
Borodin, Alexander - Borodin Edition
Borodin-Sammlung
Label/Verlag: Brilliant classics
Detailinformationen zum besprochenen Titel
In seine Komponisten-Reihe hat Brilliant Classics nun eine Borodin-Edition aufgenommen. Auf zehn CDs wird die Breite seines Schaffens gut abgedeckt. Die lizensierten Einspielungen sind untadelig, wenn auch nicht überragend.
Das CD-Label Brilliant Classics stellt dem Hörer mit der ‚Borodin Edition‘ eine gute Auswahl von Werken des russischen Komponisten Alexander Borodin zur Verfügung. Die Sammlung ist eine Anschaffung wert, bietet sie doch die Möglichkeit, sich zu einem günstigen Anschaffungspreis mit der Vielfalt des kompositorischen Schaffens von Alexander Borodin zu befassen.
Alexander Borodin hat es schwer gehabt. Er hatte eine anfällige Konstitution und hatte neben seiner Berufung als Komponist auch noch als Mediziner und Chemiker seine Brötchen zu verdienen. Er hat der Musikwelt trotzdem ein großes Œuvre hinterlassen, das neben dem seiner berühmten Zeitgenossen Modest Mussorgsky und Nikolaj Rimsky-Korsakow leider oft in Vergessenheit gerät. Dieser Tatsache schafft die Borodin-Edition des Labels Brilliant Classics Abhilfe: Auf zehn CDs sind Borodin-Einspielungen namhafter, zumeist russischer Orchester und Solisten zu hören.
Zehn CDs – das hört sich erst einmal nach Massenware an und macht skeptisch: Quantität steht der Qualität nicht selten im Weg. Doch keine Sorge, die Borodin Edition bietet beides. Allein die Auswahl der Werke bestätigt dies: Sie deckt die Bandbreite musikalischer Gattungen, die Borodin mit Beiträgen bedient hat, gut ab. Neben drei Symphonien sind auch kammermusikalische Formen wie Streichquartett und Klaviertrio vorhanden sowie Musik für Klavier solo, Lieder und die Oper 'Fürst Igor', eines der Hauptwerke des Komponisten. Die Einspielungen stammen aus den Jahren 1987-2008.
Auch die Auswahl der Interpreten spricht für die Qualität der Aufnahmen. Das Orchester des Bolschoi Theaters widmet sich auf den ersten zwei CDs unter dem 2002 verstorbenen Dirigenten Mark Ermler den drei Symphonien Borodins. Das Orchester verbindet in seiner Interpretation wuchtiges, pathetisch anmutendes Blech mit schwärmerisch-seufzenden Streicherpassagen und überzeugt durch rhythmische Genauigkeit in komplexen rhythmischen Teilen der Symphonien.
Die kammermusikalischen Werke Borodins werden vom Moskauer Streichquartett präsentiert. Durch seine Interpretation erfährt der Hörer, dass Borodins Streichquartette in ihren musikalischen Spannungsbögen den ‚großen‘ romantischen Gattungsbeiträgen in nichts nachstehen.
Besonders hervorgehoben werden sollte noch die Einspielung der Oper 'Fürst Igor'. Obwohl Borodin die Oper durch seinen frühen Tod 1887 nicht selbst vollenden konnte, sondern sein Freund Nikolaj Rimsky-Korsakow sich dem Werk annahm, ist sie einem größeren Publikum bekannt. Die in die Borodin-Edition aufgenommene Einspielung bietet den Nationalchor und das Festivalorchester Sofia unter der Leitung Emil Tchakarov zu hören. Es ist schade, dass das Libretto der Oper nicht übersetzt im Booklet zu finden ist, denn die beteiligten Sänger zeichnen sich eine klare Textdeklamation aus: Man kann den gesungenen Text sehr gut vernehmen (wenn auch nicht verstehen), während das Orchester eher im Hintergrund gehalten wird.
Die Borodin-Sammlung biete eine gute Möglichkeit, einen ersten Kontakt mit der interessanten Musik von Alexander Borodin herzustellen. Alexander Borodin ein Exponent des ‚Mächtigen Häufleins‘, dem auch Modest Mussorgsky angehörte. Auch durch seine gute Beziehung zu Franz Liszt, der ihn zeitlebens förderte, war Borodin der Musikwelt des 19. Jahrhunderts nicht unbekannt. Die CD Edition lädt dazu ein, sich mit der Breite seines Schaffens zu beschäftigen. Es lohnt sich auf jeden Fall!
Interpretation: Klangqualität: Repertoirewert: Booklet: |
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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:
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Borodin, Alexander: Borodin Edition |
|||
Label: Anzahl Medien: Veröffentlichung: |
Brilliant classics 10 26.10.2012 |
Medium:
EAN: |
CD
5028421944104 |
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