> > > Israelisches Gesundheitsministerium schickt Bariton Thomas Hampson nach Hause
Samstag, 3. Juni 2023

Thomas Hampson, © Marshall Light Studio

Thomas Hampson, © Marshall Light Studio

Auswirkungen des Coronavirus auch auf Konzerte mit Schlagzeuger Martin Grubinger

Israelisches Gesundheitsministerium schickt Bariton Thomas Hampson nach Hause

Tel Aviv, . Bariton Thomas Hampson kann diese Woche nicht wie geplant bei drei Konzerten mit dem Israel Philharmonic Orchestra auftreten. Grund dafür sind die aufgrund des Coronavirus verschärften Einreisebestimmungen des israelischen Gesundheitsministeriums: Hampson, obgleich kerngesund, wurde bei der Einreise am Flughafen abgewiesen. Medienberichten zufolge nahm er daraufhin einen Flug in die Schweiz, wo er sich auch vor dem Einreiseversuch nach Israel aufgehalten hatte. Das Orchester ersetzte derweil die ursprünglich mit Hampson vorgesehenen Schubert-Lieder durch Mozarts Symphonie Nr. 35 ("Haffner").

Hampson ist nicht der erste ausländische Künstler, dessen Auftritt in Israel durch das ursprünglich aus China stammende Virus vereitelt wurde: Auch Perkussionist Martin Grubinger, der in der kommenden Woche ebenfalls Auftritte mit dem Orchester gehabt hätte, wurde aus dem Programm gestrichen. Der Finne Osmo Vänskä hingegen steht jedoch weiterhin für die geplanten Konzerte am Dirigentenpult.

Thomas Hampson wurde am 28. Juni 1955 in Elkhart, Indiana, geboren; aufgewachsen ist er in Spokane. Er war unter anderem Schüler von Elisabeth Schwarzkopf, Marietta Coyle, Martial Singher und Horst Günther. Zu seinem Repertoire zählen Opern, Operetten, Musicals, Oratorien und Lieder von Komponisten diverser Epochen. Er trat bisher in über 80 Opernpartien an zahlreichen internationalen Opernhäusern auf. Am bekanntesten ist er als Interpret von Kunstliedern von Komponisten wie Schubert, Mendelssohn und Mahler. Mit der 2003 gegründeten "Hampsong Foundation" unterstützt er junge Talente durch Meisterkurse, Forschungsseminare und Konzertprojekte. 2009 richtete er die "Song of America Database" ein und setzte damit den Grundstein für eine umfassende Sammlung amerikanischen Liedgutes. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Mendelssohn-Preis sowie dem Goldenen Ehrenzeichen des Landes Salzburg, darüber hinaus ist er Ehrenmitglied der Royal Academy of Music und Chavalier de l'Ordre des Arts et des Lettres. 2017 erhielt er die Hugo-Wolf-Medaille.

Das Israel Philharmonic Orchestra ist ein Sinfonieorchester mit Sitz in Tel Aviv. Gegeründet wurde es 1936 von dem polnischen Violinisten Bronislaw Huberman. Alle Mitgleider zu Gründungszeiten waren osteuropäische Migranten, die sich im damals noch von Großbritannien regierten Palästina bessere Verhältnisse erhofften. Die Änderung des Namens zum heutigen erfolgte mit der Unabhängigkeitserklärung Israels 1948. Seit den 1970er Jahren ist der Klangkörper international etabliert. Seit 2005 gehört außerdem eine Musikschule zum Orchester, deren Leitung sich mit der Universität von Tel Aviv geteilt wird. Einen künstlerischen Leiter hat das Orchester seit 1968 nicht, jedoch ist Zubin Mehta seither Chefdirigent und Berater.

Weiterführende Informationen:

Portrait Thomas Hampson
Portrait Martin Grubinger

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