
Mayr, Johann Simon - Missa in c & Stabat Mater
Weniger als die Summe der Einzelleistungen
Label/Verlag: Carus
Detailinformationen zum besprochenen Titel
Chor, Orchester und Solisten wollen in dieser verdienstvollen und mit einigen schönen Momenten aufwartenden Einspielung nicht zusammenwachsen.
Seit mehreren Jahrzehnten wird die Musik Johann Simon Mayrs auf Tonträger und im Musikleben gepflegt – zumeist durch den Ingolstädter Organisten Franz Hauk. Für Carus haben sich nun das Orpheus Vokalensemble (der Kammerchor der Landesakademie Ochsenhausen in Württemberg) und Concerto Köln ins Studio begeben, mit durchaus klanglich ganz anderen Ergebnissen.
Die vollgepackte CD enthält die große Messe c-Moll, die sogenannte Einsiedeln-Messe, und das 'Stabat Mater'. 1826 respektive 1803 entstanden, ist Mayrs Musik Haydn oder Hummel nicht fern. Interpretatorisch allerdings kann die vorliegende Einspielung nur bedingt mit jenen von geistlichen Chorkompositionen der beiden anderen mithalten. Dies liegt vor allem an den Solisten, denen das Idiom der Zeit eher fernzuliegen scheint. Am überzeugendsten ist die Altistin Marion Eckstein, gefolgt vom Bassisten Tareq Nazmi. Der Tenor Fernando Guimarães und die Sopranistin Katja Stuber müssen unbedingt an ihrer Tongestaltung arbeiten (Stubers Verzierungstechnik macht ihrer ehemaligen Lehrerin Ruth Ziesak keine Ehre, und Guimarães tendiert zum Brüllen).
Dies ist umso bedauerlicher, als die Chor- und Orchesterleistungen insgesamt als sehr gut zu bezeichnen sind. Bei Concerto Köln ist selbiges nicht anders zu erwarten (und der etwas kompakte Klang vor allem in der Messe, der sich aus der Musik ergibt, ist für diesen Klangkörper zunächst eher ungewohnt) – und das Ausdrucksspektrum des Orpheus Vokalensembles ist kaum weniger eindrücklich. Allerdings ist die Aufnahmetechnik mehr als problematisch; nicht nur klingt der Chor teilweise akustisch etwas zu fern – vor allem ist das Solistenquartett nicht homogen eingefangen und erst recht nicht auf die anderen Klangkörper abgestimmt. So bieten Orchester und Chor (in dieser Reihenfolge) immer wieder wunderbare Momente, die sich aber nur bedingt zu einem rundum harmonischen Ganzen vereinigen.
Interpretation: Klangqualität: Repertoirewert: Booklet: |
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Dieser Beitrag hat Ihnen gefallen? Empfehlen Sie ihn weiter!
Ihre Meinung? Kommentieren Sie diesen Artikel
Jetzt einloggen, um zu kommentieren.
Sind Sie bei klassik.com noch nicht als Nutzer angemeldet, können Sie sich hier registrieren.
Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:
![]() Cover vergrößern |
Mayr, Johann Simon: Missa in c & Stabat Mater |
|||
Label: Anzahl Medien: Veröffentlichung: Spielzeit: Aufnahmejahr: |
Carus 1 03.03.2017 077:44 2015 |
Medium:
EAN: BestellNr.: |
CD
4009350834804 Carus 83.480 |
![]() Cover vergössern |
Mayr, Johannes Simon |
![]() Cover vergössern |
Carus Der Name Carus steht weltweit als ein Synonym für höchsten Anspruch und Qualität auf dem Gebiet geistlicher Chormusik. Dies betrifft nicht nur unsere zuverlässigen Noteneditionen vieler zu Unrecht in Vergessenheit geratener Werke. Es ist uns ein besonderes Anliegen, gerade diese Werke - oft als Weltersteinspielungen - auch in exemplarischen Interpretationen durch hochrangige Interpreten und Ensembles auf CD vorzulegen. Der weltweite Erfolg unseres Labels führte zur Erweiterung unseres Katalogs: Neben der Chormusik, die weiterhin den Schwerpunkt des Labels bildet, haben gerade in den letzten Jahren einige Aufnahmen barocker Instrumentalwerke internationale Beachtung gefunden. Unsere Zusammenarbeit mit erstklassigen Interpreten führte zu einer hohen Klangkultur, die mit der Verleihung vieler internationaler Preise honoriert wurde (Diapason d'Or, Preis der Deutschen Schallplattenkritik, Gramophone - Editor's choice). Mehr Info... |
![]() Cover vergössern |
Jetzt kaufen bei...![]() |
Weitere Besprechungen zum Label/Verlag Carus:
-
Prachtwerke: In der Summe eine ungemein gediegen gesungene und gespielte Platte mit Bach-Kantaten – edel im Klang, differenziert im Zugriff, mit üppigen lyrischen Stärken agiert Hans-Christoph Rademann mit seiner Gaechinger Cantorey ohne Zweifel. Weiter...
(Dr. Matthias Lange, )
-
Vorstellung einer großen Orgel mit Bach und Duruflé: Der Wiederaufbau der Frauenkirche ging einher mit dem Neubau einer Orgel. Sebastian Kummer stellt sie mit barocken und spätromantischen Werken souverän vor. Weiter...
(Diederich Lüken, )
-
Weihnachtliche Zweitverwertung: Das Calmus Ensemble macht diesen Querschnitt seiner sängerischen Qualitäten wegen sicher für Ersthörer attraktiv. Wer systematischer unterwegs und auf dem diskografischen Weg schon länger dabei ist, dem sei abgeraten. Weiter...
(Dr. Matthias Lange, )
Weitere CD-Besprechungen von Dr. Jürgen Schaarwächter:
-
Es dreht sich nur um einen: Der Klaviertriokomponist Camille Saint-Saëns als Schöpfer und Nachschöpfer. Weiter...
(Dr. Jürgen Schaarwächter, )
-
Kein überzeugendes Plädoyer: Dem Constanze Quartett mangelt es an rhetorischer Überzeugungskraft, um drei Streichquartette Emilie Mayers zu einem besonderen Erlebnis zu machen. Weiter...
(Dr. Jürgen Schaarwächter, )
-
Pionierleistungen: Bedeutsame Dokumente der Havergal-Brian-Diskografie. Weiter...
(Dr. Jürgen Schaarwächter, )
Weitere Kritiken interessanter Labels:
-
Großes Violinkonzert – großartig interpretiert: Ewelina Nowicka und das Polish National Radio Symphony unter Zygmunt Rychert meistern (unbekannte) Violinwerke von Ludomir Różycki. Weiter...
(Dr. Kai Marius Schabram, )
-
Mehr Fantasie als Ordnung: Federico Colli fasziniert und irritiert mit Klavierwerken W. A. Mozarts. Weiter...
(Dr. Kai Marius Schabram, )
-
Lohnende Neuauflage: Hochwertige Liszt-Aufnahmen von Michael Korstick, gesammelt in einer neuen Edition. Weiter...
(Oliver Bernhardt, )
Portrait

"Man muss das Ziel kennen, bevor man zur ersten Probe erscheint."
Der Pianist und Organist Aurel Davidiuk im Gespräch mit klassik.com.
Sponsored Links
- klassik.com Radio
- Urlaub im Schwarzwald
- Neue Musikzeitung
- StageKit - Websites für Musiker, Veranstalter und Konzertagenturen
Hinweis:
Mit Namen oder Initialen gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers,
nicht aber unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
Die Bewertung der klassik.com-Autoren:
Überragend
Sehr gut
Gut
Durchschnittlich
Unterdurchschnittlich