
Lach, Robert - Sonaten und lyrische Stücke
Wechselvolle Geschichte
Label/Verlag: Brilliant classics
Detailinformationen zum besprochenen Titel
Eklektische Werke für Viola damore in einer Zeit des Umbruches.
Die wechselvolle Geschichte der Viola d’amore ist nicht allein mit Bach verbunden – die Pflege des Instruments im 19. und frühen 20. Jahrhundert (etwa in Meyerbeers 'Les Huguenots' oder Massenets 'Le jongleur de Notre-Dame') fand zumeist eher in Nischenbereichen statt. Der Österreicher Robert Lach (1874–1958) schuf zwischen 1912 und 1922 drei Sonaten für Viola d’amore und Klavier, die den ‚abweichenden‘ Klang des Instruments etwa im Vergleich zur normalen Viola in spätromantischer, teilweise arg Schumann nachhängender Manier erkundet (der Nachzügler in diesem Zusammenhang sind 'Neun lyrische Stücke' op. 23 von 1920 und 1923, die mehr nach Grieg denn nach Hindemith oder anderen Komponisten nach dem Ersten Weltkrieg klingen).
Der Bratschist Valerio Losito, der die Werke in der Österreichischen Nationalbibliothek entdeckt hat, bemüht sich zusammen mit Jiao Chen um eine angemessene, lyrisch-warme Darbietung der Kompositionen, die in der damaligen Zeit durchaus nicht grundsätzlich eine Außenseiterposition einnahmen. Dass Lach den Sympathisanten des Nationalsozialismus zuzurechnen war, fand Losito erst nach Fertigstellung der Aufnahmen heraus; er sah sich im Booklet zu einer politischen Distanzierung von Lach genötigt. Im Booklet erfährt man nichts über Jiao Chen oder den benutzten Flügel – dafür wird Losito ausführlich vorgestellt.
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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:
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Lach, Robert: Sonaten und lyrische Stücke |
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Label: Anzahl Medien: Veröffentlichung: |
Brilliant classics 2 27.05.2016 |
Medium:
EAN: |
CD
5028421953212 |
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