
Tchaikovsky Plus One - Barry Douglas, Klavier
Voller Poesie und russischem Lärm
Label/Verlag: Chandos
Detailinformationen zum besprochenen Titel
Barry Douglas setzt sich weder bei Tschaikowsky noch bei Mussorgsky interpretatorisch an die Marktspitze.
Barry Douglas hebt in seiner Interpretation von Peter Tschaikowskys 'Jahreszeiten' op. 37b einerseits die poetische Tradition aus dem frühen 19. Jahrhundert (Schumann, Liszt) hervor, lässt aber auch wo erforderlich den ‚russischen Ton‘ der Kompositionen durchblitzen (Dmitri Ashkenazy hebt diesen Aspekt bei dem Tschaikowsky-Werk stärker hervor). Dieser steht für den Pianisten, der keine technischen Schwierigkeiten zu kennen scheint, aber nicht im Vordergrund – die Musik kann sich ganz aus sich selbst entwickeln. Kaum scheint es vorstellbar, dass beide Werke 1874-76 fast zeitgleich entstanden sind – der individuelle Tonfall kommt jeweils mehr als hinreichend zu seinem Recht. Einzig die Forte-Akkorde kommen nicht ganz mit jener Farbigkeit zu ihrem Recht, wie sie anderswo vorstellbar wären, was möglicherweise auch in der Flügelwahl begründet liegt.
Ganz anders bei Mussorgskys 'Bildern einer Ausstellung', in denen Douglas jenen russischen Ton ebenso stark ausspielt wie viele andere Interpreten, so dass seiner Lesart wenig wirkliche Individualität eignet (ganz anders als etwa jene Peter Rösels, der viel stärker an den feinen Zwischenvaleurs der Musik Interesse zeigt). In 'Bydlo' zeigen sich auch die ‚hässlichen‘ harten Qualitäten der tiefen Register des Flügels – beeindruckend, aber geschmackvoll?
Dieser Beitrag hat Ihnen gefallen? Empfehlen Sie ihn weiter!
Ihre Meinung? Kommentieren Sie diesen Artikel
Jetzt einloggen, um zu kommentieren.
Sind Sie bei klassik.com noch nicht als Nutzer angemeldet, können Sie sich hier registrieren.
Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:
![]() Cover vergrößern |
Tchaikovsky Plus One: Barry Douglas, Klavier |
|||
Label: Anzahl Medien: |
Chandos 1 |
Medium:
EAN: |
CD
095115199121 |
![]() Cover vergössern |
Mussorgsky, Modest |
![]() Cover vergössern |
Chandos Chandos Records was founded in 1979 by Brian Couzens and quickly established itself as one of the world's leading classical labels. Prior to forming the label, Brian Couzens, along with his son Ralph, worked for 8 years running a mobile recording unit recording for major labels (including RCA, Polydor, CFP, etc.) with many of the world's leading artists.
Mehr Info... |
![]() Cover vergössern |
Jetzt kaufen bei... |
Weitere Besprechungen zum Label/Verlag Chandos:
-
Verspätete Geburtstagsgabe: Das Jahr 2021 sah eine einigermaßen nachhaltige Auseinandersetzung mit Ruth Gipps. Weiter...
(Dr. Jürgen Schaarwächter, )
-
Tal der Extreme: Das Doric String Quartet erkundet expressiv Britten und Purcell. Weiter...
(Dr. Jürgen Schaarwächter, )
-
Spielfreudig: Peter Donohoe wirft sich voller Verve in Busonis Klaviermusik. Weiter...
(Dr. Jürgen Schaarwächter, )
Weitere CD-Besprechungen von Dr. Jürgen Schaarwächter:
-
Verspätete Geburtstagsgabe: Das Jahr 2021 sah eine einigermaßen nachhaltige Auseinandersetzung mit Ruth Gipps. Weiter...
(Dr. Jürgen Schaarwächter, )
-
Klassiker: Cyril Huvé bleibt seiner historisch informierten Perspektive auf Beethoven treu. Weiter...
(Dr. Jürgen Schaarwächter, )
-
Schlank und festlich: Michael Alexander Willens bietet mit seiner Kölner Akademie eine festliche Weihnachtsgabe. Weiter...
(Dr. Jürgen Schaarwächter, )
Weitere Kritiken interessanter Labels:
-
Verspätete Geburtstagsgabe: Das Jahr 2021 sah eine einigermaßen nachhaltige Auseinandersetzung mit Ruth Gipps. Weiter...
(Dr. Jürgen Schaarwächter, )
-
Bob van der Ent scheitert an Bachs Sonaten und Partiten : Challenge Classics wirft noch einmal eine Doppel-CD mit Bach auf den Markt. Der niederländische Violinist Bob van der Ent kann aber den hohen Ansprüchen an das Werk nicht gerecht werden. Weiter...
(Manuel Stangorra, )
-
Im Geiste Mendelssohns und Schumanns: Das Klaviertrio Then-Bergh/Yang/Schäfer entdeckt mit Berthold Damcke einen erstklassigen Romantiker, der auf den Spuren Mendelssohns und Schumanns wandelte. Weiter...
(Dr. Michael Loos, )
Portrait

"Auf der Klarinette den Sänger spielen, das ist einfach cool!"
Klarinettist Nicolai Pfeffer im Portrait
Sponsored Links
- klassik.com Radio
- Urlaub im Schwarzwald
- Neue Musikzeitung
- StageKit - Websites für Musiker, Veranstalter und Konzertagenturen
Hinweis:
Mit Namen oder Initialen gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers,
nicht aber unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
Die Bewertung der klassik.com-Autoren:
Überragend
Sehr gut
Gut
Durchschnittlich
Unterdurchschnittlich