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Montag, 25. September 2023

Strauss, Richard - Salzburger Liederbande 1956-2010

L'art et le déclin du chant Straussien


Label/Verlag: ORFEO
Detailinformationen zum besprochenen Titel


Die opulente Zusammenstellung von Auftritten verschiedenen Sängerinnen und Sängern mit Strauss-Liedern bei den Salzburger Festspielen zeigt ganz unterschiedliche Qualitäten des Liedgesangs.

Als Mitbegründer der Salzburger Festspiele 1920 hat Richard Strauss seit jeher seinen festen Platz im Programm des Festivals; kaum eine Saison vergeht, ohne dass eine Komposition erklingt. Und auch wenn manche Werke bis heute nicht ihren Weg nach Salzburg gefunden haben, so ist doch die Kontinuität und Vielfalt der Strauss-Pflege doch nicht zu unterschätzen. Zum Jubiläumsjahr 2014 hat das Label Orfeo zwei CDs mit Live-Mitschnitten von Strauss-Liedern aus den Jahren 1956–2010 herausgebracht. In jedem Fall beschränkt sich die Auswahl auf maximal vier Lieder pro Sänger und Jahrgang, so dass auf klar umgrenztem Raum ein weites Feld eröffnet wird. Natürlich fehlen viele renommierte Namen (u.a. weil diese keinen Strauss in Salzburg sangen oder weil ihre Liedprogramme separat bei Orfeo d’Or erschienen sind oder vielleicht noch erscheinen sollen – der naheliegendste fehlende Name ist Dietrich Fischer-Dieskau), doch sind auch achtzehn berühmte Namen schon kein schlechter Schnitt. Allerdings muss sich Orfeo fragen lassen, warum völlig unnötig mehrere Lieder hier wiederveröffentlicht wurden. Statt der Auswahl von Lisa della Casa, Christa Ludwig, Edita Gruberová, Peter Schreier, Frederica Von Stade, teilweise auch Hermann Prey und Diana Damrau hätte man sicher im Salzburger Festspielarchiv noch andere Interpreten finden können, die noch nicht publiziert waren.

Schwarzkopf, della Casa, Seefried, Gedda, Ludwig

Noch aus Rundfunk-Monozeiten (jedoch in ausgezeichneter Aufnahme- und Überspielungsqualität mit nur wenig Publikumsnebengeräuschen) stammen Liedaufnahmen mit Elisabeth Schwarzkopf (mit Gerald Moore), Lisa della Casa (mit Arpad Sándor), Irmgard Seefried und Nicolai Gedda und Christa Ludwig (die letzten drei mit Erik Werba) aus den Jahren bis 1968. 'Ruhe, meine Seele' bietet Schwarzkopf mit tiefer Innerlichkeit, wenn auch in der großen Steigerung ihre Tendenz zum Manierieren vorhanden bleibt. Sehr schön 'Schlechtes Wetter' (es scheint fast, als habe Christa Ludwig ihre Studioproduktion auf Schwarzkopfs Lesart aufgebaut) – auch weil hier Schwarzkopfs Stimme hier noch eine Frische ausstrahlt, die bereits in ihrer Marschallin zu Gunsten der großen Geste etwas verloren geht. In 'Hat gesagt – bleibt’s nicht dabei' ist Schwarzkopfs Herkunft vom leichteren Timbre à la Köth noch deutlich zu hören, ebenso ihre verführerischen Klangmöglichkeiten à la 'Lustige Witwe', außerdem die unverstellte Liniengestaltung. Nicht ohne Grund bricht das Publikum noch in ihrer Schlussnote (ein sehr lang gehaltenes ‚Ei’) in stürmischen Beifall aus.

Besser als auf ihrer Strauss-Recitalplatte scheint Lisa della Casa aufgelegt. Der unbequem liegende 'Stern' wird warm ausmusiziert, das selten zu hörende, musikalisch durchaus heikle 'Einerlei' gerät perfekt, mit herrlich flutenden Crescendi, wunderbaren Piani und Pianissimi. Doch wie auch auf ihrer Eurodisc-Platte gelingt es della Casa auch hier nicht, stetig sauber zu singen. In 'Waldseligkeit' geraten allzu viele Töne deutlich zu tief (sowohl im mittleren wie im tiefen Register), so herrlich die Phrasierung und Dynamisierung sein mögen.

