
Meyerbeer, Giacomo - Chorwerke
Voll weltlicher Würde
Label/Verlag: cpo
Detailinformationen zum besprochenen Titel
Musikalisch höchstkarätige, vielleicht etwas zu säkulare Darbietung eines substanziellen Teils von Giacomo Meyerbeers Chorschaffen.
Nur ein eher überschaubares sakrales Œuvre hat der aus dem Brandenburgischen stammende Giacomo Meyerbeer (Jakob Herz Beer) hinterlassen. Da gibt es das Oratorium 'Gott und die Natur', 16 Choräle, insgesamt sechs Psalmvertonungen und verschiedenes mehr. Die Rheinische Kantorei unter ihrem legendären Leiter Hermann Max hat eine Auswahl an Werken mit und ohne Orgel zusammengestellt und überzeugt vom ersten Takt durch höchste Textverständlichkeit und ebensolches Textverständnis, durch musikalische Durchformung, durch interpretatorische Makellosigkeit. Wenn es den Darbietungen an etwas fehlt, dann höchstens an sakraler Innigkeit, die aber im Berlin des ersten Drittels des 19. Jahrhunderts nicht an erster Stelle gestanden haben mag. Meyerbeers satztechnische Fertigkeiten, die in den Opern meist zu wenig Würdigung erfahren, treten hier haptisch hervor. Der etwas zu lange Nachhall der Kirche St. Martinus in Dormagen beeinträchtigt an mancher Stelle die ‚reine Klarheit‘, vermittelt aber gerade hierdurch kirchenmusikalische Gebundenheit. Das abschließende Quartett 'An Mozart' auf ein Gedicht eines von Meyerbeers schärfsten Kritikern (Ludwig Rellstab) schlägt politisch-taktisch den Bogen zur Oper (hier wird aber nicht immer ganz sauber intoniert); durch diesen Abschluss wird die ansonsten sakrale Konzeption durch eines von Meyerbeers vielen weltlichen Gelegenheitswerken gestört.
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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:
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Meyerbeer, Giacomo: Chorwerke |
|||
Label: Anzahl Medien: |
cpo 1 |
Medium:
EAN: |
CD
761203506521 |
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cpo Wohl kaum ein zweites Label hat in letzter Zeit soviel internationale Aufmerksamkeit erregt wie cpo. Die Fachwelt rühmt einhellig eine überzeugende Repertoirekonzeption, die auf hohem künstlerischen Niveau verwirklicht wird und in den Booklets eine geradezu beispielhafte Dokumentation erfährt. Der Höhepunkt dieser allgemeinen Anerkennung war sicherlich die Verleihung des "Cannes Classical Award" für das beste Label (weltweit!) auf der MIDEM im Januar 1995 und gerade wurde cpo der niedersächsische Musikpreis 2003 in "Würdigung der schöpferischen Leistungen" zuerkannt.
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