
Vivaldi, Antonio - Konzerte
Über Kanäle und einen Ozean
Label/Verlag: Atma classique
Detailinformationen zum besprochenen Titel
Les Violons du Roy zeigen, wie kosmopolitisch Vivaldi klingen kann.
Ist das Händel? Ist das ein Franzose? Nein, wir haben hier Vivaldi auf Kanadisch. Mit der Kenntnis der Musik der Zeit erlangt Vivaldi eine ganz eigene Farbe. Das Concerto F-Dur RV 569 für 2 Oboen, 2 Hörner, Violine, Fagott, Streicher und B.c. nutzt die Besetzung des späteren Concerto grosso, und erst wenn die Bläser schweigen, sind wir unzweifelhaft bei Vivaldi ‚daheim‘. Kein Zweifel kann aufkommen bei dem Concerto h-Moll RV 580 für 4 Violinen, Cello, Streicher und B.c. Die Eleganz eines englischen Ensembles (The English Concert? Orchestra of the Age of Enlightenment?) eignet allerdings der Musik auch hier, doch gelingt es den Solisten von Les Violons du Roy hier, die erfolgreiche Brücke über diverse Kanäle und einen Ozean zu schlagen.
Das viersätzige Concerto e-Moll RV 550 für 4 Violinen, Streicher und B.c. (Op. 3 Nr. 4) und die Sinfonia zu 'La verità in cimento' verorten uns dann wieder eher in Venedig, ehe das ‚Dresdner‘ Concerto d-Moll RV 577 für Violine, 2 Blockflöten, 2 Oboen, Fagott, Streicher und B.c., das F-Dur-Concerto RV 574 für 2 Hörner, 2 Oboen, Fagott, Streicher und B.c. und das Concerto C-Dur RV 537 für 2 Trompeten, Streicher und B.c. uns dann wieder über weitere Gewässer führen, zu apartem Ergebnis. Dass der Gebrauch der Bläser bei Vivaldi derart weite Welten aufzuspannen imstande ist, ist beeindruckend, und auch wenn man als Hörer mal ein ‚Aber…!‘ einwerfen wollen mag – bezwingend in der Umsetzung, überzeugend in der Interpretation, sorgfältig und stilsicher musizieren Les Violons du Roy unter Mathieu Lussier. Aber die Venezianer unter uns mögen sich empört abwenden.
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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:
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Vivaldi, Antonio: Konzerte |
|||
Label: Anzahl Medien: Veröffentlichung: |
Atma classique 1 11.03.2016 |
Medium:
EAN: |
CD
722056260220 |
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Vivaldi, Antonio |
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Atma classique Das Label ATMA - Seele oder Lebensgeist auf Sanskrit - wurde 1995 gegründet und bietet inzwischen mehr als 200 Aufnahmen von mittelalterlicher bis zu zeitgenössischer Musik mit einem besonderen Schwerpunkt im Barock. Für ihre Aufnahmen umgibt sich Johanne Goyette, Direktorin und zugleich Toningenieurin der Firma, gerne mit wagemutigen Künstlern, um in ihrem Studio Unerhörtes (und Ungehörtes) zu schaffen.
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