> > > Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker spielen: Werke von Klengel, Francaix, Debussy u.a.
Samstag, 9. Dezember 2023

Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker spielen - Werke von Klengel, Francaix, Debussy u.a.

Zwölf Freunde sollt ihr sein


Label/Verlag: EuroArts
Detailinformationen zum besprochenen Titel


EuroArts porträtiert die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker - mit Jubiläumskonzert und Dokumentation, wobei letztere durchaus umfangreicher hätte ausfallen dürfen.

Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker sind weithin bekannt. In den vierzig Jahren ihres Bestehens haben sie sich als eine der vielen Gruppierungen aus dem Stamm der Berliner Philharmoniker einen Namen gemacht. Ihr Erfolg ist das Konzept ‚Cello pur‘. Seit dem 25. März 1972 gibt es die Formation nun schon. Obwohl sie sich durch Ausscheiden alter und Hinzukommen neuer Kollegen ständig verändert, ist eines immer gleich geblieben: das gemeinsame Musizieren auf höchstem Niveau. Das zeigen auch die beiden DVDs zum Jubiläum, die von EuroArts herausgegeben werden. Wer das Jubiläumskonzert des Ensembles am 9. Mai 2012 verpasst hat, hat auf der ersten DVD Gelegenheit, das Konzert nachzuholen. Denn es ist etwas anderes, die 12 Cellisten zu sehen als sie nur zu hören. Allein schon der Anblick des Ensembles ist attraktiv: Wie die Ritter der Tafelrunde sitzen sie im Halbkreis, ihre Instrumente zwischen den Knien.

Doch halt: Es sind nicht nur Ritter, auch zwei Damen haben seit Neuestem Einzug in das Ensemble gehalten, eine Französin (Solène Kermarrec) und eine Britin (Rachel Helleur). Und wenn man einmal genau nachzählt, sind die 12 Cellisten dadurch inzwischen dreizehn geworden. Doch das tut ihrer Popularität natürlich keinen Abbruch. In den fast zwei Stunden Konzert bringt das Ensemble sowohl Crossover-Evergreens und Herzstücke seines Repertoires wie 'Yesterday' von den Beatles und den Jazz-Standard 'Round midnight' in Kombination mit Trompeter Till Brönner zu Gehör als auch neue Arrangements. So hat es die Mezzosopranistin Annette Dasch, eine gebürtige Berlinerin, dazu eingeladen, unter anderem der legendären Edith Piaf durch 'La vie en rose' eine Stimme zu verleihen. Auch Filmmusik darf an diesem Konzertabend nicht fehlen. Neben dem zärtlichen Hymnus 'Une femme est une femme' aus dem gleichnamigen Film von Jean-Luc Godard erklingen auch tragische Töne des Soundtracks zu ‚Spiel mir das Lied vom Tod‘ von Sergio Leone.

Doch was ist das Besondere an der Einspielung von Klassikern durch die 12 Cellisten? Es ist wohl das Motto ‚einer für alle, alle für einen‘. Gleichberechtigt und einträchtig sitzt das Ensemble in seiner Formation. Hierarchien scheint es nicht zu geben, jeder und jede Einzelne hat Solopassagen, die es zu bewältigen gilt. Kommunikation erfolgt, das zeigt diese DVD besonders deutlich, über intensiven Blickkontakt, gemeinsames Schmunzeln und gemeinsames Sich-in-der-Musik-Wiegen. Solistische Passagen werden gefühlvoll vom Rest des Ensembles begleitet, auf jede Nuance des Spiels wird flexibel eingegangen. Es herrscht Harmonie an diesem Konzertabend.

Neben diesem Mitschnitt bietet die DVD noch eine Dokumentation zum Werdegang und zur Arbeit der 12 Cellisten an. Produzent der 56-Minuten-Doku ist Enrique Sánchez Lansch, der auch den Dokumentarfilm ‚Ouvertüre 1912 – Die Deutsche Oper Berlin‘ zum 100jährigen Jubiläum des Opernhauses drehte, und damit viel Beachtung fand. Wer sich von der Dokumentation über die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker harte Fakten zum Ensemble und seiner Entstehungsgeschichte erhofft, wird enttäuscht. Das Booklet zur DVD ist weitaus informativer, was historische Hintergründe und Personalien anbelangt. Der Film stellt vor allem die neuesten Reisen und Arbeiten (unter anderem die Uraufführung eines Werkes von Sofia Gubaidulina) in den Mittelpunkt. Der eingeflochtene Bericht über die Reise des Ensembles nach China erinnert ein wenig an den Film ‚Trip to Asia‘, in dem eine Asien-Reise der Berliner Philharmoniker mit der Kamera begleitet wird. Historisch wird es lediglich, als man anlässlich des 70. Geburtstages von Götz Teutsch, einem langjährigeen Ensemblemitglied, das Zusammentreffen alter und neuer Mitglieder filmt. Doch auch dieses ‚Familientreffen‘ lässt viele Fragen offen. Wie ist es, einer der zwölf zu sein? Wie viel Stress und zusätzliche Arbeit bedeutet der ‚Ritterschlag‘? Wie geht man mit der Situation um, plötzlich zu dreizehnt zu sein? – Der Film hätte einigen dieser Fragen noch tiefer auf den Grund können. Dann wäre ein interessantes Porträt entstanden. Das Ensemble ist es wert, ein solch etwas tiefer schürfendes Porträt zu erhalten.

