Aus dem Pressetext:
Raphaela Gromes, Julian Riem
Violoncellosonaten
Richard Strauss (1864-1949)
Sonate für Violoncello und Klavier, F-Dur, op. 6
Romanze F-Dur, AV 75
Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847)
Sonate für Klavier und Violoncello, D-Dur, op. 58 (1843)
Zwei Jugendwerke Richard Strauss und ein Werk der Reifezeit Mendelssohns
Also meine Sonate hat außerordentlich gefallen, sie wurde kolossal applaudiert, von allen Seiten wurde mir gratuliert, und es herrschte nur eine Stimme über das Ganze, schrieb Richard Strauss am 19.12.1883 nach der Uraufführung stolz an seine Eltern. Diese einzige Cellosonate begann Strauss 1881 im Alter von 17 Jahren und vollendete sie zwei Jahre später. Er hatte bis dahin schon viel komponiert, war er doch wie auch Mendelssohn-Bartholdy ein ausgesprochenes Wunderkind. Tatsächlich hört man im Straussschen Frühwerk deutlichen Einfluss von Mendelssohn, so auch im Finale der Cellosonate: es erinnert an die Leichtigkeit des Sommernachtstraums oder die Verspieltheit im Klavierstück Rondo Capriccioso.
Wie in der Sonate so geht Strauss auch in der Romanze - ursprünglich für Cello und Orchester komponiert - frei und innovativ mit der Form um: Sonatenhauptsatz, Rondo und Lied verschmelzen zu einer freien, assoziativen Form von eigenwilligem, aber musikalisch-erzählerisch stringenten, spannendem Verlauf.
Im Gegensatz zu den beiden Jugendwerken Richard Strauss ist Mendelssohns Sonate für Cello und Klavier, Opus 58 ein Werk der Reifezeit des 32-jährigen. An der Cellosonate feilte er mehr als zwei Jahre lang, herausgekommen ist ein erstaunlich umfangreiches Stück, welches mit seinen vier ausgedehnten Sätzen deutlich den Rahmen früherer Kammermusikwerke sprengt.
Das Duo Gromes/Riem besteht seit 2012. Beide Musiker zeichnet ein leidenschaftlicher Zugang zur Musik und gegenseitiges intuitives Verstehen der musikalischen Absichten des Partners aus. Dadurch können sie in jedem Augenblick frei gestalten und die Musik neu entstehen lassen. Auch in den technisch wie musikalisch anspruchsvollsten Passagen herrscht ein Miteinander, Freude an Initiative, Platz für die Initiative des anderen, gemeinsames Durchleben der musikalischen Entwicklung- ein echtes Duo.
Raphaela Gromes, Violoncello
1991 in München geboren. Ihr erster großer Auftritt erfolgte als 14-jährige mit der Aufführung Friedrich Guldas Cellokonzert. Die Künstlerin studierte vier Jahre an der Mendelssohn Musikhochschule in Leipzig, seit 2010 studiert sie in München bei Prof. Wen-Sinn Yang. Seit 2012 ist sie Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes und wird von Yehudi Menuhin Live Music Now gefördert. Außerdem erhielt sie 2012 das Stipendium der Hans und Eugenia Jütting Stiftung Stendal.
Julian Riem, Klavier
1973 in München geboren, studierte in München, Paris und zuletzt in Basel, bei Rudolf Buchbinder.
Julian Riem gewann internationale Klavierwettbewerbe. Als Solist, Kammermusiker und Liedbegleiter konzertiert er regelmäßig in Europa, Japan und den USA. Er spielt im Velit Quartett und im Münchner Horntrio, dem ein Echo Klassik für die beste Kammermusikeinspielung 2012 verliehen wurde. Seit 1999 ist er Lehrbeauftragter der Musikhochschulen München und Augsburg.
FARAO classics, Juni 2014
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