> > > Romberg, Bernhard: Cellokonzerte Nr. 1 & 5
Samstag, 23. September 2023

Romberg, Bernhard - Cellokonzerte Nr. 1 & 5

Anfänge des Cellokonzerts


Label/Verlag: cpo
Detailinformationen zum besprochenen Titel


Die Kölner Akademie ist ein stilistisch sicherer Begleiter, doch kann der Solist in Bernhard Rombergs Cellokonzerten Nr. 1 und 5 nicht durchweg überzeugen.

Bernhard Romberg (1767–1841) profilierte sich zeitlebens nicht nur als Cellist und Komponist von zehn Cellokonzerten, sondern auch durch zahlreiche weitere Kompositionen, darunter zwei Opern. Mit den Cellokonzerten etablierte er eine Gattung, die bis dato eher noch wenig stark ausgeprägt war, und es ist mehr als betrüblich, dass diese Kompositionen immer noch weitgehend der Rezeption vor allem im Konzertsaal harren, handelt es sich doch um reife, musikalisch attraktive Werke, die man Louis Spohrs Violinkonzerten oder Crusells Klarinettenkonzerten getrost gegenüberstellen kann.

Doch wie jene bedürfen Rombergs Werke eines Solisten, der nicht nur sein Instrument restlos beherrscht, sondern auch noch das Stilgefühl aufbringt, die Musik nicht nur museal darzubieten, sondern auch eine Aussage für die Zukunft zu bieten. Gänzlich gelingt dies der vorliegenden Produktion beim ersten Konzert op. 2 in B-Dur von Mitte der 1790er-Jahre nicht, vor allem weil der hochanspruchsvolle Solopart nicht in allen Momenten gleich überzeugend ausgearbeitet interpretiert wird.

Davit Melkonyan hat sich der Aufgabe gestellt, seinen Solopart historisch informiert zu spielen, einer Aufgabe, der sich (auch bei den Konzerten von Haydn) bislang nur wenige Cellisten gestellt haben. So überzeugt der orchestrale Part hier insgesamt etwas stärker als der solistische Beitrag. Die Kölner Akademie unter Michael Alexander Willens hat mit Orchestermusik um 1800–1840 allerhand Erfahrung, so dass der Ton gut getroffen wird.

Ausgewogener ist der Eindruck beim fünften Konzert op. 30 in fis-Moll, das 1808 entstand und 1820/1821 im Druck erschien. Hier ist der Duktus schon deutlich avancierter, so dass sich Melkonyan schnell in den durchaus schon der Frühromantik zuzurechnenden Stil der Musik hineinfindet. So endet die CD mit einer halben Stunde ungetrübten Hörgenusses, unterstützt von bester Deutschlandfunk-Aufnahmetechnik.

Auch das Booklet lässt keine Wünsche offen, so dass wir es mit einer guten, wenn auch noch nicht ganz ungetrübten Einführung in das Cellokonzert-Schaffen von Bernhard Romberg zu tun haben. Auf weitere Folgen dürfte man gespannt sein.

Interpretation:
Klangqualität:
Repertoirewert: 
Booklet:





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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:



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    Romberg, Bernhard: Cellokonzerte Nr. 1 & 5

Label:
Anzahl Medien:
Veröffentlichung:
Spielzeit:
cpo
1
10.12.2015
58:36
Medium:
EAN:
BestellNr.:

CD
761203796922
cpo 777 969-2


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Romberg, Bernhard
 - Konzert für Violoncello und Orchester B-Dur Nr. 1 op. 2 - Allegro
 - Konzert für Violoncello und Orchester B-Dur Nr. 1 op. 2 - Andante grazioso
 - Konzert für Violoncello und Orchester B-Dur Nr. 1 op. 2 - Rondo
 - Konzert für Violoncello und Orchester fis-Moll Nr. 5 op. 30 - Allegro non tanto
 - Konzert für Violoncello und Orchester fis-Moll Nr. 5 op. 30 - Andante grazioso
 - Konzert für Violoncello und Orchester fis-Moll Nr. 5 op. 30 - Finale. Allegretto


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Dirigent(en):Willens, Michael Alexander
Orchester/Ensemble:Kölner Akademie
Interpret(en):Melkonyan, Davit


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cpo

Wohl kaum ein zweites Label hat in letzter Zeit soviel internationale Aufmerksamkeit erregt wie cpo. Die Fachwelt rühmt einhellig eine überzeugende Repertoirekonzeption, die auf hohem künstlerischen Niveau verwirklicht wird und in den Booklets eine geradezu beispielhafte Dokumentation erfährt. Der Höhepunkt dieser allgemeinen Anerkennung war sicherlich die Verleihung des "Cannes Classical Award" für das beste Label (weltweit!) auf der MIDEM im Januar 1995 und gerade wurde cpo der niedersächsische Musikpreis 2003 in "Würdigung der schöpferischen Leistungen" zuerkannt.
Besonders stolz macht uns dabei, daß cpo - 1986 gegründet - in Rekordzeit in die Spitze vorgestoßen ist. Das Geheimnis dieses Erfolges ist einfach erklärt, wenn auch schwierig umzusetzen: cpo sucht niemals den Kampf mit den Branchenriesen, sondern füllt mit Geschick die Nischen, die von den Großen nicht besetzt werden, weil sie dort keine Geschäfte wittern. Und aus mancher Nische wurde nach einhelliger Ansicht der Fachwelt mittlerweile ein wahres Schmuckkästchen.
Am Anfang einer Repertoire-Entscheidung steht bei uns noch ganz altmodisch das Partituren-lesen, denn nicht alles, was noch unentdeckt ist, muß auch auf die Silberscheibe gebannt werden. Andererseits gibt es - von der Renaissance bis zur Moderne - noch sehr viele wahre musikalische Schätze zu heben, die oft näher liegen, als man meint. Unsere großen Werk-Editionen von Pfitzner, Korngold, Hindemith oder Pettersson sind nicht umsonst gerühmt worden. In diesem Sinne werden wir fortfahren.
Letztendlich ist unser künstlerisches Credo ganz einfach: Wir machen die CDs, die wir schon immer selbst haben wollten. Seien Sie herzlich zu dieser abenteuerlichen Entdeckungsfahrt eingeladen!


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