Boykott von Richard Wagners Werken beendet?
Offizielles Wagner-Konzert in Israel geplant
Tel Aviv, . Seit fast sieben Jahrzehnten wird die Musik Richard Wagners (1813-1883) von israelischen Orchestern boykottiert. Im Juni dieses Jahres will nun ein speziell zusammengestelltes Projektorchester mit rund einhundert israelischen Musikern unter der Leitung von Dirigent Ascher Fisch die Ouvertüren des "Tannhäuser" und der "Meistersinger von Nürnberg", den Liebestod aus "Tristan und Isolde", den Walkürenritt aus dem "Ring des Nibelungen" sowie Siegfrieds Trauermarsch aus der "Götterdämmerung" aufführen. Finanziert wird das Konzert ausschließlich mit Hilfe privater Spenden und ohne öffentliche Gelder. Damit sollen mögliche Proteste im Vorfeld gemindert werden. Die Idee zu diesem Konzert hatte die israelische Wagner-Gesellschaft. Begleitet werden soll das Konzert an der Universität in Tel Aviv mit Diskussionen und weiteren Veranstaltungen.
Wegen antisemitischer Positionen und seiner großen Beliebtheit während der Zeit des NS-Regimes ist Richard Wagner in Israel sehr umstritten. Bereits 1938 wurde durch das Palestine Orchestra, dem Vorgänger des Israel Philharmonic Orchestra, ein Boykott der Musik Wagners ausgesprochen, seither aber bereits mehrfach gebrochen. In regulären Konzerten wird seine Musik jedoch so gut wie nicht gespielt.
Zuletzt hatte es Daniel Barenboim im Jahr 2001 gewagt, bei einem Konzert mit der Berliner Staatskapelle in Israel als Zugabe ein Wagner-Stück zu spielen und hatte damit heftige Proteste ausgelöst. Das Oberste Gericht Israels entschied vor einigen Jahren, dass es in Israel nicht verboten sei, Wagners Werke zur Aufführung zu bringen.
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