
Prokofieff, Sergej - Violin Concerto No.2 - Cinderella Suites
Beflügelndes
Label/Verlag: Berlin Classics
Detailinformationen zum besprochenen Titel
Mira Wang (Violine) und das Rundfunk-Sinfonie-Orchester Saarbrücken unter Thierry Fischer nähern sich erstaunlich respektabel dem zweiten Violinkonzert von Sergej Prokofjew. Die Aufnahme entstand im August 2002 im schon historischen Großen Sendesaal des Saarländischen Rundfunks. Dieser kleine ARD-Sender ist immer noch ein Kultur-Schmelztiegel der Euroregion Saar/Lothringen und die Konzertprogramme des Orchesters sind dementsprechend anspruchsvoll und bieten Qualität auf höchstem Niveau.
Wangs Solo-Einstieg in den Kopfsatz des Prokofjew g-Moll Violinkonzerts ist von bezaubernder Noblesse. Klanggewaltig und trotzdem mirakulös bedient die junge gebürtige Chinesin, die in den USA ihre Ausbildung erhielt, ihr 1708er-Antonio-Stradivari-Instrument. Das Zusammenspiel mit den Saarbrückern scheint mühelos. Die glänzende Akustik des holzvertäfelten Aufnahmesaales verleiht der Aufnahme ein warmes, weitgefächertes Farb-Spektrum. Die Tonmeister haben wieder einmal ganze Arbeit geleistet!
Sehr elegant finde ich das Andante assai. So fällt gar nicht ins Gewicht, dass der wunderbar frisch und anmutig komponierte Satz gut zehn Minuten dauert. Wangs Ton ist hier sehr brillant, sie singt die Kantilenen meisterlich aus. Das Feeling ist wirklich ‘beflügelns’, so wie es die auf dem Cover abgebildete Adlerschwinge suggerieren mag. Eine ältere Aufnahme von Kyung Wha Chung zusammen mit dem LSO unter André Previn, die mir als Vergleichsobjekt diente, ist der Wang Aufnahme nie überlegen, eher anders herum. Das trockenere Klangbild bei Chung ist eher nachteilig, auch überzeugt Chungs Vibrato nicht restlos.
Leider ist Mira Wang, die in Boston studierte eher eine Unbekannte. Hierzulande trat sie – neben Konzerten in Saarbrücken - lediglich mit der NDR-Radiophilharmonie, der Dresdner Philharmonie und den Dresdner Kapellsolisten, sowie als Duo mit dem Cellisten Jan Vogler auf, wie das Booklet verrät. Aber, das wird sich bestimmt in Zukunft ändern.
Die Cinderella Suite Nr. 1, op. 107 und Teile der Suite No 3, op. 109 wurden so zusammengestellt, dass der Hörer einen ungefähren chronologischen Ablauf des Balletts genießen kann. Dabei zeigt das Orchester seine großen Fähigkeiten sowohl in technischer wie künstlerischer Hinsicht. Diese Platte kann nur empfohlen werden!
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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:
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Prokofieff, Sergej: Violin Concerto No.2 - Cinderella Suites |
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Label: Anzahl Medien: Veröffentlichung: Spielzeit: Aufnahmejahr: Veröffentlichung: |
Berlin Classics 1 04.08.2003 54:40 2002 2003 |
Medium:
EAN: BestellNr.: |
CD
0782124176327 0017632BC |
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Prokofieff, Sergej |
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Berlin Classics Berlin Classics (BC) ist das Klassik-Label der Edel Germany GmbH. Es ist das Forum für zahlreiche bedeutende historische Aufnahmen, wichtige Beiträge der musikalischen Zentren Leipzig, Dresden und Berlin sowie maßgebliche Neuproduktionen mit etablierten und aufstrebenden jungen Klassik-Künstlern. Dazu zählen etablierte Stars, wie z.B. die Klarinettistin Sharon Kam, die Pianisten Ragna Schirmer, Sebastian Knauer, Matthias Kirschnereit, Anna Gourari und Lars Vogt, die Sopranistin Christiane Karg oder auch die Ensembles Concerto Köln, Pera Ensemble, sowie der Dresdner Kreuzchor und das Vocal Concert Dresden. Mehrfach wurden Produktionen mit einem Echo-Preis ausgezeichnet. Im Katalog von Berlin Classics befinden sich Aufnahmen mit Kurt Masur, Herbert Blomstedt, Kurt Sanderling, Franz Konwitschny, Hermann Abendroth, Günther Ramin, Peter Schreier, Ludwig Güttler, Dietrich Fischer-Dieskau, die Staatskapellen Dresden und Berlin, das Gewandhausorchester Leipzig, die Dresdner Philharmonie, die Rundfunkchöre Leipzig und Berlin, der Dresdner Kreuzchor und der Thomanerchor Leipzig. Sukzesssive wird dieses historische Repertoire für den interessierten Hörer auf CD wieder zugänglich gemacht, wobei die künstlerisch hochrangigen Analogaufnamen mit größter Sorgfalt unter Anwendung der Sonic Solutions NoNoise-Technik bearbeitet werden, um sie an digitalen Klangstandard anzugleichen. Mehr Info... |
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