
Liszt, Franz - Harmonies poetiques et religieuses
Virtuose Höhenflüge
Label/Verlag: cpo
Detailinformationen zum besprochenen Titel
Michael Korstick unterstreicht seine hohe Liszt-Kompetenz.
Mit glänzenden Aufnahmen der 'Années de pèlerinage' und der h-Moll-Sonate hatte Michael Korstick schon zuvor nachhaltig als Liszt-Interpret auf sich aufmerksam gemacht (klassik.com berichtete). Auf einer Doppel-CD ließ er 2013 die 'Harmonies poétiques et religieuses' folgen und hat damit besagter Kompetenz ein weiteres Ausrufezeichen hinzugefügt.
Technisch ist er den hohen Herausforderungen problemlos gewachsen, daneben zeichnen Klarheit in der Diktion und Klangschichtung, impulsives Temperament ebenso wie expressive Empfindsamkeit sein Spiel aus – abrupte Kontraste, wie sie etwa schon in der 'Invocation' mit ihren bei Korstick hell leuchtenden Oktav-Kaskaden auftauchen. Insgesamt zehn Nummern enthält der Zyklus, zu den bekanntesten gehört die 'Bénédiction de Dieu dans la solitude', in der Korstick einen emotional eindringlichen meditativen Schwebezustand herstellt und sich bis in geradezu ekstatisch hochfliegende, virtuose Sphären aufschwingt. Auch den anderen Stücken verleiht er ein klanglich sensibles Gepräge.
Auf der zweiten CD versenkt er sich exemplarisch mit intuitivem Gespür für farblichen Schattierungen in die düster-elegischen 'Funérailles' – ebenfalls eines der häufiger zu hörenden Stücke aus der Sammlung. Ebenso wie die weit ausholende musikalische Geste beherrscht Korstick die miniaturhafte Erzählweise in 'Pater noster' oder 'Miserere d'après Palestrina' und schöpft insgesamt die klanglichen Möglichkeiten des Steinway D optimal aus. Ein kompetentes Booklet einschließlich der lyrischen Textvorlagen liefert den Background zum Hörgenuss.
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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:
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Liszt, Franz: Harmonies poetiques et religieuses |
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Label: Anzahl Medien: Veröffentlichung: |
cpo 2 15.09.2015 |
Medium:
EAN: |
CD
761203795123 |
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Liszt, Franz |
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cpo Wohl kaum ein zweites Label hat in letzter Zeit soviel internationale Aufmerksamkeit erregt wie cpo. Die Fachwelt rühmt einhellig eine überzeugende Repertoirekonzeption, die auf hohem künstlerischen Niveau verwirklicht wird und in den Booklets eine geradezu beispielhafte Dokumentation erfährt. Der Höhepunkt dieser allgemeinen Anerkennung war sicherlich die Verleihung des "Cannes Classical Award" für das beste Label (weltweit!) auf der MIDEM im Januar 1995 und gerade wurde cpo der niedersächsische Musikpreis 2003 in "Würdigung der schöpferischen Leistungen" zuerkannt.
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