
La Primadonna - Opernarien und Lieder arrangiert für Oboe
Im Rampenlicht
Label/Verlag: Coviello Classics
Detailinformationen zum besprochenen Titel
Clara Dent singt Weber, Rossini, Verdi und Puccini - auf der Oboe. Das Ergebnis ist entzückend.
Wie eine Operndiva auf den großen Bühnen der Welt stehen – das scheint der Traum von Clara Dent, Solo-Oboistin im Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin zu sein. Um diesem Traum ein bisschen näher zu kommen, hat sie vorliegende CD aufgenommen, auf der ein bunter Strauß von Opernarien für Oboe, arrangiert von Andreas N. Tarkmann, erklingt. Das Programm von ‚La Primadonna‘, so der Titel des zweiten Soloalbums der Musikerin, reicht von Barockmusik bis zur Romantik.
Begleitet wird die Oboistin vom Mendelssohn Kammerorchester Leipzig unter Peter Bruns. Er ist Cellist und leitet das Ensemble vom ersten Cello-Pult aus. Die hörbare Nähe unter den Orchestermitgliedern und zur Solistin zeigt sich speziell im Zwiegespräch zwischen dem ersten Cello und der Oboe in 'Storiella' von Puccini. Der Gegenpart, gespielt vom Ensembleleiter Peter Bruns, lässt einen intimen Dialog zwischen Oboistin und Orchester erblühen.
Die ersten sechs Arrangements stammen – natürlich, möchte man hinzufügen – aus Italien, wo die Oper ihre Wurzeln hat und seit Jahrhunderten im Zentrum des Musiklebens steht. Dabei werden Verdis 'Bolero' und die beiden Rossini-Bearbeitungen aus 'Armida' und 'La Cenerentola' den hochbrillanten Virtuosen-Arien gerecht. Die Oboistin besticht mit tänzerischem Puls und eleganter Präzision. Blitzblanke Läufe umranken Rossinis und Verdis kecke Vorschläge. Clara Dent spricht im Booklet von der Oboe als Diva unter den Instrumenten, da sie der menschlichen Stimme am nächsten kommt. In der Tat ist ihr Ton in Verdis 'O patria mia' aus 'Aida' farbenreich, weich und brillant zugleich. Aber was wirklich verzaubert, ist eben das Gesangliche in ihrer beweglichen Wiedergabe.
Lebendige, dem Text entsprechende Phrasierungen und Artikulationen hat der Arrangeur Andreas N. Tarkmann in folgendem Werk vorgegeben. In Carl Maria von Webers Originalwerk ist es die Ariette des Ännchen aus dem 'Freischütz', in der die Oboe eine solistische Rolle spielt. Ausgesprochen wirkungsvoll die Kombination der Ariette mit zwei weiteren Arien aus derselben Oper. Zusammengenommen ergibt sich ein geschlossenes Konzert, das 'Freischütz'-Concertino. Ein wunderbar schlanker und vitaler Weber schwebt durch den Raum, sobald die Cavatine der Agathe erklingt. Diese dient dem 'Freischütz'-Concertino als 'Andante' und zweiter Satz. Ein in die Oboe gehauchter, eleganter Klang glänzt auf den Punkt gebracht. Bestechend: das organische Zurückgehen ins flottere Tempo und das Spiel mit dem Motiv, das Clara Dent wie einen Streich anlegt. Dem folgt ein 'Allegretto', das sich von schlichter Anlage schließlich zum expressiven Oboengesang hochschraubt. Clara Dent kostet die Möglichkeiten dieser farbenfrohen Musik aus, hat technisch alles wunderbar im Griff und gefällt zudem durch Leichtigkeit.
Zu guter Letzt noch eine persönliche, musikalische Widmung an die Solistin: Der auch als Komponist tätige Arrangeur Andreas N. Tarkmann hat ein 'Intermezzo' für Oboe und Streicher nach einem sonnig-bewegten Spaziergang an der englischen Südküste von Brighton geschrieben. Die Oboistin scheint nicht nur die weiten, melodischen Bögen zu genießen, sondern stürzt sich voller Freude auf die technisch heiklen Herausforderungen, die sie mit stupender Sicherheit und Leichtigkeit bewältigt.
