
Seconda Donna - Werke von Händel und Vivaldi - Julia Böhme, La Folia Barockorchester, Robin Peter Müller
Voller Wärme
Label/Verlag: Accent
Detailinformationen zum besprochenen Titel
Julia Böhme singt Vivaldi und Händel auf höchstem Niveau.
Einen erdig-warmer Mezzosopranklang, wie wir ihn in der historisch informierten Aufführungspraxis heute kaum mehr zu hören bekommen (ein wenig erinnert sie an Lorraine Hunt Lieberson), besitzt die aus der Nähe von Leipzig stammende Julia Böhme. Höhensicher mit einer profunden Tiefe, mit reichen Verzierungsfähigkeiten, scheint sie in dem vorliegenden Programm nur in einem Punkt nicht ganz zu Hause zu sein: der deutsche Einschlag in Böhmes Italienisch ist zwar weniger in der Aussprache denn in der Art der musikalischen Ausdeutung zu spüren, doch ist er im Vergleich zu Muttersprachlerinnen unüberhörbar. Doch wiegt dies im Grunde überhaupt nicht schwer die Sicherheit, mit der sie die Arien von Händel und Vivaldi stilistisch und rhetorisch abliefert, ist schier atemberaubend und nimmt sehr für die Sängerin ein, die qualitativ keineswegs zu den zweiten Damen gezählt werden darf.
Auch die Programmwahl hat einiges für sich: Von Händel verzichtet sie auf jedwedes Schlachtross und bietet Soli aus 'Lotario', 'Berenice', 'Floridante' und 'Radamisto' und ergänzt dieses Repertoire um Arien aus Vivaldis 'Orlando furioso' und 'Farnace' sowie um die Arie 'Se lento ancora il fulmine' RV 697. Die Konzentration vornehmlich auf Musik der 1720er-Jahren verleiht dem Programm eine beachtliche innere Dichte, die durch die vorzügliche Leistung des La Folia Barockorchesters unter Robin Peter Müller mit unterstützt wird.
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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:
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Seconda Donna - Werke von Händel und Vivaldi: Julia Böhme, La Folia Barockorchester, Robin Peter Müller |
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Label: Anzahl Medien: Veröffentlichung: |
Accent 1 08.02.2019 |
Medium:
EAN: |
CD
4015023243569 |
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Händel, Georg Friedrich |
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Accent Schon bei der Gründung des Labels 1979 durch Andreas Glatt war klar, dass ACCENT sich fast ausschließlich mit Alter Musik in historischer Aufführungspraxis beschäftigen würde. Die Künstler, die für ACCENT aufnehmen oder aufgenommen haben, gehörten von Anfang an zu den renommiertesten Interpreten der "Alte-Musik-Szene": darunter die Brüder Barthold, Sigiswald und Wieland Kuijken, René Jacobs, Jos van Immerseel, Maria Cristina Kiehr mit La Colombina, Paul Dombrecht, Marcel Ponseele mit seinem Ensemble Il Gardellino, aber auch jüngere Künstler wie Ewald Demeyere und sein Bach Concentus, das Ensemble Private Musicke mit Pierre Pitzl oder das Amphion Bläseroktett. Der ACCENT-Katalog möchte den neugierigen Musikfreund auf eine Reise durch die Welt der Alten Musik mitnehmen. Dabei wird er, neben ausgewählten Standardwerken, nicht selten Stücken begegnen, die kaum im Konzertbetrieb oder auf CD anzutreffen sind. Erstaunlicherweise stammen sie nicht nur von wenig bekannten Komponisten, sondern auch von so großen Namen wie Johann Sebastian Bach oder Georg Philipp Telemann. Diese Raritäten werden für ACCENT nicht allein um ihres Seltenheitswerts aufgenommen, sondern vielmehr, weil sie wichtige, bislang sträflich vernachlässigte Werke sind, deren Entdeckung zu einem persönlichen Anliegen der Interpreten wurde. Mehr Info... |
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