> > > Liebeslieder: Vol. 2
Samstag, 23. September 2023

Liebeslieder - Vol. 2

Love, love, love - Teil II


Label/Verlag: Carus
Detailinformationen zum besprochenen Titel


Das Liederprojekt des Carus-Verlags geht in eine neue Runde. Auf zwei CDs dreht sich diesmal alles um das Thema Liebe - wie gewöhnlich ebenso vielfältig wie unterhaltsam.

Auf ein Neues: Statt sich auf seinen wohlverdienten Lorbeeren auszuruhen, überrascht das Liederprojekt von Carus und SWR2 regelmäßig mit neuen Ideen für seine CD-Reihen. Nach den überaus erfolgreichen Wiegenliedern, Kinderliedern, Volksliedern und Weihnachtsliedern folgen nun die vorerst zwei CDs umfassenden ‚Liebeslieder‘. Kein anderes Thema durchzieht die Künste über die Jahrhunderte so wie die Liebe, daher ist es auch der Anspruch des Liederprojekts, auf beiden Tonträgern Liebeslieder aus nicht weniger als sieben Jahrhunderten Musikgeschichte zu versammeln.

Was die Reihe besonders schön macht, ist ihre Titelauswahl: Reizvolle Raritäten und außergewöhnlich interpretierte Klassiker reichen sich auf beiden CDs die Hand. Für das Liederprojekt ist der Name Programm. Wie üblich liegt der Schwerpunkt auch diesmal auf dem gesungenen Lied. Umso interessanter, dass einige Lieder als Instrumentalversionen vertreten sind, in diesem Fall bekannte Hits wie 'Michelle' von John Lennon (1940-1980) und Paul McCartney (*1942) oder das Volkslied 'Da unten im Tale'. Die Musiker sind allesamt Interpreten der Spitzenklasse, z.B. Fritz Wunderlich, Dorothee Mields oder das geniale Calmus-Ensemble, um nur einige zu nennen. Die Aufnahmen stammen aus verschiedenen Zeiträumen und von unterschiedlichen Orten, nur so konnte eine solche Vielfalt renommierter Künstler an dem Projekt mitwirken.

Der Anspruch, alle Liedtexte in den beiden wunderschön gestalteten und umfangreichen Booklets abzudrucken, scheiterte bei einigen Titeln leider an den Urheberrechten. Bedauerlicherweise ist das vor allem bei den zum Mitsingen animierenden Instrumentalstücken oft der Fall. Doch das ist beinahe der einzige Wermutstropfen dieser gewohnt originellen Veröffentlichung im Rahmen des Liederprojekts. Auch wenn sich beide CDs hervorragend ergänzen und inhaltlich aufeinander abgestimmt sind, hat jede von ihnen eine eigene Besprechung verdient.

Vol. 2

Die ‚Liebeslieder‘ wurden wohl eher aufgrund ihres Umfangs denn aus dramaturgischen Gründen auf zwei CDs verteilt – zu viel haben Komponisten und Musiker weltweit über die Jahrhunderte an Liebesleid und Liebesfreud, Seelenqual, Eifersucht und Leidenschaft erfahren und weitergegeben.

Bereits von der ersten CD bekannte Interpreten wie das Calmus-Ensemble (hier zu hören mit Georg Kreislers 'Barbara' und 'Shape of my heart' von Sting) oder Dorothee Mields wurden in der Besprechung von Volume 1 bereits zu Genüge gelobt. In Volume 2 verzaubert darüber hinaus zum Beispiel Angelika Kirchschlager mit 'Verstohlen geht der Mond auf' nach Johannes Brahms (1833-1897). Wer sich auf beiden CDs überaus verdient gemacht hat, ist der Pianist Götz Payer. In nicht weniger als elf Aufnahmen ist er entweder einfühlsamer Begleiter der verschiedensten Sänger oder zeigt in Instrumentalsoli, wie flexibel und stilsicher er sich in den diversen Genres des Albums bewegt. Das geheimnisvoll tänzelnde 'Strangers in the night' mit einer Melodie von Bert Kaempfert (1923-1980) oder das verliebt-sehnsüchtige 'Michelle' sind angenehme Ausflüchte in die Welt der Popularmusik, bevor sich etwa Fritz Wunderlich und Hubert Giesen mit gleich zwei Werken von Robert Schumann (1810-1856) die Ehre geben.

Als Vertreter der Chormusik glänzt u.a. das Ensemble sirventes berlin unter der Leitung von Stefan Schuck. Schwermütig, aber lupenrein ertönt das Volkslied 'Ich hab die Nacht geträumet' und das hymnische 'Danny Boy', in der ersten Folge bereits instrumental zu hören, kann hier in voller Länge und Besetzung genossen werden. Die beschwingte Chorversion von 'C’est si bon' am Schluss der CD verleitet dazu, den Repeat-Knopf zu drücken.

Beschwingt wird es auf dieser sonst so schönen Zusammenstellung leider ein wenig zu selten – fast könnte man meinen, die Liebe sei hauptsächlich eine Mischung aus Sehnsucht, Melancholie und Enttäuschung. Das ist aber auch beinahe die einzig zu kritisierende Eigenschaft dieser CD. Zur Ergänzung der zweiten Folge empfiehlt sich auf jeden Fall Vol. 1. Am besten besorgt man sich am besten ohnehin gleich die komplette CD-Box.

Interpretation:
Klangqualität:
Repertoirewert: 
Booklet:





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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:



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    Liebeslieder: Vol. 2

Label:
Anzahl Medien:
Veröffentlichung:
Spielzeit:
Aufnahmejahr:
Carus
1
01.10.2016
073:50
2016
Medium:
EAN:
BestellNr.:

CD
4009350830295
83029


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"neue Folge des preisgekrönten LIEDERPROJEKTs von Carus und SWR2 Von Mendelssohns Chorsatz "Andenken" über "If music be the food of love" und die "Kunst des Küssens" - LIEBESLIEDER Vol. 2 versammelt eine Auswahl wunderbarer alter und neuer Liebeslieder, gesungen u.a. vom Kammerchor Stuttgart, Andreas Scholl, Dorothee Mields, Angelika Kirchschlager, dem SWR Vokalensemble und dem Calmus Ensemble. Eine Kooperation mit SWR2. Die CD erscheint in gewohnt hochwertiger Ausstattung."


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Carus

Der Name Carus steht weltweit als ein Synonym für höchsten Anspruch und Qualität auf dem Gebiet geistlicher Chormusik. Dies betrifft nicht nur unsere zuverlässigen Noteneditionen vieler zu Unrecht in Vergessenheit geratener Werke. Es ist uns ein besonderes Anliegen, gerade diese Werke - oft als Weltersteinspielungen - auch in exemplarischen Interpretationen durch hochrangige Interpreten und Ensembles auf CD vorzulegen. Der weltweite Erfolg unseres Labels führte zur Erweiterung unseres Katalogs: Neben der Chormusik, die weiterhin den Schwerpunkt des Labels bildet, haben gerade in den letzten Jahren einige Aufnahmen barocker Instrumentalwerke internationale Beachtung gefunden. Unsere Zusammenarbeit mit erstklassigen Interpreten führte zu einer hohen Klangkultur, die mit der Verleihung vieler internationaler Preise honoriert wurde (Diapason d'Or, Preis der Deutschen Schallplattenkritik, Gramophone - Editor's choice).


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Von Maxi Einenkel zu dieser Rezension empfohlene Kritiken:

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