
The Golden Age of Light Music - Continental Flavour
Das Klischee lebt
Label/Verlag: Guild
Detailinformationen zum besprochenen Titel
Von Paris über die Straßen Italiens zu den Waschfrauen Portugals. Ein nostalgischer musikalischer Reisebegleiter, mit Esprit gespielt und tontechnisch sauber aufbereitet.
Angeblich will, laut einer Umfrage, jeder zweite Deutsche in diesem Sommer verreisen. Falls Spanien, Portugal oder Frankreich noch immer angesagt sein sollten, sei zur musikalischen Reisebegleitung die neue Scheibe aus der Reihe ‚The Golden Age of Light Music’ sommerwärmstens empfohlen. David Ades ist in seinen und Alan Buntings Keller gegangen und hat schon wieder markige historische Tondokumente musikalisch leichtfüßiger Art heraufgeholt. Es ist kaum zu fassen, dass es sich immer noch lohnt, diese Ausbeute auf den Silberling zu pressen. Aber die Nachfrage und die Sehnsucht nach Nostalgie, die vielleicht tatsächlich eine Art menschliches Grundbedürfnis zur Lebensbewältigung ist, scheint noch immer groß zu sein. Mit einem dezidiert britischen Blick richtet Ades das Augenmerk auf Kontinentaleuropa, das – zumindest suggeriert dies diese Scheibe – offenbar nur aus Frankreich und Spanien und Portugal besteht, zumindest für die Komponisten.
Die sind durchaus prominent: Jerome Kern, Nino Rota, Victor Herbert oder Robert Farnon sind nur einige der vielen Tonschöpfer, die sich in den 30er bis 50er Jahren die musikalischen Klischees dieser Länder schönkomponierten. Aber wer möchte gegen ihre hinreißenden Nummern aufbegehren? Es ist Schwerstarbeit so zu komponieren, dass es wie von leichter Hand gemacht klingt. Die Genannten verstanden sich darauf. Und die seinerzeit gerühmten Orchesterchefs mit ihren brillanten Musikern verstanden sich darauf, diese Musik mit atemberaubend exzellenter Leichtigkeit darzubieten. Davon zeugen die hier versammelten Aufnahmen. Ron Goodwin, Frank Cordell, Peter Yorke, Dolf van der Linden, Robert Farnon, Charles Williams, George Melachrino und viele andere sind den fleißigen ‚Light Music’-Hörern bereits bestens bekannt. Sie und ihre Orchester stehen für eine Art des Musikmachens, wie es heute eigentlich nicht mehr zu finden ist, ein Musikmachen um der Sache willen, um der handwerklich perfekten, technisch meisterlich gespielten Musik willen. Alan Bunting, ein Meister tontechnischer Restaurierungskunst, entfernt die Patina von diesen alten Aufnahmen. Der Charme der alten restriktiven Tonqualität aber bleibt. Das macht diese Publikationen von ‚Guild’ so wertvoll. Wieder einmal eine editorische Glanzleistung.
Interpretation: Klangqualität: Repertoirewert: Booklet: |
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Detail-Informationen zum vorliegenden Titel:
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The Golden Age of Light Music: Continental Flavour |
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Label: Anzahl Medien: Veröffentlichung: |
Guild 1 23.08.2007 |
Medium:
EAN: |
CD
795754513226 |
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Guild Guild entstand in den frühen Achtzigerjahren auf Initiative des berühmten englischen Chorleiters Barry Rose, der den St Paul's Cathedral Choir in London leitete. Der Name hat nichts mit der nahe gelegenen Londoner Guild Hall zu tun, sondern kommt von Barry Roses erstem Chor, dem Guildford Cathedral Choir. Das frühere Logo (ein grosses G) entstand indem Barry Rose kurzerhand eine Teetasse umstülpte und mit einem Bleistift ihrem Rand bis zum Henkel entlang fuhr. Seit 2002 hat die Firma als Guild GmbH ihren Sitz in der Schweiz, in Ramsen bei Stein am Rhein. Mehr Info... |
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