Drei ‚Schlager’ darf Irmgard Seefried beisteuern: 'Morgen', 'Wiegenlied' und 'Ständchen'. Unüberhörbar ist ihre Höhe bereits reichlich stumpf, doch was für eine Zurücknahme der Mittel in 'Morgen'; hier sinkt auf die Aufführung in der Tat ‚stummes Schweigen’, wenn auch nicht hörbar das Schweigen des Glückes. Die Vokalbildung gerät merkwürdig seelenlos und kühl. In 'Wiegenlied' werden die Melismen unscharf exekutiert, doch hier immerhin öffnet sich Seefried hörbar emotional. Am gelungensten wohl 'Ständchen', trotz der artikulatorischen Eigenheiten, die man bei Seefried als Octavian oder Hänsel gleichermaßen hören kann. In ‚dämmert’ kann sie die problematischen Aspekte ihrer Stimme nun auch zum Vorteil einsetzen. Leider durchbricht eine Atempause die Schlusssteigerung des Liedes. (Am Rande: Vielleicht wäre eine Umstellung der drei Lieder effektvoller gewesen – so hat man unnötigerweise zweimal Schlussapplaus.)

Als Strauss-Liedersänger ist Nicolai Gedda nicht gerade die naheliegendste Wahl. 'Heimliche Aufforderung' gerät zu einem unorganischen Konglomerat von lyrischen und emotionalen Ausbrüchen; die einzelnen Abschnitte des Liedes werden nicht erfolgreich verbunden, sondern stehen unvermittelt nebeneinander. Ein paar larmoyante Töne (‚will an die Brust dir sinken’) beeinträchtigen ebenfalls den Gesamteindruck. Sehr viel besser gelingt 'Heimkehr', der Sänger bietet vielfältige Klangfarben und Stimmungen, die er mit viel Feingefühl zu einem hochkomplexen Ganzen verbindet. In 'Liebeshymnus' betont Werba sehr erfolgreich die die affirmative Gesangsstimme brechendenden chromatischen Schärfungen, so dass Strauss‘ Komposition nicht zu einem flachen Salonlied gerät, sondern zu einem fast expressionistischen Kunstwerk.

Christa Ludwig gelingt es bei 'Du meines Herzens Krönelein' erfolgreich, Kitsch und gewollte Schlichtheit beiseite zu lassen und als genuines Lied zu interpretieren. Von 'Die Nacht' gibt es viele exzeptionelle Interpretationen. Die vielleicht heikelste Phrase des Liedes ist ‚schleicht sie leise’, und an ihr kann man deutliche Qualitätsunterschiede festmachen. Ludwig verschleift, wie viele andere, diese Phrase, platziert sich damit im guten Mittelfeld, trotz herrlicher Piani am Phrasenende (‚Feld’, ‚Gold’). Zuletzt 'Cäcilie' mit seinem Übermaß an Konsonanten, die viele Sänger entweder zum Nuscheln oder zum Verzögern verführen, um den Wortlaut zu vermitteln (‚in einsamen Nächten, umschauert vom Sturm, da niemand tröstet milden Mundes die kampfmüde Seele’). Ludwig und Werba treten die Flucht nach vorn an und interpretieren das Lied von vornherein eher rhapsodisch, ‚a tempo rubato’, so dass die Wortverständlichkeit kein Problem aufwirft.

Prey, Price, Schreier, Gruberová, Norman

Aus den Jahren 1970 bis 1980 stammen die Konzertausschnitte mit Hermann Prey, Leontyne Price, Peter Schreier, Edita Gruberová und Jessye Norman (Schreier und Gruberová mit Erik Werba, Prey mit Wolfgang Sawallisch, Price mit David Garvey, Norman mit Geoffrey Parsons). Prey hat zusammen mit Sawallisch 1972 für Philips allerhand Strauss-Lieder eingespielt – zwei Jahre zuvor hören wir ihn in Salzburg in unmittelbarer Kommunikation mit dem Publikum, ganz ohne jene Manieren, die sich im Studio immer wieder eingeschlichen haben. 'Die Frauen sind oft fromm und still' gehört zu den absoluten Highlights dieser Edition, 'Bruder Liederlich' ist unendlich viel freier als in der Studioproduktion, und die Exuberanz von 'Wie sollten wir geheim sie halten' ist schlicht hinreißend. Die Orfeo-CD dieses Liederabends werde ich mir auf jeden Fall separat noch zulegen.

