quartet is one of the earliest works that we learned as an ensemble. We immediately formed a personal connection to the quartet, perhaps one of Fauré's most popular chamber music works. With its emotional core, instrumental colour, flowing but clear form, and the fascinating story behind its creation, we embraced the challenge of exploring our sound and furthering our comprehension of French musical literature. Some years later we received an unexpected gift: The first movement of Ravel's Ma Mère l´Oye arranged for piano quartet by our friend Shintaro Sakabe. Try it, he said, I think it might work. .. But the idea that brought everything together for this recording was Project Chanson . (Excerpt from the Booklet Notes of the ensemble) " |
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CAvi-music "Es muss nicht viel sein, wenn's man gut ist" heißt die Devise für das Label, das stets den Künstler in den Vordergrund stellt, das partnerschaftlich Projekte realisiert, das persönliche Wünsche und Ideen der Künstler unterstützt, das sich vorwiegend auf Kammermusik konzentriert, das handverlesen schöne Musik in hervorragender Interpretation anbietet, mit einer Künstlerliste, die sich sehen lassen kann. Eine sehr persönliche Sache, die von Herzen kommt !! Außerdem kommen neben dem Label CAvi-music auch die Labels "SoloVoce" und "CAvi-Autentica" aus dem Hause Avi-Service for music. Mehr Info... |
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