
Romberg, Bernhard - Cellokonzerte Nr. 1 & 5
Anfänge des Cellokonzerts
Label/Verlag: cpo
Detailinformationen zum besprochenen Titel
Die Kölner Akademie ist ein stilistisch sicherer Begleiter, doch kann der Solist in Bernhard Rombergs Cellokonzerten Nr. 1 und 5 nicht durchweg überzeugen.
Bernhard Romberg (1767–1841) profilierte sich zeitlebens nicht nur als Cellist und Komponist von zehn Cellokonzerten, sondern auch durch zahlreiche weitere Kompositionen, darunter zwei Opern. Mit den Cellokonzerten etablierte er eine Gattung, die bis dato eher noch wenig stark ausgeprägt war, und es ist mehr als betrüblich, dass diese Kompositionen immer noch weitgehend der Rezeption vor allem im Konzertsaal harren, handelt es sich doch um reife, musikalisch attraktive Werke, die man Louis Spohrs Violinkonzerten oder Crusells Klarinettenkonzerten getrost gegenüberstellen kann.
Doch wie jene bedürfen Rombergs Werke eines Solisten, der nicht nur sein Instrument restlos beherrscht, sondern auch noch das Stilgefühl aufbringt, die Musik nicht nur museal darzubieten, sondern auch eine Aussage für die Zukunft zu bieten. Gänzlich gelingt dies der vorliegenden Produktion beim ersten Konzert op. 2 in B-Dur von Mitte der 1790er-Jahre nicht, vor allem weil der hochanspruchsvolle Solopart nicht in allen Momenten gleich überzeugend ausgearbeitet interpretiert wird.
Davit Melkonyan hat sich der Aufgabe gestellt, seinen Solopart historisch informiert zu spielen, einer Aufgabe, der sich (auch bei den Konzerten von Haydn) bislang nur wenige Cellisten gestellt haben. So überzeugt der orchestrale Part hier insgesamt etwas stärker als der solistische Beitrag. Die Kölner Akademie unter Michael Alexander Willens hat mit Orchestermusik um 1800–1840 allerhand Erfahrung, so dass der Ton gut getroffen wird.
Ausgewogener ist der Eindruck beim fünften Konzert op. 30 in fis-Moll, das 1808 entstand und 1820/1821 im Druck erschien. Hier ist der Duktus schon deutlich avancierter, so dass sich Melkonyan schnell in den durchaus schon der Frühromantik zuzurechnenden Stil der Musik hineinfindet. So endet die CD mit einer halben Stunde ungetrübten Hörgenusses, unterstützt von bester Deutschlandfunk-Aufnahmetechnik.
Auch das Booklet lässt keine Wünsche offen, so dass wir es mit einer guten, wenn auch noch nicht ganz ungetrübten Einführung in das Cellokonzert-Schaffen von Bernhard Romberg zu tun haben. Auf weitere Folgen dürfte man gespannt sein.
Interpretation: Klangqualität: Repertoirewert: Booklet: |
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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:
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Romberg, Bernhard: Cellokonzerte Nr. 1 & 5 |
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Label: Anzahl Medien: Veröffentlichung: Spielzeit: |
cpo 1 10.12.2015 58:36 |
Medium:
EAN: BestellNr.: |
CD
761203796922 cpo 777 969-2 |
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Romberg, Bernhard |
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cpo Wohl kaum ein zweites Label hat in letzter Zeit soviel internationale Aufmerksamkeit erregt wie cpo. Die Fachwelt rühmt einhellig eine überzeugende Repertoirekonzeption, die auf hohem künstlerischen Niveau verwirklicht wird und in den Booklets eine geradezu beispielhafte Dokumentation erfährt. Der Höhepunkt dieser allgemeinen Anerkennung war sicherlich die Verleihung des "Cannes Classical Award" für das beste Label (weltweit!) auf der MIDEM im Januar 1995 und gerade wurde cpo der niedersächsische Musikpreis 2003 in "Würdigung der schöpferischen Leistungen" zuerkannt.
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