> > > Goldmark, Karl: Suite für Violine und Klavier
Montag, 4. Dezember 2023

Goldmark, Karl - Suite für Violine und Klavier

Bescheidenheit ist eine Zier


Label/Verlag: Gramola
Detailinformationen zum besprochenen Titel


Mehr Demut vor der Musik statt Freude am großen Klang hätte dieser Einspielung mit Kammermusik von Karl Goldmark gut getan.

Informationen zu der Musik wird im Booklet der vorliegenden Produktion deutlich weniger Wert beigemessen als den drei Interpreten, dem Geiger Thomas Albertus Irnberger, dem Cellisten Michal Kaňka und dem Pianisten Pavel Kašpar. Dabei sind Karl Goldmarks erstes Klaviertrio B-Dur op. 4 von 1858 und die viersätzige zweite Suite für Violine und Klavier Es-Dur op. 43 aus dem Jahr 1892 spannende und gar nicht so einfach zu interpretierende Werke.

Schon der Eröffnungsgestus der Suite bezeigt den Anspruch der Musik, und so ist es umso bedauerlicher, dass die Interpreten mehr sich selbst zu lieben scheinen denn der Musik dienen zu wollen; dies gilt besonders für den Geiger, der, auch von der Aufnahmetechnik, hörbar in den Vordergrund gestellt wird, so dass ein echtes Dialogisieren der Instrumente nicht erfolgt. Auch ist auffällig, dass die SACD-Aufnahmetechnik sich im vorliegenden Fall gegen einen Transfer in die Stereo-Dimensionalität sperrt – in der Stereofassung schwankt der Geiger hörbar zwischen den Kanälen. Auch ist zu bedauern, dass Irnberger spieltechnisch zwar überzeugt, stilistisch aber weit von der Musik entfernt ist.

Klanglich (und auch aufnahmetechnisch) deutlich anders aufgebaut ist das Klaviertrio, in dem das harmonische Miteinander der drei Musiker deutlich gelungener ist. Dennoch bleibt die Neueinspielung eher Selbstbespiegelung denn Dienst an der Musik – die 2012 erschienene Einspielung mit dem Mendelssohn Piano Trio etwa überzeugt mehr.


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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:



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    Goldmark, Karl: Suite für Violine und Klavier

Label:
Anzahl Medien:
Veröffentlichung:
Gramola
1
28.10.2016
Medium:
EAN:
SACD
9003643990821

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Goldmark, Karl


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Gramola

Gramola wurde im Jahr 1924 als Detailgeschäft und Vertrieb der beiden englischen Plattenlabels „Gramola“ und „His Master’s Voice“ gegründet. Durch den damaligen Vertrieb dieser Labels ist eines der ganz wenigen, weltweit noch existierenden Originalbilder des legendären, der Stimme seines Herrn lauschenden Hundes „Nipper“ noch heute im Geschäft zu besichtigen. Das Unternehmen ist heute das älteste Tonträgergeschäft Österreichs und arbeitet inzwischen als Familienbetrieb in der fünften Generation. In internationalen Rankings um das beste Klassikfachgeschäft der Welt nahm Gramola mehrmals Spitzenränge ein. Das denkmalgeschützte Geschäftslokal in Wien am Graben wurde nach einem Jugendstilentwurf von Dagobert Peche in den frühen Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts erbaut.

Vor etwa 10 Jahren wurde bei Gramola die Produktion von Klassik-CDs wieder aufgenommen und konnte seither durch seine international vielfach ausgezeichneten Produktionen den allerhöchsten Qualitätsstandard österreichischer Musikschaffender nachdrücklich unter Beweis stellen. Gramola-CDs sind inzwischen in allen klassikinteressierten Ländern zwischen Tokyo und New York zu haben. Ergänzt wird das Gramola-Angebot durch ein Webshop, das rund um den Kalender bereitsteht, Kundenwünsche auch außerhalb regulärer Ladenöffnungszeiten zu erfüllen.


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