Interpretation:
Klangqualität:
Repertoirewert: 
Booklet:
Features:
Regie:







Dieser Beitrag hat Ihnen gefallen? Empfehlen Sie ihn weiter!

Ihre Meinung? Kommentieren Sie diesen Artikel

Jetzt einloggen, um zu kommentieren.
Sind Sie bei klassik.com noch nicht als Nutzer angemeldet, können Sie sich hier registrieren.



Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:



Cover vergrößern

    Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker spielen: Werke von Klengel, Francaix, Debussy u.a.

Label:
Anzahl Medien:
Veröffentlichung:
EuroArts
2
23.07.2012
Medium:
EAN:

DVD
880242593184


Cover vergössern

EuroArts

EuroArts Music International ist im Bereich audio-visueller Klassikproduktionen eine der weltweit führenden Produktions- und Distributionsfirmen. Das 1979 gegründete Unternehmen produziert jährlich 10-15 hochwertige Klassik-Programme – darunter Konzertaufzeichnungen in aller Welt sowie aufwändige Dokumentationen.

Renommierte, preisgekrönte Programme und Events haben EuroArts Music zu einem exzellenten internationalen Ruf verholfen. Eine intensive und langjährige Partnerschaft verbindet EuroArts Music mit führenden Klangkörpern wie den Berliner Philharmonikern, dem Mariinsky Theater Orchester, dem Lucerne Festival Orchestra, der Staatskapelle Berlin, dem Gewandhausorchester Leipzig und vielen anderen.

Die alljährlichen Aufzeichnungen des EUROPAKONZERTs, des Waldbühnen- und Silvester-Konzerts der Berliner Philharmoniker sind erfolgreiche und weltweit etablierte Musikprojekte von EuroArts Music. Im August 2005 produzierte und übertrug EuroArts Music live das weltweit beachtete Ramallah-Konzert des West-Eastern Divan Orchestra unter Daniel Barenboim. Im Januar 2006 produzierte EuroArts Music die erste Klassik-Live-Übertragung von Peking nach Europa (u.a. mit Lang Lang). Die weltweit einmaligen Musik-TV-Formate 24hoursBach und 24hoursMozart wurden zu zwei international erfolgreichen Musikevents dieses Unternehmens.

In 2012 wurde ein kompletter Prokofiev-Zyklus mit sämtlichen Sinfonien und Klavierkonzerten aufgezeichnet.

Seit vielen Jahren verbindet EuroArts Music eine enge Zusammenarbeit mit herausragenden Künstlern wie Daniel Barenboim, Sir Simon Rattle, Valery Gergiev, Claudio Abbado, Martha Argerich, Yuja Wang und András Schiff sowie renommierten Regisseuren Bruno Monsaingeon, Frank Scheffer und Peter Rosen. Das Ergebnis sind Gesamtaufnahmen wie „The Beethoven Symphonies“ (Abbado/Berliner Philharmoniker) und preisgekrönte Dokumentationen wie Claudio Abbado – Hearing the Silence“ oder „Multiple Identities – Encounters with Daniel Barenboim“. 2006 wurde die EuroArts Music Produktion „Knowledge is the Beginning“ mit dem International Emmy Award (Arts Programming) ausgezeichnet. Der Dokumentarfilm wurde 2007 mit weiteren Preisen geehrt, darunter der FIPA D'OR Grand Prize 2007 (Kategorie „Performing Arts”) sowie als „Best Arts Documentary„ bei dem renommierten 2007 Banff World Television Festival.

Innovation und Qualität bildeten von Anfang an die Grundpfeiler der Firma. Zahlreiche internationale Auszeichnungen bestätigen dies, darunter:

Oscar® für die Koproduktion von „Journey of Hope”

Grammy Award für „Kurt Weill’s: Rise and Fall of the City of Mahagonny”

Emmy Award und ECHO Klassik für „Knowledge is the Beginning”

2 weitere ECHOs für „A Surprise in Texas” (ECHO Klassik) und

„Django Reinhardt- Three-fingered Lighnting” (ECHO Jazz)

Peabody Award für „Blue Note – A Story of Modern Jazz”

National Education Award (USA) für „Sir Peter Ustinov: Celebrating Haydn”

 

Sowie folgende Nominierungen:

 

Emmy Award für „Robbie Robertson”

Rocky und Grammy Award für „Blue Note – A Story of Modern Jazz”

 

Der Katalog von EuroArts Music umfasst rund 1.800 Musikprogramme, darunter gehören neben EuroArts Eigenproduktionen auch Programme von zahlreichen unabhängigen Produktionsfirmen.
Das in Berlin ansässige Unternehmen vertreibt seine Programme weltweit selbst. EuroArts Music gehört auch im Vertrieb von audio-visuellen Musikproduktionen (TV und DVD/Blu-ray) zu den weltweit führenden Distributoren.

