Aus dem Pressetext:
Anton Bruckner: IV. Symphonie Es-Dur
KlangVerwaltung
Enoch zu Guttenberg, Leitung
Bruckners einstiger Lehrer und lebenslanger Freund Otto Kitzler erteilte dem Komponisten
bei einem Besuch aufgrund seiner chaotischen Haushaltsführung den Ratschlag
zu Heiraten. Entsetzt entgegnete der knapp 50jährige, er hätte keine Zeit, er müsse
sich um seine Vierte kümmern. Aufgrund des Debakels der Uraufführung seiner 3.
Symphonie feilte Anton Bruckner lange an der Folgesymphonie. Die erste Fassung
entstand 1874, die zweite Fassung mit einem völlig neu komponierten Scherzo 1878.
Bis es 1881 im Wiener Musikverein endlich zur Uraufführung kam, überarbeitete
Bruckner in den Jahren 1879/80 noch einmal das Finale. Das Ergebnis war triumphal.
„Vier bis fünfmal musste Bruckner nach jedem Satz erscheinen. Mit einem Worte:
Bruckner schlug glänzend durch, er gehört seit dem verflossenen Sonntag zu unseren
bedeutendsten Tonschöpfern und ist unser künstlerisches Gemeingut geworden.“
schrieb die Wiener Abendpost.
Wie zu erwarten, bringt Enoch zu Guttenberg einmal mehr eine interessante, ganz
unverwechselbare Fassung der gewaltigen Bruckner-Symphonie. „Ich kann nur das
dirigieren, was ich wirklich verstehe und was mich auch emotionalisiert“, sagt der Dirigent.
Bruckner begibt sich mit diesem Werk auf eine romantische Wanderung. Bilder von
Strahlen hinter nebelverhangenen Bergen, der Jagd, von der Natur und der Umwelt
des Menschen, und immer wieder der Kleinheit dieses Menschen vor der Natur und
damit vor Gott - Guttenberg gelingt es, seine Schilderungen in Bilder und Assoziationen
von hoher Plastizität und Leuchtkraft umzusetzen.
Mit hoher Konsequenz entwickelt und beschwört Bruckner aus nur einem einzigen
zentralen musikalischen Baustein, dem Motiv der Abwärtsquinte, vom ersten Moment
der Symphonie über alle Sätze hinweg diese Bilder. Guttenberg folgt ihm vom Sonnenaufgang
in die Nacht, vom gewaltigen Gipfel zum verzweifelt bittenden Choral, von
der Illusion einer fröhlichen Liebschaft zurück in die Trauer eines einsamen Menschen
- immer mit den Mitteln einer plastischen Phrasierung und in der Suche nach sprechenden
Klangfarben, die manchmal erstaunlich nahe an Gustav Mahlers Musik heranreichen,
aber auch die Johannespassion nicht erst im letzten Satz heraufbeschwören.
Im letzten Schlussaufbau der Symphonie kehrt Bruckner mit der Frage des sterblichen
Menschen nach der Wahrheit Gottes vielleicht aus der majestätischen Natur in den
majestätischen Raum eines Domes zurück - Enoch zu Guttenberg stellte diese Frage
am Ort des ersten Erklingens dieser Musik: die lange Wanderung auf der Suche nach
der Wahrheit Bruckners fand für ihn am 26. April 2007 ihre Antwort im magischen
Raum des Wiener Musikvereins.
Live-Aufnahme aus dem Großen Saal des Wiener Musikvereins am 25. und 26. April 2007
FARAO classics, November 2007
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Auszeichnungen:
In der Kategorie "Die Sinfonische Einspielung des Jahres" (Echo Klassik, 2008)
IRR Outstanding
Empfohlen von der Zeitschrift International Record Review, IRR (Sonstiger Preis, März 2009)
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