Leontyne Price ist bis heute als Liedsängerin durchaus in der Klangdokumentation noch erweiterungsfähig. Die drei hier vorgelegten Lieder erweisen sie als mehr als ernstzunehmende Konkurrenz etwa für Janet Baker, deren Artikulation nicht selten deutlich problematischer ist als jene Prices. Eine Interpretation von 'Seitdem dein Aug‘ in meines schaute' wie von ihr wird man heute kaum mehr je live erleben können. In unmittelbarem Vergleich zu Schwarzkopf ist ihr 'Schlechtes Wetter' deutlich schwächer (auch von der musikalischen Vielfarbigkeit her), dafür aber musikalisch weniger effektgeladen, was man durchaus auch als Vorteil ansehen kann. In 'Heimkehr' können wir Price mit Gedda vergleichen – wo Gedda insgesamt nicht nur deutlich mehr Farben bieten kann, sondern vor allem den melancholischen, verhangenen Gestus der Musik auch vokal deutlich glücklicher wiedergeben kann.

Strauss’sche und Schreier’sche Klangästhetik haben öfters nicht ganz zusammen gepasst – man denke an die problematische 'Daphne' unter Haitink, wo melodischer Überschwang und ‚keusche’ Tongebung nicht ganz in Einklang zu bringen sind. Für VEB Schallplatten hat Schreier eine durchaus überzeugende Strauss-Liederplatte vorgelegt, mit einer der besten je eingespielten Interpretationen des 'Krämerspiegels'. Auf die frühen Lieder hatte er dort verzichtet, und im vorliegenden Recital erweist sich auch, warum: 'Die Georgine' erfordert eine ganz bestimmte Singstimme, die man nicht forcieren kann, die einfach da sein muss, sonst wirkt das Lied aufgesetzt; und dies ist hier leider der Fall. Besser gelingt 'Die Zeitlose', auch wenn Schreiers Stimme hier im Forte angegriffen wirkt. Aber was für Töne des Leisen und Leisesten (und wer waren die bösen Huster hier?). Auch 'All‘ mein Gedanken, mein Herz und mein Sinn' zeigt Schreier nicht bei allerbester Stimme. Nicht alle Vokale geraten auf den Punkt, ab dem Mezzoforte wird die Stimme spröde und unstet, doch auch hier kann er immer wieder auf seine Pianokunst rekurrieren.

Edita Gruberová, in Österreich und München heißgeliebt, anderswo wegen ihres etwas quäkenden Timbres auch ‚Quietscheente’ genannt und wegen ihrer verquollenen Artikulation abgelehnt (diese Wirkung ergibt sich nicht selten, hört man die Sängerin der szenischen Präsenz beraubt, d.h. aus der Konserve), bietet drei der herrlich virtuosen Sopranlieder op. 68, die ihr Markenzeichen in Sachen Strauss-Liedgesang waren. Herrlich 'An die Nacht' (trotz der auch hier zu beobachtenden genannten Problematik) mit ihren Steigerungen. 'Säusle, liebe Myrte' verliert wegen der Konsonantenkumulationen etwas von seinem Effekt, auch gerät eine vokale Girlande nicht ganz sauber und die Architektur des Liedes wird durch zu viel Rubato beeinträchtigt (Strauss betonte immer, er habe die Rubati schon einkomponiert, mehr sei nicht erforderlich). 'Amor' ist das heikelste der Lieder op. 68, hier kann Gruberová zwar herrlich in ihren Koloraturen brillieren, doch bleiben Text und musikalischer Sinn des Werkes auf der Strecke; hier empfehle ich dringend Alternativeinspielungen.

In welch andere Gefilde geraten wir mit Jessye Norman – da geht es, bei aller Stimmschönheit und durchaus trotz gewisser Artikulationsprobleme, um den Sinn der Musik. 'Ich trage meine Minne' wird ein musikalisches Drama. 'Mit deinen blauen Augen' gerät zu einem lyrischen Gedicht von Schubert’scher oder Schumann’scher Tiefe. 'Cäcilie' schließlich, in der Klavierfassung offenbar eine CD-Premiere in der Norman’schen Diskografie, wird hier im besten Sinne (nahezu) ‚a tempo’ geboten und überzeugt deutlich stärker als die Ludwig’sche im Vergleich allzu zaghafte Interpretation.

Mathis, Lipovšek, Zednik, Von Stade, Araiza

Edith Mathis ist schon viel zu lange von der musikalischen Bühne und aus dem musikalischen Bewusstsein verschwunden. Die Sängerin, die man als die bessere Originalversion von Juliane Banse bezeichnen könnte, hat viel zu wenig Liedplatten gemacht (immerhin gibt es von Denon noch eine halbe Strauss-Lied-CD); die vier 1983 zusammen mit Heinz Medjimorec dargebotenen Lieder 'Ach Lieb, ich muss nun scheiden', 'Schön sind, doch kalt die Himmelssterne', 'Die Verschwiegenen' und 'Schlagende Herzen' sind, auch weil CD-Premieren, Höhepunkte der Edition, obschon ihre vokale Frische der 1960er-Jahre naturgemäß verflogen ist, und allen Plattenfirmen sei angeraten, diese bedeutende Sängerin angemessener zu würdigen.

