Verband fordert Nachbesserungen bei der Treppengestaltung
Kritik an Elbphilharmonie: Stolperfallen für Menschen mit Behinderung
Hamburg, . An der Barrierefreiheit der Hamburger Elbphilharmonie ist Kritik laut geworden. Einem Bericht des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags zufolge fordern Vertreter des Blinden- und Sehbehindertenvereins (BSVH) Nachbesserungen, da die Elbphilharmonie Menschen mit Behinderung durch einige Stolperfallen gefährde. Kritik gibt es vor allem an der Ausführung der Treppen, die einem Sprecher zufolge nicht nur Menschen mit Einschränkungen der Sehkraft Probleme bereiten, sondern zahlreichen älteren Menschen: "Die Treppen im Foyer sowie im großen Saal verschwimmen zu einer einzigen Fläche, so dass selbst sehende Besucher Schwierigkeiten haben, die einzelnen Stufen zu erkennen", so ein Vorstandsmitglied des BSVH. Auch entspräche die Gestaltung der Treppen nicht geltenden DIN-Normen in Bezug auf die Breite der Absatzstreifen. Dieser Kritik halten zuständige Behörden jedoch entgegen, dass sich die DIN-Verordnungen während der Bauzeit geändert hätten und die Treppenausführung der früheren DIN-Vorgabe entspräche.
Kritik gab es auch von der Senatskoordinatorin für die Gleichstellung behinderter Menschen. Sie sei jedoch nach Auskunft anderer zuständiger Behörden in die Planung eingebunden gewesen, weshalb die jetzt laut werdende Kritik nicht nachvollziehbar sei. Ihrer Aussage nach sei ihre Behörde jedoch vor allem bei der Gestaltung der Barrierefreiheit der Außenbereiche eingebunden gewesen, bei der Ausführung der Innenausstattung sei die Mitwirkung begrenzt gewesen.
Die Hamburger Elbphilharmonie ist Anfang Januar eröffnet worden. Die Bauarbeiten der Elbphilharmonie wurden seit Jahren von zahlreichen Querelen begleitet und in deren Folge zum Teil komplett unterbrochen. Zudem erhöhten sich die Kosten, die von der Stadt ursprünglich mit 77 Millionen Euro veranschlagt worden waren, auf rund 790 Millionen Euro. Fragen der Verantwortlichkeit für die Kostenexplosion wurden vor einem von der Hamburgischen Bürgerschaft eingesetzten Untersuchungsausschuss verhandelt, gerichtliche Auseinandersetzungen zwischen der Baufirma und der Stadt verzögerten den Bau mehrmals. Der große Konzertsaal bietet Platz für 2.100 Zuschauer, der kleine Saal hat 550 Plätze, das Kaistudio fasst 170 Besucher. Der Konzertsaal weist eine weinbergartige Anlage (ähnlich der Berliner Philharmonie) auf und ist mit einer sogenannten "Weißen Haut" ausgekleidet.
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