
Zertifikat der Stradivari ex-Seidel, © Tarisio
Verkaufspreis könnte bisherige Rekordmarke übertreffen
Stradivari-Geige vor rekordverdächtiger Versteigerung
London, . Die 308 Jahre alte Geige "da Vinci, ex-Seidel" aus der Werkstatt von Antonio Stradivari steht Anfang Juni auf der Auktionsliste des Auktionshauses Tarisio. Das Instrument aus dem Jahr 1714 könnte die bisherige Rekordmarke der "Lady Blunt" von rund 16 Millionen Dollar aus dem Jahr 2011 übertreffen, der erzielbare Preis wird auf rund 20 Millionen Dollar geschätzt. Vor der Auktion wurde das berühmte Instrument in London, Berlin, Peking, Shanghai, Hong Kong und New York zu exklusiven privaten Begutachtungen zugänglich gemacht.
Den Beinamen "da Vinci" hatte das Instument in den 1920er Jahren vom Auktionshaus Caressa & Francais erhalten. Der Name "Ex-Seidel" geht auf einen ehemaligen Besitzer, den Geigenvirtuosen Toscha Seidel zurück, dem das Instrument rund 40 Jahre lang gehörte und der es 1924 für 25.000 Dollar erworben hatte. Seidel spielte das Instrument bei Auftritten mit großen Orchestern und wirkte damit in Filmen wie Intermezzo (1939) und Melody for Three (1941) mit. Seidel unterrichtete in den 1930er Jahren gar Albert Einstein und musizierte gemeinsam mit ihm.
Antonio Stradivari wurde vermutlich 1644 geboren, sein Geburtsort ist nicht mit Sicherheit bekannt. Als Geigen- und Gitarrenbauer war er im italienischen Cremona ansässig. Über Leben und Werdegang des Italieners werden verschiedene Vermutungen angestellt. So sei er nach einigen Theorien Schüler von Nicola Amati gewesen, nach anderen habe er den Beruf des Schreiners erlernt, bevor er mit dem Geigenbau begann. Seine besten Instrumente schuf er zwischen 1700 und 1725, später waren auch seine Söhne am Bau beteiligt. Stradivari starb 1737 in Cremona und wurde in der Basilica di San Domenico beerdigt. Seine Geigen werden für viele Millionen Euro gehandelt und sind die wertvollsten Saiteninstrumente, die es derzeit auf dem Markt gibt. Insgesamt habe der Italiener etwa 1100 Saiteninstrumente gebaut, darunter Geigen, Bratschen, Celli und Gitarren. Erhalten seien davon heute noch schätzungsweise 650 Stück.
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