Interpretation: Klangqualität: Repertoirewert: Booklet: |
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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:
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La Primadonna: Opernarien und Lieder arrangiert für Oboe |
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Label: Anzahl Medien: Veröffentlichung: |
Coviello Classics 1 05.06.2015 |
Medium:
EAN: |
CD
4039956915058 |
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Gluck, Christoph Willibald |
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Coviello Classics Für Coviello Classics steht bei einer Musikproduktion immer das besondere Hörerlebnis im Vordergrund ? alle technischen und organisatorischen Entscheidungen müssen sich diesem ästhetisch definierten Ziel unterordnen. Wesentliche Entscheidungen treffen bei coviello classics nicht gewinnorientierte Manager, sondern kreative Musik-Gestalter: zum einen die Gründer, Geschäftsführer und prägenden Köpfe Olaf Mielke und Moritz Bergfeld, die als Diplom-Tonmeister und Aufnahmeleiter den coviello classics-Produktionen ihr ?klangliches Gesicht? geben, zum anderen die Interpreten, die für coviello classics immer die wichtigsten Partner sind. Ihre künstlerische Aussage ist das zentrale Kriterium für die Qualität einer Aufnahme; sie sind in alle ästhetischen Fragen einer Veröffentlichung einbezogen. Hoher Repertoirewert Grundvoraussetzung für unsere Neuproduktionen sind die besonderen Anforderungen an Künstler und Repertoire. Um dem Klassikmarkt neue Impulse zu geben, produziert coviello classics bislang wenig beachtetes Repertoire, oftmals in Weltersteinspielungen, und sorgt damit immer wieder für überraschende Entdeckungen. Bekanntere Werke erscheinen durch ungewöhnliche Interpretationen in neuem Licht ? hier gibt es keine ideologischen Grenzen oder vermeintlichen Authentizitäts-Anspruch; lebendige Musikkultur zeigt oft das vertraute in ganz anderem klanglichem Gewand. Ein besonderer Schwerpunkt ist die seit einigen Jahren etablierte Reihe coviello contemporary, in der sich die Nähe zum weltbekannten Darmstädter Institut für neue Musik in ganz aktuellen Kompositionen bemerkbar macht.Technische und ästhetische Kompetenz coviello classics ist das Label, unter dem die Aufnahmen der Produktionsfirma MBM vertrieben werden ? ob als CD, DVD oder SACD. Durch einen ganz speziell für die Anforderungen hochwertigster Musikproduktionen konzipierten Übertragungswagen sind die Voraussetzungen für die Aufnahmequalität bei MBM optimal. coviello classics bietet darüber hinaus in jedem Bereich und in jeder Phase der Realisierung einer Musikproduktion ? bis hin zu grafischer Gestaltung und Textredaktion bei den begleitenden Druckmedien ? sowohl Logistik und hochwertiges Gerät wie auch technisches und ästhetisches Know-how.Grafiken, Texte und weltweite Wege Zu einer Musikveröffentlichung gehört nicht nur der gespeicherte Ton ? da gibt es noch einiges mehr zu gestalten. Das Cover einer CD, DVD oder SACD muss nicht nur grafisch ansprechend gestaltet sein, sondern auch einen sinnvollen Zusammenhang mit dem musikalischen Inhalt herstellen. Das begleitende Booklet soll umfassend über Werke, Künstler und Aufführungspraxis informieren; die Texte müssen wissenschaftlicher Prüfung standhalten, aber trotzdem allgemein verständlich und auch noch unterhaltsam sein ? schwierige Herausforderungen auch über die Musik hinaus, für die coviello classics mit erfahrenen Grafikern und Textautoren zusammenarbeitet. Schließlich muss das fertige Produkt an möglichst vielen Orten der Welt erhältlich sein. Dafür haben wir in vielen Ländern in Europa, Asien und Nordamerika Partner vor Ort, die ihren Markt genau kennen. Sie werden laufend mit Neuheiten, Informationsmaterial und Rezensionen aus der Presse versorgt ? auch wenn die Produktion eigentlich fertig ist, macht sie uns noch viel Arbeit.Mehr Info... |
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