1985 wurden Liederabende von Marjana Lipovšek, Heinz Zednik und Frederica Von Stade mitgeschnitten, von Zednik der 'Krämerspiegel', den er 1991 mit dem auch hier zu hörenden Konrad Leitner auch im Studio einspielte. Zedniks Stimme war zu diesem Zeitpunkt schon stark angegriffen, und auch wenn die hier ausgewählten vier Lieder den Sänger im bestmöglichen Licht zeigen, so muss doch gesagt werden, dass andere Interpreten den Zyklus (und als solcher muss er dargeboten werden) doch sowohl vokal als auch darstellerisch überzeugender vorgelegt haben.

Lipovšek hingegen, mit dem zuverlässigen Erik Werba am Klavier, bietet Liedgesang vom Feinsten. In 'Mein Herz ist stumm' kann sie ihre warme Tiefe wie auch ihr angenehmes Piano zu bester Wirkung bringen; herrlich auch etwa die hohle Klangfarbe auf ‚erstarrt’. Leider ist ihr hohes Register mit dem tiefen Register nicht perfekt verblendet. Trotz geringfügiger Unsicherheiten beim Registerwechsel gelingt ihr 'Ruhe, meine Seele' deutlich besser; gelegentlich evozieren ihre Klangfarben gar jene Normans, doch bei deutlicherer Artikulation (einzig wirkt auch hier die Höhe deutlich verengt bzw. etwas gestählt). Zu bester Geltung kann sie ihre Fähigkeiten schließlich in 'Befreit' bringen – außer dem letzten Quäntchen Entäußerung fehlt der Interpretation nichts.

Zwei Lieder ohne Opuszahl bietet Frederica Von Stade mit dem Pianisten Martin Katz, eine Sängerin, die die Vielfalt einer guten Opernsängerin mit den Qualitäten einer perfekten Liedersängerin in sich vereinigt. Mit 'Die erwachte Rose' und 'Begegnung' verweist sie andere Interpretinnen in dieser Edition und auf dem Feld des Liedgesangs mit Leichtigkeit auf die hinteren Plätze.

Die drei Lieder von Francisco Araizas Liederabend zeigen den Sänger 1987 (mit dem Pianisten Irwin Gage) bereits im Herbst seiner Karriere. Die Stimme hat nur mehr im Piano ihren silbernen Schimmer bewahrt, die Steigerungen müssen vorsichtig angegangen werden, und so wird 'Traum durch die Dämmerung' zu einer absoluten Sternstunde der musikalischen Pastellmalerei. In 'Zueignung' sind die Gefährdungen für Araizas Stimme schon zu erahnen, doch kluge Gestaltung und vorsichtige Steigerungsbildung kompensieren alles, das möglicherweise Anlass zur Kritik bieten könnte (selbst das ‚heilig’ ist noch nicht so peinvoll wie in der Live-Aufführung der Orchesterfassung aus Garmisch 1994). 'Ständchen' wiederum ist eine herrliche Mezzopianostudie – nicht ganz so brillant wie Fritz Wunderlichs Version der Orchesterfassung, doch ganz ohne Frage mehr als nur beachtlich.

Hampson, Damrau, Volle

Wir kommen zur noch aktiven Generation in Sachen Strauss-Gesang. Mehr als nur manieriert, nämlich auch schon in Momenten überraschend abgesungen klingt Thomas Hampson 1995 mit Wolfram Rieger; viele Vokale verrutschen, und wo bei Schwarzkopf die Manieriertheit Kunstcharakter hatte, scheinen bei Hampson technische Defizite durch, die bei einem so renommierten Sänger vor nunmehr schon fast zwanzig Jahren geradezu entsetzen müssen. 'Freundliche Vision' gerät so zu einer Karikatur ihrer selbst, 'Heimliche Aufforderung' zu einem Versuch einer Interpretation; auch bei dem selten zu hörenden, weil so durchaus schwierigen 'Himmelsboten' muss man (hier aber nur geringe) Abstriche machen. In 'Ach weh mir unglückhafter Mann' fehlt ihm jedweder Humor, mit dem Walter Berry das Lied zu einer so unwiderstehlichen Miniatur gemacht hat.