Viele eigene Produktionen werden weltweit auf dem eigenen Label EuroArts als DVD und Blu-ray, sowie als digitales Produkt vermarktet.

Seit 2016 werden die physischen Produkte durch Warner Music vertrieben.


Mehr Info...


Cover vergössern
Jetzt kaufen bei...
Titel bei JPC kaufen


Weitere Besprechungen zum Label/Verlag EuroArts:

  • Zur Kritik... In Gala-Form: Einen stimmungsvollen Sommerabend aus dem Wolkenturm bringt diese DVD nach Hause. Weiter...
    (Thomas Gehrig, )
  • Zur Kritik... Komponisten-Feuerwerk: Das Silvesterkonzert 2017 ist nicht nur gute Werbung für die Berliner Philharmoniker, sondern auch ein schönes Zeugnis von der langen und fruchtbaren Zusammenarbeit mit ihrem Chefdirigenten Sir Simon Rattle. Weiter...
    (Daniel Eberhard, )
  • Zur Kritik... Mutti und Sohn: Diese 'Lucrezia Borgia' aus San Francisco lebt von der Überzeichnung. Das gilt leider auch für die musikalische Seite, die zum Teil sehr ansprechende Leistungen präsentiert, aber nicht rundum zufrieden stellen kann. Weiter...
    (Dr. Jürgen Schaarwächter, )
blättern

Alle Kritiken von EuroArts...

Weitere CD-Besprechungen von Katharina Fleischer:

  • Zur Kritik... Barenboim als Beethoven-Interpret: Eine DVD-Reihe zeigt Daniel Barenboims Interpretation der Klaviersonaten Ludwig van Beethovens aus den Jahren 1983/84. Weiter...
    (Katharina Fleischer, )
  • Zur Kritik... Vergleichsmomente: Eine DVD-Reihe widmet sich Daniel Barenboims Interpretationen der Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven aus den Jahren 1983/84. Das lädt zum Vergleich mit seinen jüngeren Beethoven-Deutungen ein. Weiter...
    (Katharina Fleischer, )
  • Zur Kritik... Gratwanderung: Sängerisch wertvoll: Die Aufnahme von Mendelssohns 'Paulus' unter Helmuth Rilling überzeugt durch akkurate Textdeklamation. Leider zieht der orchestrale Unterbau nicht ganz so gut mit. Weiter...
    (Katharina Fleischer, )
blättern

Alle Kritiken von Katharina Fleischer...

Weitere Kritiken interessanter Labels:

  • Zur Kritik... Auf der Suche: Auch wenn seinem Liedgesang noch ein paar Schliffe gut anstünden, so ist dieser 'Schwanengesang' doch ein wohltuend schnörkelloses und ehrliches Album eines Künstlers, der mit Neugier und Mut auf der Suche ist. Weiter...
    (Benjamin Künzel, )
  • Zur Kritik... Inspirierender Choral: Ein programmatisch interessanter, dazu interpretatorisch rundum gelungener Blick auf eine Spezialität geistlichen Repertoires um 1700. Christoph Hesse und L’arpa festante agieren erfrischend, qualitätvoll und kurzweilig. Weiter...
    (Dr. Matthias Lange, )
  • Zur Kritik... Wenig wirklich Neues: Spannende Begegnung mit Anton Weberns Schubert-Lied-Instrumentationen. Weiter...
    (Dr. Jürgen Schaarwächter, )
blättern

Alle CD-Kritiken...

Magazine zum Downloaden

Class aktuell (3/2023) herunterladen (4700 KByte) NOTE 1 - Mitteilungen (4/2023) herunterladen (4868 KByte)

Anzeige

Jetzt im klassik.com Radio

Ignaz Joseph Pleyel: String Quartet Ben 341 in C minor - Moderato

CD kaufen


Empfehlungen der Redaktion

Die Empfehlungen der klassik.com Redaktion...

Diese Einspielungen sollten in keiner Plattensammlung fehlen

weiter...


Portrait

Roger Morelló über seine neue CD, die dem katalanischen Cellisten Pau Casals gewidmet ist.

"Casals kämpfte für den Frieden."
Roger Morelló über seine neue CD, die dem katalanischen Cellisten Pau Casals gewidmet ist.

weiter...
Alle Interviews...


Hinweis:

Mit Namen oder Initialen gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers, nicht aber unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Die Bewertung der klassik.com-Autoren:

Überragend
Sehr gut
Gut
Durchschnittlich
Unterdurchschnittlich