
Telemann, Georg Philipp: Oratorium zur Einweihung von St. Michaelis - Kölner Akademie, Michael Alexander Willens
Aufgetürmter Neubau
Label/Verlag: cpo
Detailinformationen zum besprochenen Titel
Telemanns Michaelis-Oratorium 1762 zeigt den Hamburger Komponisten auch in seinem letzten Lebensjahrzehnt auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft.
Nachdem die alte Michaeliskirche in Hamburg 1750 vom Blitz getroffen war, dauerte es bis 1782, bis der 1762 eingeweihte Neubau vollendet werden konnte. Zur Einweihung schuf Georg Philipp Telemann ein umfangreiches Oratorium, das wie damals üblich im Festgottesdienst am 19. Oktober 1762 erklang. Es ist ein prachtvolles Werk in reichem orchestralen Gewand, mit reichem Kontrapunkt und komplexer Textgestaltung. Telemann enthält sich unnötiger äußerlich sakraler Effekte, ohne an Affekten zu sparen. Die Kölner Akademie unter Michael Alexander Willens bietet das Werk in ausgesprochen differenziert-transparenter Wiedergabe, so dass jedes Wort (auch im Chor) verständlich ist und Lebendigkeit und spirituelle Dimension gleichermaßen jederzeit gewahr bleiben. Allerdings wirkt der Chor (in dem die Solisten mitwirken) dem Anlass nach vielleicht etwas unangemessen klein (er entspricht allerdings der Uraufführungssituation, nur natürlich in ganz anderer Raumakustik). Der Tenorsolist Julian Podger kommt in seinen Koloraturen an seine Grenzen, während sich der Bassist Mauro Borgioni hörbar in seinem Element fühlt. Im Vergleich hört man dem Bariton Klaus Mertens (zum Zeitpunkt der Aufnahme 68 Jahre alt) seine stimmliche Reife an, was seiner expressiven Textverständlichkeit keinen Abbruch tut. Die Sopranistin Rahel Maas bietet jugendliche Frische und leuchtende Höhe, die Mezzosopranistin Marian Dijkhuizen eine schlanke Stimme und klare Diktion und Linienführung.
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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:
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Telemann, Georg Philipp: Oratorium zur Einweihung von St. Michaelis: Kölner Akademie, Michael Alexander Willens |
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Label: Anzahl Medien: |
cpo 1 |
Medium:
EAN: |
CD
761203521425 |
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Telemann, Georg Philipp |
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cpo Wohl kaum ein zweites Label hat in letzter Zeit soviel internationale Aufmerksamkeit erregt wie cpo. Die Fachwelt rühmt einhellig eine überzeugende Repertoirekonzeption, die auf hohem künstlerischen Niveau verwirklicht wird und in den Booklets eine geradezu beispielhafte Dokumentation erfährt. Der Höhepunkt dieser allgemeinen Anerkennung war sicherlich die Verleihung des "Cannes Classical Award" für das beste Label (weltweit!) auf der MIDEM im Januar 1995 und gerade wurde cpo der niedersächsische Musikpreis 2003 in "Würdigung der schöpferischen Leistungen" zuerkannt.
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