Diana Damrau stellt sich mit 'Ich wollt‘ ein Sträußlein binden' in direkte Konkurrenz zu Gruberová. Was unmittelbar auffällt, ist die deutlich bessere Artikulation des Gedichttexes. Andererseits wirken manche Koloraturen merkwürdig eckig, die Spitzentöne sind gelegentlich etwas spitz. Vielleicht kam die Aufführung etwas früh – möglicherweise wäre sie ein Jahr später sattelfester gewesen. Auch 'Kornblumen' gerät musikalisch etwas kühl und einen Hauch ‚sauer' – wer Arleen Augér gehört hat, weiß, wie die Lieder op. 22 auch klingen können. Da gefällt mir 'Wasserrose', ebenfalls aus op. 22, deutlich besser – hier gelingt Damrau die Verbindung von Intimität und Emotionalität (hier kann man auch ihre ehemalige Lehrerin Edith Mathis in gewissen Momenten wiedererkennen).

Von einem Niedergang des Straussgesangs muss man offenbar bei Michael Volle sprechen. Eine derart unstete Stimme ist entweder für den Liedgesang nicht geeignet oder der Sänger war 2010 indisponiert. Die beiden späten Lieder 'Und dann nicht mehr' und 'Im Sonnenschein', beides durchaus intrikate Gesänge, sowie das schlichte frühe Lied 'Breit über mein Haupt' geraten etwa im Vergleich zu Fischer-Dieskau und Andreas Schmidt, viel zu ‚verwobblet’, aber ohne die Farben, die Theo Adam, berüchtigt für seinen ‚wobble’, hätte einbringen können. Ein peinvolles Ende einer insgesamt durchaus interessanten, aber von der Auswahl her viel zu beliebigen Produktion. Etwas zu apologetisch und zu umfangreich ist das Booklet geraten, vollständige Liedtexte auf Deutsch sind eine zumeist fast unnötige Beigabe.

Interpretation:
Klangqualität:
Repertoirewert: 
Booklet:





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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:



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    Strauss, Richard: Salzburger Liederbande 1956-2010

Label:
Anzahl Medien:
Veröffentlichung:
ORFEO
2
05.09.2014
Medium:
EAN:

CD
4011790894225


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ORFEO

Erschienen die ersten Aufnahmen des 1979 in München gegründeten Labels noch in Lizenz bei RCA und EMI, produziert und vertreibt ORFEO seit 1982 unter eigenem Namen. Durch konsequente Repertoire- und Künstlerpolitik konnte sich das Label seit seinem aufsehenerregenden Auftritt am Anfang der Digital-Ära dauerhafte Präsenz auf dem Markt verschaffen. Nicht nur bekannte Werke, sondern auch weniger gängige Musikliteratur und interessante Raritäten - davon viele in Ersteinspielungen - wurden dem Publikum in herausragenden Interpretationen zugänglich gemacht. Dabei ist es unser Bestreben, auch mit Überraschungen Treue zu klassischer Qualität zu beweisen.
Der Musik der Moderne wird mit den gleichen Qualitätsstandards Beachtung geschenkt - in exemplarischen Neuaufnahmen wie in Mitschnitten bedeutender Uraufführungen. Wichtige Akzente setzen dabei die Serien Edition zeitgenössisches Lied, die bis in die unmittelbare Gegenwart vorstößt, und Musica Rediviva mit Werken verbotener oder zu Unrecht vergessener Komponisten.
Zu den Künstlern zählen die besten Sängerinnen und Sänger, Instrumentalisten, Orchester und Dirigenten der letzten drei Jahrzehnte. Die Förderung aufstrebender Künstler der jüngeren Generation war und ist ORFEO stets ein Anliegen. Viele, die heute zu den Großen der Musikszene zählen, errangen bei uns ihre ersten Schallplattenerfolge.
Mit der Serie ORFEO D'OR wird auf die große interpretatorische Vergangenheit zurückgegriffen; legendäre Aufführungen u.a. aus Bayreuth, München, Wien und Salzburg werden dokumentiert. Hierbei wurde von Anfang an besonderer Wert auf sorgfältige Edition gelegt; durch - das dürfte auf dem Markt für historische Aufnahmen heute sehr selten sein - offizielle Zusammenarbeit mit den Künstlern, Erben und Institutionen hat ORFEO D'OR jeweils exklusiven Zugriff auf die besten erhaltenen Originalquellen.
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