
Ibert, Jacques - Orchesterwerke
Französische Würze
Label/Verlag: Chandos
Detailinformationen zum besprochenen Titel
Neeme Järvi setzt seine Raritätenerkundung auf französischem Boden fort und macht mit einem weithin Unterschätzten bekannt.
Der estnisch-amerikanische Dirigent Neeme Järvi ist bekannt für seinen Wagemut, auch abseitiges Repertoire zu erschließen. Was dabei herauskommt, sind in der Regel handwerklich mehr als solide Einspielungen, ideal für einen ersten Zugang zu wenig bekannten Werken. Und oft kommen andere Interpreten, die sich im Anschluss vielleicht noch intensiver mit ebensolchen Werken beschäftigen, auch nicht zu besseren Ergebnissen als der versierte Routinier. Mit dem Genfer Orchestre de la Suisse Romande hat Järvi für Chandos bereits inspirierte Zusammenstellungen von Orchesterwerken Massenets, Saint-Saens’ und Chabriers herausgebracht.
Nun ist Jacques Ibert (1890–1962) dran, ein völlig unterbewerteter Komponist, der gegenüber Poulenc und anderen Zeitgenossen leider unterging. Dabei hat Ibert mit seinen Orchesterwerken, die impressionistische Klangvaleurs mit dem rhythmischen Esprit neoklassizistischer Richtung samt Jazzeinschlägen wunderbar duftig verbinden, einiges zu bieten. Launig und frisch ist das 'Divertissement' für Kammerorchester mit seinen charaktervollen Tanzsätzen, voller Klangschmelz die 'Sarabande pour Dulcinee' (1932). Ein Feuer brennt Järvi in dem abschließenden Orchesterscherzo 'Bacchanale' (1956) ab. Und doch bleibt am Ende – wie oft bei Järvi – der Eindruck, dass ein letzter Rest an Ausdrucksstärke zurückgehalten worden ist. Dennoch: ein Ohrenöffner für Ibert!
Dieser Beitrag hat Ihnen gefallen? Empfehlen Sie ihn weiter!
Ihre Meinung? Kommentieren Sie diesen Artikel
Jetzt einloggen, um zu kommentieren.
Sind Sie bei klassik.com noch nicht als Nutzer angemeldet, können Sie sich hier registrieren.
Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:
![]() Cover vergrößern |
Ibert, Jacques: Orchesterwerke |
|||
Label: Anzahl Medien: Veröffentlichung: |
Chandos 1 08.04.2016 |
Medium:
EAN: |
SACD
095115516829 |
![]() Cover vergössern |
Ibert, Jacques |
![]() Cover vergössern |
Chandos Chandos Records was founded in 1979 by Brian Couzens and quickly established itself as one of the world's leading classical labels. Prior to forming the label, Brian Couzens, along with his son Ralph, worked for 8 years running a mobile recording unit recording for major labels (including RCA, Polydor, CFP, etc.) with many of the world's leading artists.
Mehr Info... |
![]() Cover vergössern |
Jetzt kaufen bei... |
Weitere Besprechungen zum Label/Verlag Chandos:
-
Verspätete Geburtstagsgabe: Das Jahr 2021 sah eine einigermaßen nachhaltige Auseinandersetzung mit Ruth Gipps. Weiter...
(Dr. Jürgen Schaarwächter, )
-
Tal der Extreme: Das Doric String Quartet erkundet expressiv Britten und Purcell. Weiter...
(Dr. Jürgen Schaarwächter, )
-
Spielfreudig: Peter Donohoe wirft sich voller Verve in Busonis Klaviermusik. Weiter...
(Dr. Jürgen Schaarwächter, )
Weitere CD-Besprechungen von Dr. Tobias Pfleger:
-
Tiefe persönliche Betroffenheit: Das Atos Trio nimmt mit einer glühend intensiven Aufnahme zweier tschechischer Klaviertrio-Meisterwerke für sich ein. Weiter...
(Dr. Tobias Pfleger, )
-
Durchdringung: Das Wiener Klaviertrio eröffnete mit gewohnter Klasse eine neue Reihe der Brahms-Klaviertrios. Weiter...
(Dr. Tobias Pfleger, )
-
Geist der Vergangenheit: Masaaki Suzuki nähert sich Strawinskys Neoklassizismus im Geist der Alten Musik. Weiter...
(Dr. Tobias Pfleger, )
Weitere Kritiken interessanter Labels:
-
Pranken und Poesie: Garrick Ohlsson präsentiert einen bedenklichen Brahms. Weiter...
(Dr. Kai Marius Schabram, )
-
Gibt es ein 'fast zu schön'?: Christian Zacharias spielt vier mittlere Haydn-Sonaten. Weiter...
(Dr. Kai Marius Schabram, )
-
Geistvoll: Karel Valter und Hadrien Jourdan breiten gehaltvolle Sonaten des großen Carl Philipp Emanuel Bach mit dem notwendigen Gewicht aus, verbunden mit gestalterischer Raffinesse und Klangeleganz. Weiter...
(Dr. Matthias Lange, )
Jetzt im klassik.com Radio


Portrait

"Auf der Klarinette den Sänger spielen, das ist einfach cool!"
Der Klarinettist Nicolai Pfeffer im Gespräch mit klassik.com.
Sponsored Links
- klassik.com Radio
- Urlaub im Schwarzwald
- Neue Musikzeitung
- StageKit - Websites für Musiker, Veranstalter und Konzertagenturen
Hinweis:
Mit Namen oder Initialen gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers,
nicht aber unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
Die Bewertung der klassik.com-Autoren:
Überragend
Sehr gut
Gut
Durchschnittlich
Unterdurchschnittlich