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Dienstag, 5. Dezember 2023

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Anselm Kiefer, Solaris (für Stanislaw Lem), 2023, © museum in progress

Anselm Kiefer, Solaris (für Stanislaw Lem), 2023, © museum in progress

Neugestaltung durch Anselm Kiefer

Wiener Staatsoper: Neuer Eiserner Vorhang

Wien, . Die Wiener Staatsoper hat ihren neuen Eisernen Vorhang, das 176 Quadratmeter große Werk "Solaris" des deutschen Künstlers Anselm Kiefer, vorgestellt. Der 1945 in Donaueschingen geborene Künstler zeigt darauf den Ozean des Planeten Solaris aus dem gleichnamigen Science-Fiction-Roman (1961) des polnischen Schriftstellers Stanislaw Lem. Der dazugehörige Text zu Kiefers Eisernem Vorhang mit dem Titel „Die eiserne Zeit“ stammt von Christoph Ransmayr. Der Vorhang wird bis zum Ende der laufenden Saison die Bühne zieren.

Zur Liste jener Künstler, die den Eisernen Vorhang bisher gestaltet haben, kommt nun ein Künstler hinzu, "der in der Kunstwelt der vergangenen 50 Jahre besonders tiefe Spuren gegraben hat", so Staatsoperndirektor Bogdan Roscic über den 78-jährigen Anselm Kiefer, der auch die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt.

Jedes Jahr ziert das Werk eines neuen Künstlers den Vorhang, außerdem werden signierte Editionen verkauft. Für die Auswahl der Künstler zeichnet eine internationale Jury verantwortlich. Das 176 Quadratmeter große Bild der von museum in progress konzipierten und seit 1998 in Kooperation mit der Wiener Staatsoper und der Bundestheater-Holding realisierten Ausstellungsreihe "Eiserner Vorhang" wird bis Ende der Spielzeit zu sehen sein.

Anselm Kiefer, geboren am 8. März 1945 in Donaueschingen, ist ein deutscher Künstler, der international für seine eindringlichen Werke bekannt ist. Seine künstlerische Laufbahn begann in den 1960er Jahren, als er in Freiburg und später in Karlsruhe Kunst und Literatur studierte. Beeinflusst von der deutschen Geschichte und dem Trauma des Zweiten Weltkriegs, reflektiert Kiefers Arbeit oft die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und der nationalen Identität. In den 1970er Jahren erlangte er mit seinen expressionistischen Gemälden und Installationen internationale Anerkennung. Kiefer verwendet eine Vielzahl von Materialien, darunter Blei, Stroh, und Asche, um monumentale und oft apokalyptische Landschaften zu schaffen. Seine Werke zeichnen sich durch ihre physische Präsenz, komplexe Symbolik und tiefe intellektuelle Schichten aus. Kiefer hat in renommierten Museen und Galerien weltweit ausgestellt und erhielt zahlreiche Auszeichnungen für sein künstlerisches Schaffen. Sein Beitrag zur zeitgenössischen Kunstlandschaft erstreckt sich über mehrere Jahrzehnte.

Die Wiener Staatsoper wurde am 25. Mai 1869 in Anwesenheit von Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth eröffnet. Unter den ersten Direktoren waren Franz von Dingelstedt, Johann Herbeck, Franz Jauner und Wilhelm Jahn. Einen ersten Höhepunkt erlebte die Wiener Oper unter dem Direktor Gustav Mahler, der das veraltete Aufführungssystem erneuerte, Präzision und Ensemblegeist stärkte und auch bildende Künstler für die neue Bühnenästhetik heranzog. Am 12. März 1945 wurde das Haus am Ring durch Bombentreffer weitgehend zerstört, doch bereits am 1. Mai 1945 wurden die Vorstellungen in der Volksoper und dem Theater an der Wien fortgesetzt. Die Wiedereröffnung der Wiener Staatsoper fand mit neuem Zuschauerraum und modernisierter Technik am 5. November 1955 statt. Heute gilt die Wiener Staatsoper als eines der bekanntesten Opernhäuser der Welt.

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