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Freitag, 31. März 2023

Sir George Benjamin, © EvS-Musikstiftung

Sir George Benjamin, © EvS-Musikstiftung

Förderpreise gehen an Sara Glojnaric, Alex Paxton und Eric Wubbels

Siemens-Musikpreis für Sir George Benjamin

München, . Der mit 250.000 Euro dotierte Ernst von Siemens Musikpreis geht in diesem Jahr an den britischen Komponisten und Dirigenten Sir George Benjamin (63). Die Komponisten-Förderpreise erhalten in diesem Jahr die Kroatin Sara Glojnaric, Alex Paxton aus Großbritannien sowie der US-Amerikaner Eric Wubbels. Diese sind jeweils mit 35.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung findet Ende Mai im Herkulessaal der Münchner Residenz statt.

Mit Benjamin zeichnet die Ernst von Siemens Musikstiftung einen Künstler aus, der als Komponist und Dirigent die Neue Musik in den letzten Jahrzehnten entscheidend mitgestaltet hat. Benjamin sei es wie kaum einem anderen gelungen, die Musik mit traditionellen Mitteln zu erneuern. Seine Werke würden die zeitgenössische Musik einem breiten Publikum näher bringen und ihn zu einer zentralen Figur des aktuellen Musiklebens machen.

Der Brite hat sich im Laufe seiner künstlerischen Entwicklung allen Gattungen gewidmet. Geboren 1960, begeisterte er sich bereits als Kind für klassische Musik und begann im Alter von sieben Jahren zu komponieren. Als Sechzehnjähriger ging er ans Pariser Konservatorium und wurde dort Olivier Messiaens jüngster Student. Benjamins erstes Orchesterwerk, Ringed by the Flat Horizon, wurde 1980 bei den BBC Proms gefeiert. Zu seinen wichtigsten Fürsprechern gehörten im Laufe seiner Karriere Komponisten und Interpreten wie Pierre Boulez, Kent Nagano, Pierre-Laurent Aimard sowie Barbara Hannigan, die seine Werke vielfach aufführten. Meilensteine in Benjamins Werkverzeichnis sind seit 2006 seine Musiktheaterkompositionen. Seine bislang erfolgreichste Oper "Written on Skin" kam weltweit zu über 100 Aufführungen und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Seine vierte Oper "Picture a day like this" soll 2023 beim Festival d‘Aix-en-Provence im Juli uraufgeführt werden.

Als Dirigent leitete er zahlreiche Uraufführungen, darunter Werke von György Ligeti, Gérard Grisey, Wolfgang Rihm und Unsuk Chin. Regelmäßig arbeitet er mit einigen der weltweit führenden Orchester zusammen und pflegte im Laufe der Jahre besonders enge Beziehungen zum Mahler Chamber Orchestra, dem Royal Concertgebouw Orchestra, der London Sinfonietta und dem Ensemble Modern. In der Saison 2018/19 war Benjamin Artist in Residence bei den
Berliner Philharmonikern und der Hamburger Elbphilharmonie. Seit 2001 hat Benjamin die Henry-Purcell-Professur für Komposition am King's College in London inne.

Der Ernst von Siemens Musikpreis wird seit 1973 von der Schweizer Ernst von Siemens Musikstiftung vergeben. Gefördert werden 2019 weltweit rund 120 Projekte im zeitgenössischen Musikbereich, die Fördergelder belaufen sich auf 3,6 Millionen Euro. Der größte Anteil der Förderung entfällt auf Kompositionsaufträge, aber auch Festivals, Konzerte, Kinder- und Jugendprojekte sowie Publikationen werden mit Fördergeldern bedacht. Die Dotierung des Hauptpreises liegt bei 250.000 Euro, während die Komponisten-Förderpreisträger jeweils 35.000 Euro sowie die Produktion einer Porträt-CD erhalten. Frühere Preisträger waren unter anderen Per Norgard, Christoph Eschenbach, Peter Gülke, Mariss Jansons, Michael Gielen, Klaus Huber, Anne-Sophie Mutter, Daniel Barenboim, Henri Dutilleux, Alfred Brendel, Nikolaus Harnoncourt, Wolfgang Rihm und Tabea Zimmermann.

Weiterführende Informationen:

Portrait Olga Neuwirth

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